Wackers perfekte Antwort
von Till Meyer
(24.04.16) Noch in der Vorwoche lieferten die Kickerinnen von Wacker Mecklenbeck die wohl schlechteste Saisonleistung ab und enttäuschten damit nicht nur ihren Coach Andre Frankrone maßlos. Davon war allerdings heute nichts mehr zu spüren, denn im Spiel gegen die Arminia aus Ibbenbüren zeigte Mecklenbeck eine tolle Reaktion und ergatterte, wenn auch etwas glücklich, drei imminent wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. 3:2 (2:1) hieß es nach neunzig turbulenten Minuten, die wohl allen, die es mit Wacker halten, einiges abverlangten.
Beinahe wäre auch der Spielstart der Gastgeberinnen völlig missglückt, denn nach mal gerade zwei gespielten Minuten traf die Arminia bereits den Innenpfosten des Wacker-Gehäuses. Im Anschluss arbeiteten sich Frankrones Schützlinge allerdings nachhaltig in die Partie und sorgten mit ihrem kompakten Mittelfeld dafür, dass eine Begegnung auf Augenhöhe entstand. Von daher fiel die 1:0-Führung (Paula Funcke/12.) auch nicht aus dem Nichts. Es sollte aber noch besser kommen, denn fünf weitere Zeigerumdrehungen später klingelte es schon wieder im Kasten der Arminia, da Katrin Große Scharmann sich energisch zeigte: Zunächst scheitert sie noch mit ihrem Kopfball an Gäste-Keeperin Leonie Seelinger, aber im Nachschuss vollstreckt sie dann (2:0/17.). Allerdings, und das war sehr verwunderlich, verlor Mecklenbeck Mitte der ersten Hälfte dann den Zugriff auf das Spielgeschehen.
Raus aus dem Spiel
Die Zweikämpfe wurden nicht mehr gewonnen und das Lösen von den Gegenspielerinnen klappte nur noch dürftig, sodass Ibbenbüren sich ein deutliches Übergewicht erarbeitete. Der Lohn der Arminen-Mühen war der verdiente 1:2-Anschlusstreffer (37.), wenngleich er aus einem mehr als haltbare 20-Meter-Freistoß resultierte. „Wir haben uns mit der knappen Führung in die Pause gerettet“, musste auch Frankrone eingestehen. Nichtsdestotrotz hatten seine Mädels noch vor dem Pausentee die dicke Möglichkeit, auf 3:1 zu stellen, aber Mareike Große-Scharmann und Britta Setin spielten ihre Zwei-zu-Eins-Situation gegen Arminias Schnapperin alles andere als gut aus (44.).
Auch im zweiten Durchlauf fand Wacker zunächst nicht statt, da viele Bälle bereits im Halbfeld verloren und somit kaum Zug zum Arminen-Tor aufgebaut wurde. Die Strafe dafür folgte in Minute 60 in Form des 2:2-Ausgleichstreffers. Und wieder war es ein vermeidbares Gegentor, da die Pille aus gut 15 Metern den Weg ins kurze Eck des Gehäuses fand. „Beide Gegentore waren total unnötig“, haderte auch Frankrone und wusste: „Ibbenbüren hat uns im Anschluss leben gelassen.“ Stimmt, denn die Gäste vergaben einige dicke Möglichkeiten oder hatten einfach nur Pech, so wie einem weiteren Pfostentreffer in Minute 75.
Zurückgeschlagen
Wackers Angriffsbemühungen beschränkten sich lange Zeit auf einige Entlastungsangriffe über Tini Dircks, ohne damit jedoch für unmittelbare Gefahr zu Sorgen. Ausnahme war jedoch die 81. Spielminute und diese sorgte zugleich für große Jubelstürme im Wacker-Lager: Zunächst kommt Dircks im Eins-gegen-Eins mit Arminias Schnapperin zu Fall, der Ball rollt jedoch nach links raus, wo die mitgelaufene Noemi Hutter lauert und die Asse nur noch ins verwaiste Tor zu schieben braucht. „Dieses Tor freut mich richtig für Noemi, denn sie stellt sich seit Wochen in den Dienst der Mannschaft und hilft hinten aus, obwohl sie lieber weiter vorne spielen würde“, machte Frankrone keinen Hehl daraus, wie sehr er seinem Schützling diesen Treffer gönnte.
Die letzten Minuten ließ Wacker, gepusht durch die Führung, nichts mehr anbrennen und brachte das Ding sicher ins Ziel. „Der Sieg war reine riesige Erleichterung und zugleich eine super Reaktion der Mannschaft“, schnaufte Frankrone durch und wusste, dass sein Team an diesem Tage auch das nötige Glück auf seiner Seite hatte.
Wacker Mecklenbeck – Arminia Ibbenbüren 3:2 (2:1)
1:0 Funcke (12.), 2:0 K. Große-Scharmann (17.),
2:1 Eversmeyer (37.), 2:2 Mikosch (60.),
3:2 Hutter (81.)