Wacker hat fünf passenden Antworten parat
von Till Meyer
(11.12.16) Es dauerte handgestoppte zehn Sekunden, da lag Wacker Mecklenbeck gegen den Tabellenvorletzten, den FC Donop-Vossheide, bereits mit 0:1 in Rückstand. Was für ein Nackenschlag! Aber anstatt zu hadern oder daran zu knabbern, krempelten die Kickerinnen von der Egelshove die Ärmel hoch, zeigten sich wild entschlossen und fuhren schlussendlich einen hochverdienten 5:1 (4:1)-Sieg ein. Ein wichtiges Zeichen an die Konkurrenz im harten Abstiegskampf.
Im Grunde war der 0:1-Rückstand Wackers ein schlechter Witz, denn die Szene, die nach zehn Sekunden dazu führte, war eine von lediglich zwei guten Offensiv-Aktionen, die die Gäste zu Stande brachten. Es war nicht mal ein herausgespielter Treffer, denn Mecklenbecks Maike Lewandowski vermochte es nicht, einen Flankenball von der linken Seite sauber zu klären und bediente mit ihrer zu kurzen Abwehr Donops Genephe Mäder, die das Spielgerät aus sechs Metern unhaltbar volley in die Maschen nagelte.
Tolle Reaktion
Bemerkenswert war jedoch die Tatsache, dass weder Lewandowski noch sonst wer aus der Truppe von Andre Frankrone darüber lange nachdachte oder geschockt war - das Gegenteil war der Fall! Wacker antwortete durch Elisa Kschiedels Distanz-Strahl-Treffer promopt (1:1/4.). Die Uhren waren auf Null gestellt und die Gastgeberinnen nahmen Fahrt auf. Zwar schlichen sich einige Ungenauigkeiten beim letzten Pass ein, aber Mecklenbeck hatte alles unter Kontrolle und zog das Spiel immer wieder geschickt in die Breite. Dennoch wären fast erneut die Gäste in Führung gegangen, aber Wacker-Schnapperin Jule Krützmann parierte stark gegen Donops Jana Wiemann-Großpietsch und hatte beim Nachschuss von Marina Heidebrecht Glück, dass diese mit ihrem Nachschuss nur den Querbalken touchierte (14.).
Und danach begann die große Show von Wackers Top-Torjägerin, Kathrin Pels. Ihr lupenreiner Hattrick (2:1/3:1/4:1 - 19./32./45.) entschied das Match noch vor dem Seitenwechsel. Dabei war ihr dritter Treffer in der Entstehung wunderbar anzusehen, da Verena Funke einen punktgenauen Pass in die Schnittstelle der Gästekette spielte, Paula Funcke diesen aufnahm, bis fast zur Grundlinie durchlief, den Kopf hob und in der Mitte die völlig freistehende Pels bediente. "Das war ein herrlicher Spielzug", freute sich auch Frankrone.
Gang raus
Angesichts dieser klaren Führung erlaubte sich Mecklenbeck den Luxus, im zweiten Abschnitt, mit Ausnahme der letzten zehn Minuten, das Fußballspielen einzustellen. Nicht wirklich zum Gefallen Frankrones: "Gegen einen stärkeren Gegner wären wir dafür ganz sicher bestraft worden." Donop war aber schlicht nicht stark und kam trotz der Wacker-Passivität zu keinen weiteren klaren Torgelegenheiten. Lediglich ein paar harmlose Distanzschüsse brachten die Gäste zustande. Nur eine auf dem Platz hatte noch nicht genug - Pels. Drei Minuten vor dem Ende wühlte sie sich gegen drei durch und brachte den Ball per Grätschschuss ein fünftes Mal über die Torlinie. Es war ihr Viererpack und zugleich der Endstand. "Wir haben in der ersten Hälfte sehr stark gespielt und hätten mit ein bisschen mehr Konzentration auch noch höher führen können", bilanzierte Frankrone und schob noch nach: "Wir haben jetzt 15 Punkte und fünf eigene Tore sind für die Bilanz auch nicht schlecht. Wir sind zufrieden."
Wacker Mecklenbeck - FC Donop-Vossheide 5:1 (4:1)
0:1 Mäder (1.), 1:1 Pels (4.),
2:1 Pels (19.), 3:1 Pels (32.),
4:1 pels (45.), 5:1 Pels (87.)