"Das war ein 200 km/h-Strahl"

von Hannah Opitz

(29.08.22) Himmel Herr Gott. Was sind das denn für Ergebnisse?! Mit sowas rechnet doch keiner. Das andauernd jemand seine sichere Führung leichtfertig wieder hergibt. Oder andere einfach abgefertigt werden. Was ist denn in dieser Liga los? Aber viel interessanter: Was sind das für geile Tore? 200km/h Schüsse, gefolgt vom perfekten Schuss in den Winkel. Da kommt man aus dem staunen gar nicht mehr heraus...

BW Aasee - SV Langenhorst-Welbergen     1:4 (0:0)
Langenhorst-Welbergen übte über die gesamte Spielzeit enormen Druck nach vorne aus. Dadurch kam Aasee kaum zum Spiel und hatte wenig Chancen, ihre Stürmer geschickt einzusetzen. Vor allem in der ersten Hälfte vergaben die Gäste Chancen um Chancen, nachdem sie die Kugel auf das Tor von Catharina Dos Santos Carlos donnerten. "Die Langenhorster haben schon einen sehr sehr guten Auftritt gezeigt", sagte Aasee-Trainer Kolja Steinrötter. In de ersten Hälfte des Spiels hielten die Aasee-Woman dem Druck noch stand. Dann wechselte Steinrötter Samira Mittring ein. "Sie kann den Ball gut verarbeiten und vorne halten. Damit hatten wir vorher Probleme", sagte Steinrötter. Und diese Taktik wirkte: In der 48. Minute kam Mittring an den Ball und traf zum 1:0 (48.). "Danach haben die Langenhorster noch wütender angegriffen. Ich hab von Außen schon gedacht, dass wir das nicht mehr lange standhalten können", sagte Steinrötter. Und genaus so war es auch: Aus 30 Metern donnerte Wenke Löcker die Kugel auf das Tor der Gastgeberinnen. "Das war ein 200km/h Strahl direkt in den Knick", sagte der Gastgebercoach. Danach ging es Schlag auf Schlag. Das Tor zum 3:1 beförderte Corinna Rüschoff ebenfalls in den Winkel. Am Ende waren die Langenhorster zu stark, sodass die Gastgeberinnen nachgeben mussten.
Torschützinnen: 1:0 Mittring (48.), 1:1 Löcker (60.), 1:2 Brinkschmidt (78.), 1:3 Rüschoff (89.), 1:4 Koers (90+5.)

Borussia Münster - Turo Darfeld     2:2 (0:0)
Der erste Punkt in der Landesliga geht auf das Konto der Borussen. Dabei hätten es auch locker drei werden können. Warum? Die Borussen führten 2:0 und verspielten dann den Sieg. In der ersten Hälfte passierte nicht viel. Ab der 30. Minute kamen die Borussen dann aber besser ins Spiel. Von Darfeld kam hingegen wenig Gegenwehr. Zur Halbzeit wechselte Borussias Trainer Detlev Rasch Saskia Brand und Paula Mertens ein, um den Druck nach vorne zu erhöhen. Genau wie Rasch sich das gedacht hatte, wurde es dann auch umgesetzt. "Greta hat das Tor perfekt ausgeguckt", freute sich Rasch. Sie schob gekonnt ins Eck zum 1:0 ein (53.). Saskia Brand legte gleich nach. Brand nutzte einen Abspielfehler der Drafelder Abwehr aus und schob zum 2:0 ein (65.). Danach hatte Brand das 3:0 auf dem Schlappen. Paulis Querpass erreichte sie perfekt. Torhüterin Pia Schemmer verhinderte allerdings schlimmeres. "Die Tore der Darfelder machen die so nie wieder", sagte Rasch. Das stimmt vermutlich: Die Sensationsflanke vollendete Tanja Riermann zum Anschlusstreffer (1:2/72.). Da lernt man Jahre lang, dass man das Zentrum dicht machen muss und den Gegner nach Außen lenken soll und dann schießt Sabrina Laurenz so ein Tor: Von der Außenlinie donnerte sie die Kugel in den Winkel (85.). "Am Ende hatten wir noch Glück, dass Darfeld die Aufholjagd nicht gekrönt hat", sagte Rasch. Die Gäste donnerten nämlich noch weitere Abschlüsse auf das Tor der Borussen, aber ohne Erfolg. "Das war ein Spiel auf gutem Niveau. Wir sind durchaus glücklich mit dem Punkt.
Torschützinnen: 1:0 Pauli (53.), 2:0 Brand (65.), 1:2 Riermann (72.), 2:2 Laurenz (85.)

Borussia Emsdetten - FC Oeding     2:0 (2:0)
"Wir gucken bis zum Winter nicht auf die Tabelle. Uns geht es erstmal darum, wieder mit Freude und Lockerheit Fußball zu spielen und keine Angst vor Fehlern zu haben", sagte Emsdetten-Coach Birger Röber. Dennoch sieht es für seine Mannschaft richtig gut aus. Zwei Spiele, zwei Siege. Das ist doch ganz ordentlich. Die ersten 45. Minuten liefen richtig gut. Die Geschwindigkeit und das Selbstbewusstsein stimmte. Diese Leistung belohnten die Gastgeberinnen auch. Nach einem schönen Spielzug auf der rechten Seite, vollendete Hannah Scheipers diese Kombination mit dem 1:0 (12.). Kurz danach legte Jennifer Watson nach: Joana Tecklenborg eroberte den Ball im Mittelfeld. Nach einem Doppelpass zwischen Scheipers und Nina Post verwandelte Watson zum 2:0 (20.). "Das war ihr letztes Spiel bevor sie nach Dublin geht. Es ist schön, dass sie es mit einem Tor gekrönt hast", freute sich Röber. In der zweiten Halbzeit fehlte dann die letzte Entschlossenheit, um noch eins draufzusetzten. Von Oeding kam hingegen fast gar nichts. Zwar pushte sich die Mannschaft bis zum Schluss und gab zu keinem Zeitpunkt auf, aber zu mehr reichte es nicht. Dafür bekamen die Borussen in der letzten Minute noch einen Elfmeter zugesprochen. Kapitänin Franziska Leusmann übernahm die Verantwortung, verschoss allerdings. "Das war ganz egal. Wichtig war nur, dass sie sich den Ball genommen hat", sagte Röber. 
Torschützinnen: 1:0 Scheipers (12.), 2:0 Watson (20.)

Arminia Ibbenbüren II - GW Amelsbüren     4:0 (2:0)
"Wir nehmen die Favoritenrolle gerne an. Vor allem weil ich weiß, was die Mädels können", freute sich Ibbenbürens Trainerin Katharina Eiter. Druck gibt es jedenfalls nicht, schließlich ist der Aufstieg nicht möglich. Dennoch erwartet Eiter, dass ihre Mädels die gewohnte Leistung jede Woche abrufen. So auch gegen Amelsbüren. Ein souveräner Sieg für die Gastgeberinnen. Amelsbüren kam hingegen kaum gefährlich vor das gegnerische Tor. Für ihre Leistung belohnten sich die Ibbenbürener gleich in der dritten Minute. Denise Knibutat spielte von rechts eine Flanke auf Johanna Schulze-Bilk, die den Spielzug vollendete (1:0). "Folgerichtig haben wir dann das 2:0 geschossen", sagte Eiter. Aus 16 Metern legte Sophia Rieken die Kugel ins lange Eck (10.) In der zweiten Hälfte versuchte Amelsbüren dann mehr. Brachte aber auch nichts. "Wir sind vom Kopf her mit einem 0:0 wieder ins Spiel gegangen", sagte Eiter. Nach jeweils einem Steckpass erhöhten Alicia Harder und Sophia Rieken auf 3:0 und 4:0 (63./82.) Eiters Team gab über 90 Minuten ordentlich Gas und letztendlich stimmte nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Leistung. Nicht so wie am ersten Spieltag: "Da hatten wir sehr viel Glück", sagte Eiter. Aber in der Landesliga 3 kann jeder jeden schlagen.
Torschützinnen: 1:0 Schulze-Bilk (3.), 2:0 Rieken (10.), 3:0 Harder (63.), 4:0 Rieken (82.)

Weitere Spiele:
SG Telgte - TuS Recke     0:5 (0:4)
Grün-Weiß Nottuln - Wacker Mecklenbeck II     3:1 (2:0)
SC Gremmendorf - Union Wessum     0:2 (0:0)