Jetzt also doch

Von Jakob Hehn

(02.02.23) Clemens Gude trennte sich ja überraschend von der ersten Damenmannschaft von Germania Hauenhorst. Ein Nachfolger musste also her. Einen potenziellen neuen Kandidaten fand der Vorstand sogar. Kurz bevor es Ernst wurde, entschied sich der Verein aber dann doch gegen ihn. Kein Trainer da und die Rückrunde steht vor der Tür. Da gibt's ja aber noch den Co-Trainer. Und der macht es jetzt auch. Christian Scheinig übernimmt die Mädels der Hauenhorster bis zum Saisonende.

"Ganz ehrlich: Ich habe mich dagegen gewehrt. Ich weiß, wie viel Arbeit man als Cheftrainer hat und das ist mit meinem Beruf sehr schwer kombinierbar", berichtet Scheinig. Als wir mit ihm über die HKM in Steinfurt gesprochen haben, hatte er noch darauf bestanden, ihn Interimstrainer zu nennen. Tja, so schnell geht's. Scheinig ist als Key-Account-Manager im Vertrieb tätig und unter der Woche teilweise zwei bis drei Tage am Stück gar nicht zuhause. "Der Beruf geht eben vor. Ich bin schließlich auch kein Bundesligatrainer und mache das hauptberuflich", so der frischgebackene Hauptverantwortliche.

Unterstützung von allen Seiten

Der ehemalige Co-Trainer besprach alles mit der Mannschaft, die am Ende das 'Okay' gab. "Ich arbeite ja auch unfassbar gerne mit den Mädels zusammen", sagt der 53-Jährige. Unterstützen wird ihn dabei Lisa Stoltmann als Co-Trainerin und Steffi Willmann als Fitnesstrainerin. "Wir trainieren dreimal die Woche. Einmal fehle ich auf jeden Fall, manchmal auch zweimal", verrät Scheinig. Von daher sei er froh, dass ihm da so unter die Arme gegriffen wird.

In der Liga steht die Germania zur Zeit super da. Auf Platz zwei mit zwei Punkten Abstand auf den Tabellenführer SSV Rhade startet der ehemalige Regionalligist in die Rückrunde. "Wir wollen die Saison vernünftig zu Ende spielen und uns in den Top Drei halten. Im Optimalfall machen wir die Meisterschaft bis zum Schluss spannend", sagt er. Nach der Saison gibt er das Traineramt dann wieder ab. Ob Scheinig dann weiter als Co-Trainer arbeitet bleibt offen. "Das habe ich auch schon vor der Saison gesagt: Wenn sich ein neuer Trainer findet, der seinen eigenen Co-Trainer mitbringt, habe ich kein Problem damit, aufzuhören."