Coesfeld verliert die Nerven

(29.10.17) Am Ende waren alle bedient: mitgereiste Fans, Trainer und natürlich das Coesfelder Team selber. Mit 1:3 (0:1) verlor die Mannschaft von Trainer Sebastian Scheinig beim Werner SC, bleibt auf dem letzten Platz stecken und verlor nun elf der zwölf Spiele. Die Gastgeber, die in Abwesenheit von Chefcoach Lars Müller von Co-Trainer Christof Zilligen trainiert wurden, hielten dagegen dem Druck stand.

"Wir wussten, dass wir gewinnen müssen – und haben uns auch für heute aber auch die letzten Wochen belohnt", zog Zilligen das Fazit nach dem Sieg seines Teams. Bei diesem half vor allem die erste Halbzeit. In dieser fand die DJK so gut wie gar nicht statt, der Werner SC konnte schalten und walten, wie er wollte. Die Gastgeber gewannen nach Zillingen "gefühlt 95 Prozent der Zweikämpfe". Zilligen weiter: "Coesfeld hat uns den Raum gegeben, wir waren aber auch voll da. Aber es bleibt dabei: Wir müssen in der ersten Hälfte den Sack eher zu machen."

"Ich weiß, dass wir es besser können"

Aber woran lag das? Scheinig hatte dafür eine Erklärung: "Wir waren deutlich schlechter als in den letzten Wochen, in den ersten 45 Minuten waren vier oder fünf Spieler gar nicht auf der Höhe. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen, ich musste die Spieler auch aufbauen und motivieren, aber es hat heute nichts geklappt. Wir sind einfach nicht mit dem Druck klar gekommen, ich weiß, dass wir es besser können." 

Nach Flanke von der linken Seite musste Daniel Durkalic nach 22 Minuten fast komplett verwaist im Strafraum stehend nur noch trocken zur Führung einschieben – die Szene war sinnbildlich für die Coesfelder Bereitschaft in den ersten Minuten. Einige Paraden von DJK-Keeper Tim Herbstmann und das gewisse Quäntchen Glück ließen das Ergebnis zur Halbzeit noch bei 0:1 bleiben. Mit dem Start in die zweiten 45 Minuten war dann aber alles vorbei: nach einem Diagonalball über das ganze Spielfeld erreichte die Kugel Dominik Hennes, der auf 2:0 erhöhte (47.) "Wir kommen aus der Kabine und bekommen direkt das zweite Ding – da waren die Köpfe erstmal unten", meinte Scheinig. Hoch gingen die Köpfe nicht mehr, Hennes schraubte das Ergebnis mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 3:0 (60.) – ebenfalls per Kopf.

Quasi mit der einzigen Chance, die nicht einmal eine richtige war, schoss Coesfeld den Anschluss nach 69 Minuten. Aleksandar Temelkov hatte den Freistoß aus 23 Metern unhaltbar in den Giebel geschlenzt. Anschließend verloren die Gäste die Nerven: Nachdem ein Coesfelder Spieler gefoult worden war, gab Schiri Leo Bender Gelb für die Gastgeber, Semih Tompa war aber außer sich und schubste den Gegenspieler nachträglich um – Rote Karte und Platzverweis (83.).

Werner SC – DJK Eintracht Coesfeld              3:1 (1:0)
1:0 Durkalic (22.), 2:0 Hennes (47.),
3:0 Hennes (60.), 3:1 Temelkov (69.)
Rote Karte: Coesfelds Semih Tompa (83./Tätlichkeit)