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Landesliga 3 - Anschwitzen

Carina Tidden (l.) und der SC Gremmendorf zogen sich zu sofort zurück aus dem Spielbetrieb.

"Entscheidung der Vernunft": Gremmendorf hat sich abgemeldet


von Fabian Renger

(30.09.22) Der SC Gremmendorf wird vom FLVW kräftig zur Kasse gebeten. 400€ muss er laut Angaben in den aktuellen Offiziellen Mitteilungen latzen. Der Grund: Der SCG hat seine erste Frauenmannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb der Landesliga 3 zurückgezogen. Gremmendorf gilt damit als erster Absteiger in die Bezirksliga - sämtliche bisherige Partien mit Gremmendorfer Beteiligung werden nicht gewertet. Der Schritt, erklärt Seniorenfußballobmann Michael Symalla, sei unausweichlich gewesen.

Für das Spiel gegen Arminia Ibbenbürens U23, das am anstehenden Wochenende hätte stattfinden sollen, hätte Gremmendorfs Coach Bastian Leimann sechs Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen zur Verfügung gehabt. Die restlichen Kadermitglieder seien verletzt oder anderweitig verhindert gewesen. Folglich wäre Gremmendorf nicht angetreten. Dies wäre bereits der zweite Nichtantritt der laufenden Saison gewesen. Ein dritter Spielverzicht  - so steht Öffnet externen Link in neuem Fensteres in der maßgeblichen Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbandes - hätte den Ausschluss zur Folge gehabt. Darauf wollte Symalla aber nicht warten.

Wieso nicht eine Lösung mithilfe der Reserve?

Freilich stellt sich nun die Frage: Hätte man nicht einfach die Reserve der Kreisliga A zur Rate ziehen können? Man habe versucht, eine Lösung zu finden, sagt Symalla. "Sodass wir es zumindest bis zur Halbserie irgendwie hinkriegen. Wir hatten ein Gespräch mit beiden Mannschaften. Die Reserve-Spielerinnen sagten: Wir würden euch ja gerne unterstützen, aber wir können euch nicht ständig fünf bis sechs Spielerinnen abstellen, dann haben wir selbst keine Mannschaft mehr..." Hinzu käme der sportliche Aspekt, findet der Funktionär. "Du kannst aus der Kreisliga A-Spielerinnen keine Landesliga-Mannschaft aufbauen."

Qualitativ sei der Unterschied zu groß. "Es bringt ja nix. Das hat doch keinen Sinn. Dann gehen uns die Spielerinnen von der Fahne, weil sie gegen Mannschaften spielen, die sie 15:0 oder 20:0 abziehen", so Symalla. "Wir können ja keine Spielerinnen verheizen, um unbedingt eine Landesliga-Mannschaft am Leben zu halten." Ergo: Zwei Teams in zwei Ligen weiter kicken zu lassen war keine Option, da wäre der nächste Nichtantritt in der Landesliga absehbar gewesen. Eine Landesliga-Truppe aus dem A-Liga-Team zu formen, war auch nicht denkbar. Unterm Strich kam für Symalla und seine Kollegen nur der Rückzug in Frage.

"War unser Aushängeschild"

"Wir haben uns wirklich Gedanken gemacht in den vergangenen zwei Wochen. Das war eine Entscheidung der Vernunft zwischen den Trainern und den Verantwortlichen der beiden Teams", so Symalla, der natürlich keineswegs glücklich drüber ist. "Die Damen waren das Aushängeschild unserer Fußballteilung." In der Saison 2018/19 flemmten die ersten Damen noch in der Westfalenliga. Ein krasser Niedergang. Wohl auch und vor allem coronabedingt, findet Symalla.

Wie geht's weiter? Den Landesliga-Spielerinnen werde man keine Steine in den Weg legen, falls die im Winter den Verein wechseln wollen, betont der Funktionär. Leimann stellt sich der ersten Herrenmannschaft als Keeper zur Verfügung. Ob man den Bezirksliga-Startplatz annimmt, entscheide man in aller Ruhe bereits im Winter. Symalla: "Du musst motivierte Leute finden, die das durchziehen. Wenn du die nicht hast, musst du nicht in der Bezirksliga anfangen. Dann kannst du besser in der Kreisliga bleiben und oben mitspielen - da haben die Mädels mehr von." Und günstiger ist's auch. 400€ sind jetzt nicht gerade ein Pappenstiel...

Anschwitzen, der 6. Spieltag

SG Telgte - SpVgg Langenhorst-Welbergen (So., 13 Uhr)
Telgte ist nach einem Nichtantritt und aufgrund von nur einem Zähler aus fünf Partien bereits angezählt. Personalknappheit ist auch dort ein großes Thema. Unser zweites Sorgenkind. Aufsteiger Langenhorst war der letzte Gegner der Gremmendorferinnen - beide spielten am 20. September gegeneinander. Langenhorst gewann 2:0. Es wäre Sieg Nummer zwei gewesen. Ist jetzt aber einer für die Tonne.
Heimspiel-Tipp: 3:1. Telgter Befreiungsschlag

Borussia Emsdetten - GW Amelsbüren (So., 13 Uhr)
Drei Siegen zum Start folgten drei Pleiten. Wo Borussia Emsdetten - aktuell Fünfter - wirklich steht? Schwer einzuschätzen. Amels ist dagegen richtig gut drauf. Drei Siege holte die Equipe von Frank Schlichter zuletzt - jeweils mit einem Tor Unterschied (2:1, 1:0, 1:0). Aber ein gutes Pferd und so...
Heimspiel-Tipp: Amels diesmal nicht wie ein gutes Pferd, sondern wie ein warmes Bier. Einfach nicht genießbar. Schwarzer Sonntag. 4:0.

TuS Recke - Union Wessum (So., 13 Uhr)
Wessums Coach Heiko Robra freute sich in der Vorwoche schon fast drüber, dass seine Elf endlich mal Gegentreffer kassiert hat. Was Gremmendorfs Rückzug in ihm ausgelöst hat, ist indes nicht überliefert. Dank der drei fehlenden Punkte "purzelte" Wessum von der Tabellenführung wieder auf Platz zwei. Na gut, gibt wohl Schlimmeres...
Heimspiel-Tipp: 0:2. Sorry, Heiko, ihr kassiert halt wieder nix. Christin Holtkamp trifft zur Abwechslung übrigens mal nicht.

Turo Darfeld - Wacker Mecklenbeck II (So., 13 Uhr)
Was ist eigentlich mit dem Stadion in Darfeld? Wir hätten gerne mal eine Erklärung dafür, dass Turo nach vier Auswärtsspielen in der Liga jetzt erst wieder zuhause ran darf. Das erste und bisher einzige Heimspiel gab's am ersten Spieltag - ein 7:2 über Telgte. Gutes Omen?
Heimspiel-Tipp: Turo verlor in den vergangenen drei Bezirksliga-Spielzeiten insgesamt nur zwei von 32 Heimspielen (exklusive Entscheidungsspiele). Und setzt das weiter fort. 3:0

Borussia Münster - FC Oeding (So., 13 Uhr)
Zwei Remis (plus ein 2:2 gegen Gremmendorf) und zwei Niederlagen - Oeding wartet weiter auf den ersten Dreier. Acht Gegentreffer sind zwar völlig okay, aber vier eigene Tore? Wir wissen, wo der Schuh drückt. Neben Telgte bedeutet dies die schwächste Offensive. Der vorletzte Platz scheint nicht unverdient...
Heimspiel-Tipp: 1:1. Oeding wartet weiter...

GW Nottuln - BW Aasee (So., 13 Uhr)
Acht Spiele gab es seit Juli 2017 zwischen beiden Teams. Nur einen Sieg holte BWA (7. Februar 2018), die vergangenen sechs Duelle endeten Remis (1x) sowie fünfmal pro Nottuln. Viermal schoss GWN sogar vier Tore. Kann man da schon von einem Angstgegner sprechen?
Heimspiel-Tipp: 2:1. Nottuln bleibt keine Reise wert für BWA.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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