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"Müssen erstmal ankommen"
Von Alex Piccin
(22.10.15) Eine Klasse höher anzutreten, ist nur in den seltensten Fällen ein Selbstläufer. Diese Erfahrung macht derzeit auch Wacker Mecklenbeck. Der Aufsteiger hat seit dem vorletzten Spieltag die unrühmliche Liga-Trophäe inne, die rote Laterne. Für Spielführerin Maike Lewandowski ist dies aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen.
Dabei sehen die statistischen Werte alles andere als aufmunternd aus. Einem Sieg gegen Union Bochum-Bergen stehen acht Niederlagen gegenüber. "Garniert" werden diese Zahlen mit der schwächsten Angriffsreihe (erst fünf Treffer bisher) und der durchlässigsten Defensive (33 Gegentore) der Liga. Lewandowski sucht nach Erklärungen: "Allem voran fehlt uns die Erfahrung. Wir müssen erst einmal ankommen. Wenn du unten stehst, kommt gefühlt auch noch Pech hinzu."
Jugendarbeit noch sehr frisch
Die 22-Jährige ist die drittälteste im Team. Dazu kommt, dass Wackers Unterbau sich noch nicht lange auf hohem Niveau misst. "Mein Jahrgang wurde in der Kreisliga ausgebildet. Erst seit wenigen Jahren spielen unsere Jugendmannschaften höher. Da haben uns die anderen Vereine in der Westfalenliga einiges voraus", sagt Lewandowski. Und der Sprung aus der Jugend in den Seniorenbereich ist auch nicht gerade der kleinste.
Mecklenbeck hat nach der 2:10-Klatsche gegen den SV Bökendorf taktisch etwas Neues probiert. Das Team stand in den letzten vier Partien defensiver und spielte nur gezieltes Pressing. "In der Landesliga konnten wir noch komplett draufgehen", spricht Lewandowski die Qualitätsunterschiede gegenüber dem letzten Jahr an. Diese Umstellung ging zu Lasten der eigenen Offensive. In den genannten Begegnungen blieb Wacker ohne Torerfolg. Wacker ist noch auf der Suche nach einem gesunden Mittelmaß zwischen Offensive und Abwehrarbeit.
Die Moral stimmt dennoch, wie die Sozialarbeiterin unterstreicht: "Am Samstagabend hat sich die komplette Mannschaft getroffen. Da haben wir besprochen, wie wir einen Weg aus der Krise finden. Alle ziehen mit." Wacker hat sich Dienstagabend im Pokal ein Stück weit Selbstvertrauen zurückgeholt. 10:1 gewann die Elf von Andre Frankrone beim ESV Münster, allein Kathrin Pels traf acht Mal. Diese Motivation möchten Lewandowski und Co. in die nächsten Wochen gegen Borchen, Herford und Bochum II mitnehmen.