Landesliga 3
„Es ist noch alles drin.“
von Theresa van den Berg
(12.11.21) Große Ziele hatte Union Wessum vor der Saison. "Wann, wenn nicht jetzt", waren die Worte von Trainer Marco Leimbach zum Thema Westfalenliga-Aufstieg. Seit dem Sprung in die Landesliga im Jahr 2016 spielen die Grün-Weißen eine gute Rolle in dieser Spielklasse. Mit Ausnahme der ersten Corona-Saison gab es immer einen Platz in der Top-Drei. Doch gereicht hat es bis hierhin noch nicht. Mit Gremmendorf, Mecklenbeck, Rhade und Emsdetten hatte immer ein anderes Team die Nase vorn.
In diesem Jahr sollte alles anders sein. Man sei bereit für den Aufstieg. Und wie so oft, kommt dann doch alles irgendwie anders. Vom Verletzungspech geplagt, muss sich Leimbach jeden Sonntag wieder etwas Neues einfallen lassen. Mit Iris Börsting und Christin Holtkamp fehlen unzählige Jahre Erfahrung und sowohl in der Defensive als auch in der Offensive zwei ganz wichtige Säulen. Und auch Charlotte Eismann musste bei der Niederlage gegen Recke frühzeitig ausgewechselt werden. Hinzu kommen Studentinnen, die unter der Woche nicht regelmäßig trainieren können und schon fällt mit diesen Baustellen das Kombinieren und Toreschießen nicht mehr ganz so leicht.
Ziel unter anderen Voraussetzungen
„Das Ziel Aufstieg haben wir in einer Phase ausgegeben, als alle trainieren konnten“, bewertet Leimbach die Situation realistisch. Doch er weiß auch: Die Saison ist noch längst nicht vorbei, der Coach ist davon überzeugt, dass sich noch genug Mannschaften gegenseitig die Punkte klauen werden und dennoch ziehe die Schwächephase die Stimmung im Team herunter. „Wir wissen einfach, dass es besser geht, bekommen es aktuell aber nicht auf den Platz. Wir müssen das Beste daraus machen und die Hinrunde so geht es geht zu Ende bringen.“
Immerhin machte die Union trotz der Niederlage am vergangenen Spieltag einen Platz gut und steht jetzt auf dem dritten Rang. Der Rückstand auf den Spitzenreiter beträgt bereits sieben Punkte – doch Ibbenbüren darf, wie wir ja bekanntlich alle wissen, nicht aufsteigen. Flaesheim als Tabellenzweiter liegt dagegen nur vier Zähler vor den Grün-Weißen. „Es ist also noch alles drin.“
Alles in der eigenen Hand
Vor allem, weil es in den letzten zwei Partien vor der Winterpause gegen die direkten Tabellennachbarn aus Nottuln und Flaesheim geht. Die Wessumerinnen haben die Platzierung, auf der sie überwintern, also in der eigenen Hand. „Wenn wir da gewinnen, sind wir wieder im Geschäft.“ Gleichzeigt drückt der Trainer aber auch auf die Bremse. „Diese Teams sind momentan nicht unser Anspruch. Denn wären sie es, hätten wir auch Recke spielerisch schlagen müssen.“ Es sind also gemischte Gefühle, die die Lage in Wessum gerade bestimmen.
SpVgg Vreden - TuS Recke (Sonntag, 13 Uhr)
Als wären die Punkte, die Recke am vergangenen Spieltag überraschenderweise in Wessum einsackte, im Abstiegskampf nicht ohnehin schon wichtig gewesen, holte der Tabellenletzte aus Vreden auch die ersten Zähler gegen Mecklenbeck. "Mit Blick auf das Ergebnis ist unser Sieg noch wichtiger", so TuS-Co-Trainerin Carmen Rieke. "Deswegen ist diese Partie auch quasi unser Spitzenspiel." Es geht um viel, wenn die zwei Teams aufeinandertreffen. Denn gegen direkte Konkurrenten aus dem Tabellenkeller sollten man Punkten, will man die Liga halten. Das weiß auch Rieke: „Diese Begegnung ist wegweisend.“
Heimspiel-Tipp: 1:2
SG Telgte - GW Amelsbüren (Sonntag, 13 Uhr)
Telgte sammelt trotz andauernder Personalsorgen seit vier Spieltagen fleißig Punkte und kletterte dadurch vom vorletzten Tabellenplatz auf den fünften Rang. Doch kein Grund, nachzulassen. Trainer Sebastian Wende warnt vor dem nächsten Gegner. „Ich glaube, wir haben uns beide so langsam gefunden. Das könnte ein interessantes Duell werden.“ Auf die gute Offensive müsse sein Team besonders Acht geben. Vor allem auf Luisa Wünnemann, die bereits acht Mal traf. „Wir werden gut etwas zu tun bekommen.“ Vierzehn Tore erzielte die Mannschaft von Fabian Nehm, im Schnitt zwei pro Spiel, die zuletzt gegen Oeding für einen Sieg reichten. Das macht Platz sechs, nur drei Zähler hinter den Gastgeberinnen. Das könnte ein spannendes Duell auf Augenhöhe werden.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Wacker Mecklenbeck II - SC Gremmendorf (Sonntag, 14:30 Uhr)
It’s Derbytime. Und da diese zwei Münsteraner Mannschaften nur einen mickrigen Punkt trennen, sind wir von einem Favoritenstatus weit entfernt. Wacker und der SC – sie beide müssen sich zu 100 Prozent reinhängen, wenn sie etwas Zählbares holen wollen. So richtig ist noch keines der Teams nach der langen Corona-Pause in der Saison angekommen. Neun beziehungsweise acht Punkte holten die Schützlinge von Volker Wortmann und Bastian Leimann in acht Partien. In Mecklenbeck machen sich zahlreiche Abgänge bemerkbar, in Gremmendorf die fehlenden Ideen in der Offensive. Spielkontrolle schön und gut, aber so gewinnt man nun mal keine Spiele. Damit es mit dem Blick nach unten nicht noch enger wird, sollten das aber beide so langsam wieder tun.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Concordia Flaesheim - Arminia Ibbenbüren II (Sonntag, 14:30 Uhr)
Und das nächste Spitzenspiel im Hause Eiter. Nach dem Sieg gegen Nottuln geht es für den Spitzenreiter aus Ibbenbüren zum Tabellenzweiten nach Flaesheim. Auch wenn es ein neues Spiel ist, mit neuem Gegner, bleibt das Motto das gleiche. „Flaesheim muss eher als wir“, betont Arminia-Trainerin Katharina Eiter weiterhin die entspannte Lage an der Gravenhorster Straße. Aufsteigen können sie nicht, punkten wollen sie aber natürlich trotzdem. Es treffen nicht nur zwei Top-Mannschaften aufeinander, sondern auch zwei äußerst torhungrige. 35 und 31 Tore – für den Zuschauer wünschen wir uns jetzt einfach mal ein knackiges 4:4.
Heimspiel-Tipp: No risk, no fun – wir bleiben beim 4:4.
GW Nottuln - Union Wessum (Sonntag, 15 Uhr)
Wessum bekam Recke, Nottuln Ibbenbüren am vergangenen Spieltag schmerzhaft zu spüren. Beide verloren also die letzte Partie. Und trotzdem machte Wessum einen Platz in der Tabelle gut und überholte die Grün-Weißen Schützlinge von Anna Donner. Das lag daran, dass die Mädels aus den Baumbergen bei ihrer 1:5-Niederlage deutlich mehr Gegentore kassierte. Sie tauschten also Rang drei gegen vier. Für Donner ist der Gegner aktuell genauso eine Wundertüte wie ihre Mannschaft selbst. „Wessum hat, ähnlich wie wir, personelle Probleme. Es kommt ganz auf den Tag an und wer womit aufläuft.“ Vor allem an die letzte Begegnung denkt sie gerne zurück. Im Pokal zeigten beide vor etwa einem Jahr „ein geiles Spiel“. Auch Leimbach rechnet mit einem offenen Spiel. „Nottuln wird Fußball spielen, wir werden es versuchen.“ Es gelte, sich aus der jetzigen Phase zu befreien und die Verunsicherung abzuschütteln.
Heimspiel-Tipp: 2:2