Ein angeschlagener Boxer am Kanal

Von Nils Tyczewski

(09.12.16) Für Krisenklub Emsdetten 05 ist die Partie bei den Kanalkicker von Münster 08 die Chance, nach einer desaströsen Hinrunde wenigstens für einen versönlichen Jahresausklang zu sorgen. Auch in Burgsteinfurt treffen zwei Teams aufeinander, die mit großen Sorgen und Problemen zu kämpfen haben. Der SVB ist auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Eine Position, auf der Christoph-Klein-Reesink und seine Jungs nur ungern überwintern würden. Gegner Preußen Lengerich wartet angesichts enormer personeller Engpässe sehnlichst auf die Winterpause.

SC Münster 08 - Emsdetten 05    (Sonntag, 14.15 Uhr)
Für die Nullachter endete am vergangenen Wochenende eine Serie von fünf Siegen hintereinander. In Gemen verlor die Elf von Mirsad Celebic nach 2:0- und 3:2-Führung noch mit 3:5 und offenbarte dabei lange nicht mehr gesehen Abwehrschwächen. Diese Schwächen sind übrigens ein Gebiet, auf dem der kommende Gegner im Laufe der Saison riesiges Expertenwissen gezeigt hat. Emsdetten kassiert mehr Gegentore als jedes andere Team der Liga. Der Traditionsverein vom Wasserturm steht am Ende der Tabelle und hat schon acht Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Es könnten weniger sein, wenn die Nullfünfer ihr Heimspiel gegen Dorsten-Hardt am vergangenen Sonntag gewonnen hätten. Chancen dazu hatte die Elf von Christian Bienemann zuhauf. Letztlich mussten sich die Schwarz-Weißen aber trotz einer - endlich mal - engagierten Leistung mit einem 1:1 begnügen. Der Coach rückte nach der Partie das Positive in den Vordergrund: "Ich bin froh, dass die Mannschaft nach dem 0:7 gegen Mesum so reagiert hat. Wenn wir so spielen wie heute, werden wir wieder punkten", erklärte Bienemann. Im Hinspiel sicherte Dennis Hamsen den Münsteranern mit einem Tor in der Nachspielzeit ein 2:2-Unentschieden. Nicht nur das dient Trainer Mirsad Celebic als Mahnung: "Locker gibt es nicht in dieser Liga. Wir haben keinen Grund, den Gegner nicht ernst zu nehmen." Der Coach möchte nach den für ihn "sechs geilsten Monaten der Vereinsgeschichte" mit einem Positiverlebnis die Winterpause einläuten. Hinderlich hierfür könnte sein, dass Steffen Koch und Mark Behling ausfallen und auch Timo Twachtmann angeschlagen ist.     
Heimspiel-Tipp: Ein gefährliches Spiel für Nullacht. Die Truppe um Kapitän Fabian Stiller hat aber die Reife, um den angeschlagenen Boxer von der Ems nicht zu unterschätzen. Die Hausherren gewinnen die Partie mit 3:1.

VfL Senden - Westfalia Gemen     (Sonntag, 14.15 Uhr)
Der VfL-Motor ist ins Stottern geraten. Nach sieben Spielen war der Aufsteiger nich Tabellenzweiter. Punktgelich mit dem damaligen Spitzenreiter Preußen Lengerich. In den folgenden neun Partien gelang dem Aufsteiger nur noch ein Sieg (3:2 gegen Burgsteinfurt). Die Spitzengruppe ist längst außer Sichtweite. Stattdessen richtet sich der Blick nun ängstlich aufs Tabellenende. Sechs Punkte betrögt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze - ein beruhigendes Polster ist das nicht. Westfalia Gemen kletterte am vergangenen Sonntag mit einem überraschenden 5:3-Erfolg gegen die zuvor fünfmal in Serie siegreiche Truppe von Münster 08 über den Strich. Dabei bewies die Elf um Spielertrainer Georg Geers große Moral, glich zunächst einen 0:2-Rückstand aus, geriet dann abermals ins Hintertreffen und schaffte letztlich noch die Wende. Im Hinspiel an der Jugendburg kassierte Senden die höchste Niederlage der laufenden Saison - 0:4.
Heimspiel-Tipp: Ein gefährlicher Gegner, der durch den wichtigen Überraschungserfolg gegen Nullacht Auftrieb bekommen hat. Gemen nimmt die Punkt mit, die Gäste gewinnen 3:2.

SV Burgsteinfurt - Preußen Lengerich     (Sonntag, 14.15 Uhr)
Wie ein Kind am 24. Dezember die Ankunft des Weihnachtsmannes, so sehr sehnt Christian Hebbeler die Winterpause herbei. Lengerichs Trainer klagt seit Wochen über eine schwache Trainingsbeteiligung, muss in den Punktspielen auf Akteure zurückgreifen, die nicht hundertprozentig fit sind und den Kader zusätzlich mit A-Junioren auffüllen. Besserung ist vor der Pause nicht in Sicht. Im Gegenteil. In Burgsteinfurt fällt auch noch Kapitän Malte Moß aus, der beim verdienten 0:4 gegen Dülmen seine fünfte Gelbe Karte sah. Auch in Stemmert springt niemand freudig jauchzend über die Kabinenbänke. Nach vier Niederlagen in Serie ist der SVB auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Coach Klein-Reesink probiert's mit Durchhalteparolen: "Wir werden die Flinte nicht ins Korn werfen", erklärte er nach dem 2:3 in Herbern. Im Hinspiel sicherte Robin Surmann den Tecklenburgern mit einem direkt verandelten Freistoß einen knappen 1:0-Erfolg .
Heimspiel-Tipp: Lengerich hat einfach mehr Potenzial. Vom Glanz der ersten Saisonhälfte ist momentan zwar nichts mehr zu sehen, aber gegen Stemmert reicht's: 1:2 .

Eintracht Ahaus - SV Herbern     (Sonntag, 14.15 Uhr)
Herbern ist mit einem 3:2 gegen Burgsteinfurt in die Rückserie gestartet und hat nun fünf Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. "Das war ein wichtiger Sieg und eine gute Leistung der gesamten Mannschaft. Damit haben wir uns das nötige Selbstvertrauen fürs Spiel gegen Ahaus geholt", erklärte Trainer Holger Möllers nach dem Schlusspfiff. Eine Portion ist im Duell mit dem Tabellenfünften durchaus förderlich. Die Ahauser sind ausgesprochen Abwehrstark und haben erst 26 Gegentreffer kassiert - der zweitbeste Wert nach Spitzenreiter Beckum (9). Am vergangenen Sonntag gingen die Männer aus dem Westen des Münsterlands in Nottuln baden. 1:4 hieß es nach 90 Minuten. Damit endete eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage. Im Hinspiel gewann Ahaus mit 3:1. Herbern war aber durchaus ebenbürtig und hätte mit einer besseren Chancenauswertung einen Punkt holen können.
Heimspiel-Tipp: Keine Punkte für Herbern, Ahaus gewinnt die Partie mit 3:1.

Borussia Emsdetten - GW Nottuln     (Sonntag, 14.15 Uhr)
Nottuln ist am vergangenen Sonntag mit einem überraschenden 4:1-Erfolg gegen Eintracht Ahaus an Emsdetten vorbeigezogen und belegt nun mit 21 Punkten den siebten Tabellenplatz. Die Grün-Weißen spielten eine durchwachsene Hinserie, kamen zuletzt aber besser in Tritt. Borussia hat aus den zurückliegenden drei Partien gegen Emsdetten 05, Eintracht Ahaus und den SV Mesum nur einen Punkt geholt. Das Hinspiel im Baumberge-Stadion endete torlos.
Heimspiel-Tipp: 2:1 für Borussia.

SV Dorsten-Hardt - SV Mesum     (Sonntag, 14.15 Uhr)
Mesum ist mit einer Serie von vier Siegen hintereinander auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt. Dorsten ist seit drei Spielen ungeschlagen, brauchte am vergangenen Sonntag aber viel Glück, um beim 1:1 einen Punkt vom Emsdettener Wasserturm zu entführen. Das Hinspiel im Mesumer Hassenbrockstadion endete ebenfalls 1:1. "Das war 'ne sehr gute Truppe", lobte SVM-Coach Marcel Langenstroer den Gegner nach dem Schlusspfiff.
Heimspiel-Tipp: Mesum will das Jahr unbedingt mit einem Dreier abschließen und geht entsprechend motiviert ans Werk. Weil die Rückfahrt aus dem Pott ja auch 'ne Weile dauert, machen sich die Punkte gut. 3:1 für Mesum.