Das letzte Quäntchen rauskitzeln
Von Alex Piccin
(19.01.16) Mit frischen Ideen bittet Christian Bienemann seine SpVg Emsdetten 05 am Donnerstag zum Trainingsauftakt. Eine Woche lang hat er im türkischen Belek diversen Bundesligisten bei ihren Trainingslagern über die Schulter geschaut.
"In sieben Tagen habe ich gefühlt 20 Einheiten beobachtet", erklärt Bienemann. Diese Eindrücke sollen in die Übungseinheiten einfließen, um die Rückserie noch ein kleines bisschen erfolgreicher zu gestalten. Dem 33-Jährigen wurmt es, dass gleich drei Mal in der Nachspielzeit sicher geglaubte Zähler liegen gelassen worden sind. "In solchen Momenten stellt sich die Qualitätsfrage. Es fehlt aber auch an Erfahrung. Dennoch bin ich mit der Hinserie und den Umständen nicht unzufrieden, ganz im Gegenteil", so Bienemann.
Lediglich die Punktausbeute passe nicht. Etwas Pech und Unkonzentriertheiten seien ausschlaggebend gewesen. Daneben gibt es aber auch eine Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten. Zuhause sind die Nullfünfer noch ungeschlagen, anders auf fremden Plätzen. "Wir sind eine spielstarke Mannschaft und finden bei uns optimale Bedingungen vor. Auf die schwerer zu bespielenden Plätzen müssen wir uns besser einstellen und mal rationaler agieren, ligaangepasster und dreckiger spielen", sieht Bienemann noch Luft nach oben. "Wenn wir hoch wollen, dann müssen wir den Lucky Punch landen und die engen Spiele gewinnen."
Kader fast komplett
Nun startet die Wintervorbereitung am Wasserturm und in Sachen Personal sieht es wieder rosiger aus. Nachdem verschiedene Leistungsträger über die Hinrunde hinweg ihr Stelldichein im Lazarett gaben, meldeten sich fast alle Spieler zum Trainingsstart fit. Lediglich bei Abdel Belkani ist es noch offen, wann er wieder eingreifen kann. Eigentlich gute Voraussetzungen, doch der Coach warnt: "Das war im Sommer auch so, dann verletzten sich aber einige sofort." Bei Niklas Vennemann stehen noch Fragezeichen, ob seine sportliche Zukunft nach der langen Zwangspause weiter bei den Emsdettenern liegt. Zugänge sind laut Bienemann nicht geplant: "Wenn uns nicht jemand zuläuft, der uns finanziell nicht belastet, passiert nichts mehr."
Über die Hallenspielzeit würde der Trainer gerne den Mantel des Schweigens legen: "Die war schlecht. Es ist zwar nicht in Stein gemeißelt, doch ich denke, dass meine Mannschaften zukünftig nicht mehr in der Halle antreten werden." Die Gründe lägen vornehmlich in der Schwierigkeit, Spieler zusammenzutrommeln, die aufs Parkett möchten und in der erhöhten Verletzungsgefahr.