Telgte ist wieder da

Von Hannah Opitz

(29.11.22) Es ist tatsächlich passiert: Die SG Telgte, die über 12 Spieltage nicht einen Sieg errungen und dennoch in jedem einzelnen Spiel alles gab, um endlich den Anschluss zu finden, sammelten drei Punkte. Der Kader sah vielversprechend aus und prompt klappte das lang ersehnte und der erste Sieg in dieser Saison war Wirklichkeit.

BW Aasee - Wacker Mecklenbeck II     2:0 (1:0)
Ein einziges Hin und Her spielte sich bei BW Aasee ab, bei dem der Sieger lange nicht so klar war, wie das Ergebnis es vielleicht vermuten lässt: Siehe Spielbericht

SG Telgte - Borussia Münster     3:1 (3:0)
Es ist doch möglich: Die SG Telgte gewinnt und behält drei Punkte zu Hause. "Das war enorm wichtig, weil wir auch den Anschluss an Wacker behalten. Wir haben so viel Hoffnung geschöpft", freute sich Telgte-Coach Friedhelm Mors. Zum ersten Mal in dieser Saison starteten die Gastgeberinnen nicht mit elf sondern sogar mit einem Kader von 17 Spielerinnen in die Partie. Das sorgte nicht nur dafür, dass im Spiel durch Wechsel reagiert werden konnte und gleichzeitig half diese Situation für den Kopf der Spielerinnen. Dadurch pressten die Gastgeberinnen von Beginn an ziemlich hoch, was die Borussia doch ein wenig überraschte. Woran man das sah? Gleich in der ersten Minute ging Telgte durch genau diesen Druck nach vorne in Führung. Torhüterin Lea Rüdiger kontrollierte die Kugel nicht richtig, wodurch Annica Fischer diesen erreichte und zum 1:0 traf. "In den vergangenen Wochen standen wir immer zu weit weg", sagte Mors. Danach setzten sie weiter nach, pressten weiter nach vorne und erzielten sogar noch einen Pfostentreffer durch Fischer und hatten eine weitere Chance durch Sarah Fipke. In der 20. Minute setzten die Gastgeberinnen nach einem Standard nach: Diesmal traf Mors mal nicht per Kopf, sondern nahm den Ball mit dem Fuß und verwandelte. Die Gastgeberinnen spielten sich in einen Rausch, die Unsicherheit der vergangenen Wochen nicht mehr zu merken und so legte Fischer noch einen zum 3:0 drauf (40.). In der zweiten Hälfte wurden die Borussen gefährlicher, denn die wollten das Spiel mit allen Mitteln drehen. "Uns war klar, dass wir die ersten zehn Minuten überstehen mussten", sagte Mors. Das funktionierte, allerdings entstand in der 77. Minute dann doch das Gegentor. Greta Pauli hatte viel Platz, den sie gekonnt ausnutzte und ihr eigenes Tor selber einleitete und auf 3:1 verkürzte. "Wir haben uns eigentlich vorgenommen, ihr ununterbrochen auf den Füßen zu stehen", sagte Mors. In den vergangenen Wochen wäre in diesem Moment die Panik eingesetzt, wodurch die Partie trotz des Spielstandes wieder deutlich mehr Spannung bekam. Allerdings blieben die Gastgeberinnen ganz cool, wechselten und spielten sich weiter Chancen heraus. Ein weiteres Tor fiel zwar nicht mehr, aber die drei Punkte waren ihnen trotzdem sicher. "Die Euphorie ist unglaublich hoch und die Stimmung super, da steht natürlich fest, dass wir gegen Darfeld nachlegen wollen", sagte Mors. In der Winterpause kommen dann die nächsten Verletzten zurück, die vom eigenen Physio ins Aufbautraining gehen. Und dann sehen die Voraussetzungen wieder richtig gut aus, um eine ganz andere Geschichte zu schreiben.
Torschützinnen: 1:0 Fischer (1.), 2:0 Mors (20.), 3:0 Fischer (40.), 3:1 Pauli (77.)

Borussia Emsdetten - Union Wessum     1:4 (0:1)
In Emsdetten entstand am Sonntag ein extrem ausgeglichenes Spiel, bei dem beide Team ihre spielerische Bestleistung zeigten, obwohl das Ergebnis darauf keineswegs schließen lässt. "Emsdetten war die spielerisch beste Mannschaft bisher", sagte Unions Co-Trainer Arun Mirzada. Von Beginn an war den Gästen klar, dass sie zu jedem Zeitpunkt wach sein mussten und dagegen halten mussten. Zusätzlich war Lea Stampfer bei den Gästen wieder mit im Kader: "Sie bringt einfach nochmal extra Motivation rein", freute sich Mirzada. Genau diese Motivation sorgte dafür, dass vor allem kämpferisch die Gäste alles gaben. So gut startete auch das Spiel, denn bereits in der neunten Minute setzte sich Stampfer über Außen durch und brachte die Kugel in die Mitte zu Christin Holtkamp, die zum 1:0 verwandelte. Zwar spielte Wessum weiterhin ruhig hinten raus und setzte Akzente nach vorne, aber auch Emsdetten war dran, den Ausgleich zu erzielen. Zwar entstanden wenig gefährliche Torchancen für die Gastgeberinnen, da Wessum hinten ziemlich stabil stand, aber dennoch kombinierten sie sich immer wieder durch Mittelfeld. Ein Spiel auf Augenhöhe entstand, bei dem beide Teams ihre Anteile hatten. In der zweiten Hälfte kämpften die Gäste weiter, um doch noch auf 2:0 zu erhöhen und Emsdetten auszuschalten. Holtkamp erwischte mal wieder einen Sahnetag und erfüllte jede Erwartung ihres Trainers und traf zum 2:0 (62.). "Da hat man schon gedacht, dass es jetzt läuft", sagte Mirzada. Allerdings wurde er eines besseren belehrt, denn nach einem Ballverlust in der Mitte schalteten die Gastgeberinnen blitzschnell um und erzielten durch Hanna Abelmann den 2:1 Anschlusstreffer (65.). "Das war ein blöder Fehler nachdem wir nochmal geschwommen haben", ärgerte sich Mirzada. Denn danach wurde es nochmal ziemlich eng: Emsdetten drückte auf den Ausgleich und Wessum lief viel hinterher. In diesen 15 Minuten trafen die Gastgeberinnen nochmal die Latte, wodurch sich die Gäste weiter schwer taten. "Dann haben wir einfach Mentalität gezeigt", freute sich Mirada. Denn sein Team löste sich aus dieser Phase und setzte durch Holtkamp und Charlotte Eismann noch zweimal zum 3:1 und 4:1 nach (72./78.). "Damit war der Sieg eigentlich klar, aber so einfach wie es scheint war es lange nicht", sagte Mirzada. Gegen Nottuln am letzten Spieltag vor der Winterpause sollen die nächsten drei Punkte geholt werden und das geht nur über diese Motivation und ein Offensives Spiel, wie sie es auch gegen Emsdetten zeigten. "Wir wollen dagegen halten und spielerisch Lösungen finden", forderte Mirzada.
Torschützinnen: 0:1 Holtkamp (9.), 0:2 Holtkamp (62.), 1:2 Abelmann (65.), 1:3 Holtkamp (72.), 1:4 Eismann (78.)

Weitere Spiele:
SV Langenhorst Welbergen - GW Amelsbüren     3:2 (1:1)
Arminia Ibbenbüren II - FC Oeding     3:1 (2:0)
GW Nottuln - TuS Recke     0:1 (0:0)