Westfalenliga
"Fairplay sieht anders aus."
von Theresa van den Berg
(26.10.21) Die Laune war im Keller. Das lag nicht nur am Ergebnis, mit dem Arminia-Trainer Frank Schlichter nicht einverstanden war, sondern vor allem an der Art und Weise, wie dieses 2:2 gegen Ostbevern zustande kam. "Fairplay sieht anders aus", war er mehr als sauer. Obwohl eine verletzte Spielerin des BSV auf dem Boden lag und eigentlich alle das Fußballspielen einstellten, haute Julia Mende den Ball auf das Tor. Sie traf und erzielte so in der 90. Minute den Ausgleich.
"Das ist natürlich ein sehr böser Beigeschmack. Aber da müssen wir einfach cool bleiben und weitermachen, solange der Schiedsrichter nicht pfeift", ärgerte sich Schlichter. Strittig sah Christian Rusche auf der anderen Seite die Szene auch, sprach aber gleichzeitig eine ähnliche Situation an, in der die Ibbenbürenerinnen ebenfalls nicht ins Aus spielten. "Mit dem Unterschied, dass wir hinten rum gespielt haben, ohne Druck nach vorne zu machen", bewertete Ibbenbürens Coach das Ganze unterschiedlich.
Gilhaus trifft doppelt
Doch kommen wir zum Wesentlichen: dem Fußball. Nachdem die Blau-Weißen im ersten Durchgang durch Vanessa Beste in Führung gingen (30.), fehlten ihnen in Abschnitt zwei die nötigen Körner, um noch einmal richtig nachzulegen. "Wir konnten keine frischen Kräfte bringen und mussten deswegen in den zweiten 45 Minuten tiefer stehen", so Rusche. Lediglich mit Umschaltaktionen versuchte Ostbevern jetzt gefährlich vor das Tor zu kommen. Ibbenbüren dagegen verlagerte das Spiel immer mehr in die Hälfte des BSV und spielte zielstrebiger als noch zuvor.
Das belohnte Dana Gilhaus zur Freude ihres Trainers gleich doppelt (58. und 82.). "Wir haben, nachdem im ersten Durchgang der Zug zum Tor gefehlt hat, eine Schippe drauf gelegt. Es hat Spaß gemacht, da zuzugucken." Lediglich das dritte Tor fehlte an diesem Tag, was wahrscheinlich nicht nur den Sieg für Grün-Weiß bedeutet hätte, sondern auch ein paar ruhigere Gemüter beim Abpfiff.
Borussia kommt gegen robuste Fortuna nicht ins Spiel
Deutlich harmonischer lief es dagegen in der Partie Emsdetten gegen Freudenberg ab. Eines wollte die Borussia an diesem Spieltag garantiert nicht: den Gegner unterschätzen. "Denn auch wenn Freudenberg hinter uns steht, haben sie die letzten Spiele immer nur knapp verloren", wusste Stephen Welzig, dass das kein einfaches Spiel werden würden. Und er behielt recht. Die Gäste machten ihre Sache gut und gewannen am Ende knapp mit 2:1.
"Wir sind spielerisch nicht reingekommen, da Freudenberg uns früh unter Druck gesetzt hat und körperlich sehr aggressiv war. Dadurch haben wir es nicht geschafft, den Ball gut laufen zu lassen und haben uns den Schneid abkaufen lassen", war das Problem für Welzig schnell ausgemacht. Stark ersatzgeschwächt gingen die Emsdettenerinnen in die Partie, holten das beste heraus und kamen sogar zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Elfmeter bringt Sieg für Freudenberg
Nachdem die Fortuna in der 13. Minute durch einen schnellen Konter in Führung ging, traf Ina Teltenkötter sehenswert aus der Drehung zum 1:1 (62.). Doch die Freude währte nur kurz. Sieben Minuten später stellte der Tabellendreizehnte den alten Abstand durch einen Foulelfmeter wieder her und ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen. "Freudenberg war gut, das muss man anerkennen."
Weitere Spiele:
Germania Hauenhorst - SpVg Berghofen II 1:1
Wacker Mecklenbeck - SSV Rhade 0:0
Herforder SV - VfL Billerbeck 1:2