Hagen macht es spannend
von Gerrit Gerwing
(25.05.15) Ostbeverns Trainer Frank Schlichter steht in dieser Saison vor einer ungewohnten Aufgabe. In den letzten Jahren brauchte der BSV oft bis ins Saisonfinale Punkte, um den sicheren Klassenverbleib zu schaffen. In dieser Saison hatte der BSV die Zähler schnell zusammen. Mit Platz vier ist der BSV dauerhaft Gast in der Spitzengruppe der Westfalenliga. Da es aber nun um nicht mehr viel geht für die Ostbevenerinnen, liegt das Hauptproblem für Schlichter die Spannung dauerhaft hoch zu halten. Beim 2:1 (2:1) über das abstiegsbedrohte Westfalia Hagen, spielten Schlichter gerade die Ergebnis aus der Vorwoche gut in die Karten, um sein Team zu motivieren.
Denn neben der eigenen 1:5-Niederlage gegen die Reserve vom HSV gewann Hagen gegen Liga-Nachbarn Germania Hauenhorst mit 3:1. Eine ähnliche Schmach wollte Schlichter vor heimischen Publikum nicht erleben. "Da war es natürliche leichter, die Mannschaft auf den Punkt zu kriegen", so Schlichter zur Spielvorbereitung, "Doch Hagen hat das Spiel lange offen gestaltet, erst recht, weil wir das dritte Tor einfach nicht machen.
Schnelle Stafetten führen zu Toren
Mit kombinationssicheren Spiel gegen die tief gestaffelte Hagener Abwehr gelang es den Gastgeberinnen oft, vor den Westfalia-Kasten zu kommen, doch die ersten Chancen verpufften noch. "Hagen hat nach dem Hauenhorst Spiel Blut geleckt, die haben sich hier auch was ausgerechnet", so Schlichter, der seine Mannschaft jedoch klar im Vorteil sah. Richtig gefährlich wurde es, wenn Ostbevern sich mit wenigen Kontakten vor das gegnerische Gehäuse kombinierte. So war es auch eine schnelle Ballstafette, die in der 22. Minute die Führung für den BSV brachte. Michelle Schlattmann passte auf Melanie Kuhlenkötter, die spielte schnell in die Spitze zu Sarah Fipke, die mit den Rücken zum Tor den Ball annahm, sich schnell drehte und mit links in den linken Winkel zur BSV-Führung traf (22.).
Nur sieben Minuten später kombinierte sich Ostbevern erneut schnell durch die Hagener Reihen. Ein Flankenwechsel von Fipke auf Füchtenbusch, die in die Mitte zog und den Ball weiter auf Lena Biesler leitete, ein Flachschuss und schon führte Ostbevern mit 2:0 (29.). "Hätten wir das dritte schnell nachgelegt, wär Hagen bestimmt auseinander gebrochen und wir hätten auch einen durchaus höheren Sieg heraus schießen können", so Schlichter, der jedoch mit dem Pfiff zum Kabinengang noch den Anschluss mit ansehen musste.
Nach einer Ecke kam Kristin Arendt am ersten Pfosten frei zum Abschluss und brachte Hagen wieder ins Spiel (45.). "Erst einmal hätten wir den Konter, der zur Ecke geführt hat, viel früher unterbinden müssen und zweitens stehen da zwei Spielerinnen am ersten Pfosten. Die darf da gar nicht zum Abschluss kommen", so Schlichter bei der Fehlersuche.
Geburtstag entspannt ausklingen lassen
Der Anschluss gab Hagen dann Auftrieb für die zweiten 45 Minuten. Die Zweikämpfe wurden noch intensiver geführt und nach jeder Balleroberung schaltete der Liga-14. mit langen Bällen schnell um. "Da braucht nur einer durch rutschen und dann bekommst du den Ausgleich", so Schlichter weiter, der jedoch in den meisten Fällen eine ordentliche Defensivarbeit bei seiner Mannschaft sah. Ein richtiges Zitterspiel wurde es zwar nicht mehr in Ostbevern, doch mit einem dritten Tor hätte Schlichter seinen gestrigen Geburtstag bestimmt entspannter im Beverstadion ausklingen lassen können.
BSV Ostbevern - Westfalia Hagen 2:1 (2:1)
1:0 Fipke (22.), 2:0 Biesler (29.),
2:1 Arendt (45.)