Der Matchplan geht auf
Von Theresa van den Berg
(05.05.19) Billerbeck früh unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen - das war der Plan von Arminia Ibbenbüren. Er gelang zwar nicht direkt, am Ende dann aber doch vier Mal. Mit 4:1 (0:1) gewann Ibbenbüren gegen einen stark ersatzgeschwächten VfL. "Billerbeck ohne Bestbesetzung und Ibbenbüren ohne Bestbesetzung, das ist ein Unterschied", resümierte Billerbecks Trainer Walter Okon nach der Partie. Der Kader des VfL wird von Spiel zu Spiel schmaler, sodass zwei Spielerinnen der Reserve in der Startformation standen. "Inga und Annika haben ihre Sache wirklich gut gemacht", war Okon alles andere als unzufrieden. Besser machte es allerdings die Arminia, die zwar erneut die Zweite unterstützte, am Ende aber deutlich gewann.
Dabei fing es für die Domstädterinnen vielversprechend an. Ließen sie die erste Chance von Anna Haberecht frei vor dem Tor noch ungenutzt (2.), machten es die Billerbeckerinnen in der sechsten Minute besser. Jana Krystek setzte sich auf der Außenbahn durch und spielte den Ball in die Mitte, wo Haberecht zum Ärger von Arminia-Trainer Frank Schlichter einschob. "Genau vor diesen brandgefährlichen Kontern habe ich gewarnt." Die Ibbenbürenerinnen übernahmen von nun an zwar das Kommando, mehr als Distanzschüsse brachten sie aber nicht auf den Platz.
Ibbenbüren nutzt Fehler eiskalt aus
Das änderte sich ab der 46. Minute. "In der ersten Halbzeit haben wir zu kompliziert gespielt. Die zweite Hälfte war allerdings sehr, sehr gut. Da haben wir Billerbeck in die Schranken gewiesen." Die Arminia ließ Ball und Gegner laufen und kam in der 65. Minute zum verdienten Ausgleich. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld von Leonie Seeliger verschätzte sich Billerbecks Verteidigung und Lisa-Marie Schophuis köpfte freistehend ein.
Ibbenbüren kombinierte sich immer wieder in die gegnerische Hälfte. "Zugelassen haben wir allerdings nicht viel", sagte Okon. Trotzdem mussten seine Schützlinge drei weitere Tore einstecken. Kurz nach dem Ausgleich traf Sarah Göcking zentral vor dem Tor aus 16 Metern zum 2:1 für die Grün-Weißen ins untere, rechte Eck (68.). "So frei darf die Spielerin da nicht zum Abschluss kommen", ärgerte sich Okon. Auch die Treffer drei und vier seien laut dem VfL-Coach unnötig gewesen. Nach einem Foul von Julia Bayer-Niehues an Sophia Rieken entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Eiskalt hämmerte die eingewechselte Jana Brüggemeier den Ball ins Netz (80.) und legte kurz vor Schluss noch einen nach. Annika Gerdes trat am Ball vorbei, Rieken eroberte ihn am Sechzehner und spielte zur mitgelaufenen Brüggemeier, die zum 4:1-Endstand traf (88.).
Okon kann Niederlage verkraften
Und Billerbeck? Bis auf eine Kopfballchance von Haberecht (81.) kam der VfL nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor. "Wir waren nicht in der Lage, dem Druck des Gegners etwas entgegenzusetzen. In den Umschaltsituationen haben wir den Ball zu schnell wieder verloren." Über die Niederlage ärgerte er sich aber nicht weiter. Vielmehr freute er sich über eine bis jetzt sehr erfolgreiche Saison. "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir es uns verdient haben, dass die Spiele gegen Ibbenbüren und Recklinghausen Spitzenspiele genannt werden. Im schlechtesten Fall werden wir Siebter. Das ist mit dem schmalen Kader, den Abgängen und Verletzungen ein wirklich gutes Ergebnis." Auch in dieser Partie sei mehr drin gewesen, hätte sein Team die Fehler nicht gemacht. Hätte, hätte...
VfL Billerbeck - Arminia Ibbenbüren 1:4
1:0 Haberecht (6.), 1:1 Schophuis (65.),
1:2 Göcking (68.), 1:3 Brüggemeier (80.),
1:4 Brüggemeier (88.)