Frauen-Westfalenliga
Spaniers zweite Amtszeit endet
Von Malte Greshake
(18.01.22) Nach insgesamt fünf Jahren muss Germania Hauenhorst wieder auf Trainersuche gehen. Ralf Spanier, der bereits von 2008 bis 2012 eine erste Amtszeit als Trainer der ersten Mannschaft hinter sich gebracht hatte und zur Saison 2017/18 nach Hauenhorst zurückgekehrt war, wird das Westfalenliga-Team im Sommer verlassen. Den Inhaber der DFB-Elite-Jugend-Lizenz zieht es nun zum SV Meppen. Er wird dort allerdings nicht mehr als Trainer tätig sein. Bei seinem neuen Arbeitgeber nimmt er dann die Rolle des Sportlichen Koordinators der Talentförderung im Frauen- und Mädchenfußball ein und arbeitet an der Schnittstelle zur ersten Mannschaft des Vereins.
"Es ist jetzt geklärt. Ich werde meinen am Saisonende auslaufenden Vertrag in Hauenhorst nicht verlängert", wird der 59-jährige Übungsleiter bei der Münsterländischen Volkszeitung zitiert. "Jetzt habe ich mal die Möglichkeit, etwas anderes zu machen, als ein reiner Trainer zu sein." Leicht fiel Spanier die Entscheidung allerdings nicht: "Ohne dieses interessante Angebot hätte ich noch ein Jahr durchgezogen. Zumal wir Tabellenführer sind und den Aufstieg in die Regionalliga packen können." Mit 36 Punkte thront die Germania derzeit an der Tabellenspitze der Westfalenliga. Verfolger FSV Gütersloh ist vier Punkte entfernt, hat jedoch auch erst ein Spiel weniger als Spaniers Truppe absolviert.
Scheinigs Zusage steht noch aus
Hauenhorsts Sportlicher Leiter Michael Eichmann bedauert indes die Entscheidung des Coaches, kann sie aber akzeptieren. "Es ist schade, dass wir ihn verlieren. Ralf hat immer super nach Hauenhorst gepasst. Aber wenn er kurz vor Karriereende so eine Chance kriegt, nehme ich ihm die Entscheidung nicht übel", sagt Eichmann bei der MV. Ob Co-Trainer Christian Scheinig der Germania treu bleibt, ist noch nicht entschieden. "Es ist noch nicht zu 100 Prozent final, aber ich gehe davon aus, dass er weitermacht", so der Sportliche Leiter.
Spanier informierte unterdessen schon in der vergangenen Woche seine Truppe. "Als ich vor der Mannschaft stand, blieben mir die Wort im Halse stecken", berichtete der Trainer den Kollegen der MV. "Einige haben es geahnt, andere waren auch überrascht." Nichtsdestotrotz kann der Coach auf eine erfolgreiche Zeit in Hauenhorst zurückblicken. In der Saison 2009/10 stieg er mit dem damaligen Landesligisten in die Westfalenliga auf und führte das Team zwei Jahre später sogar in die Regionalliga. Würde nun rund zehn Jahre später erneut der Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse wuppen, wäre das für den Coach wohl ein mehr als passender Abschied.