Platz an der Sonne bleibt dank Derbysieg

von Theresa van den Berg

(19.10.21) Äußerst knapp verliefen an diesem Spieltag die Duelle der Heimspielfrauen in der Westfalenliga. Wacker Mecklenbeck gewann mit 2:1 gegen Billerbeck, Emsdetten holte ebenfalls drei Punkte beim 2:1 in Donop-Voßheide – und selbst die Hauenhorsterinnen, die den Gegnerinnen in den vergangenen drei Wochen jeweils fünf Dinger einschenkten, setzten sich im Derby gegen Ibbenbüren nur knapp durch. 

„Wir können ja nicht jedes Spiel fünf Tore machen“, sagte Trainer Ralf Spanier und lacht. Gut lachen hatte er natürlich nach dem 2:1, das weiterhin die Tabellenführung bedeutete. In einer eng umkämpften Partie setzte sich seiner Ansicht nach, das Team mit den besseren Chancen durch. „Wobei uns Ibbenbüren in der ersten Halbzeit schon den Schneid abgekauft hat und es bis zur letzten Minute ein richtiges Derby war.“ Immer wieder warfen die Ibbenbürenerinnen alles rein, was sie besaßen und ließen die sonst so dominant auftretende Germania gar nicht erst in ihren Spielfluss kommen. Und so gingen sie nicht unverdient in Führung. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Leonie Seeliger wurde länger und länger und segelte über alle hinweg ins Tor (24.). 

Ibbenbüren geht in Führung und verliert dennoch

Für Spanier war das die einzige wirkliche Torchance der Gastgeberinnen bis dahin, der die besseren Möglichkeiten, wie etwa den Pfostenschuss von Lena Wermelt oder die Abschlüsse von Nicole Schampera und Lina Jäger, auf Seiten seiner Elf sah. Arminia-Trainer Frank Schlichter wiederum bewertete das Endergebnis und auch die Chancenverteilung etwas anders. „Das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Der einzige Unterschied am Ende war, dass Hauenhorst seine Möglichkeiten genutzt hat.“ Denn auch er verzeichnete schon im ersten Durchgang durch Berit Richter, die in der Mitte nur knapp verpasste und Melissa Steffen aus dem Rückraum gute Gelegenheiten für sein Team. „Viele Chancen gab es allerdings für beide nicht.“ 

Zufrieden war der Coach vor allem mit der ersten Halbzeit. Und das, obwohl sich die Grün-Weißen noch vor dem Pausenpfiff den Ausgleich fingen. Jäger bekam dem Ball mit dem Rücken zum Tor, drehte sich, ließ zwei Gegenspielerinnen stehen und vollendete trocken (38.). „Da müssen wir uns cleverer anstellen“, ärgerte sich Schlichter. Im zweiten Abschnitt zeigten die Hauenhorsterinnen laut Spanier dann endlich ein anderes Gesicht. „Wir waren galliger, haben die Zweikämpfe angenommen und auch gewonnen, uns weitere Chancen erspielt und zum Glück auch getroffen.“ Aus 17 Metern schlenzte Schampera den Ball in den Winkel (63.). „Da zeigt sie ihre ganze Erfahrung. Schade, aber du kannst nicht 90 Minuten permanent Vollgas geben. Dass Hauenhorst auch mal kommt, ist klar. Sie hatten am Ende das glücklichere Spielende auf ihrer Seite“, so Schlichter.

Ostbevern mit spätem Siegtreffer 

Ein 2:1 scheint nicht umsonst ein beliebtes Tippspielergebnis zu sein. Denn auch die vierte Partie mit Heimspielbeteiligung endete mit 2:1. Die Frauen vom BSV Ostbevern gewannen ihr Heimspiel gegen den SV Bökendorf und lagen genauso wie Hauenhorst zunächst zurück. In der neunten Minute war es ein Abstimmungsfehler, der die Führung für die Gäste ermöglichte. „Das Tor war gut gemacht, sonst hatte Bökendorf aus dem Spiel heraus aber keine nennenswerte Chance“, so Ostbeverns Trainer Christian Rusche. Lediglich mit seinen Standards sorgte der SV für Gefahr. 

„Zum Glück haben wir uns für unseren Einsatz am Ende noch belohnt“, sprach Rusche den späten Siegtreffer von Kim Weber aus der Distanz an (90.). Zuvor war es Frieda Kemper, die den Ball nach einer Ecke zum Ausgleich versenkte (57.). „Der Führungstreffer lag in der zweiten Halbzeit mit der Auflösung der Fünferkette in der Luft“, war es für den Coach ein verdienter Sieg seiner Mädels.