Die Spieler von der Bank machen den Unterschied  

(05.11.17) Wirklich richtungsweisend sind die Spiele, in denen Tabellennachbarn aufeinander prallen. Beim Spiel Westfalia Gemens gegen den Werner SC war dies so, der 13. war zu Gast beim Zwölften. Nach dem 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg steht Werne nun vor Gemen. 

Die Serie des WSC baut sich durch den Doppelpack von Jannik Prinz auf vier Spiele ohne Niederlage aus. Lars Müller, Coach der Gäste, ist darauf besonders stolz: „Wir machen momentan einfach vieles richtig, was wir am Anfang der Saison falsch gemacht haben – es ist eine richtig gute Tendenz, vor allem auch im taktischen Bereich.“ 

"Müssen noch viel lernen" 

Auf der anderen Seite musste Gemens Co-Trainer Dennis Seeger eingestehen: „Wir wollten mit dem Sieg aus der letzten Woche den Schwung mitnehmen. Wir haben uns Rückenwind für heute erhofft, leider wurde daraus nichts.“ Eine erste Analyse konnte er gleich nach Abpfiff auch schon liefern: „Wir haben viele 18- und 19-jährige, junge Spieler die noch viel lernen müssen. Da müssen wir Geduld haben und immer auch auf Höhen und Tiefen eingestellt sein.“  

Das heutige Spiel war aus seiner Sicht dafür ein eindeutiger Tiefpunkt: „Außer zwei Chancen haben wir nichts nach vorne gebracht, das war heute einfach saft- und kraftlos - genau das Gegenteil zum Derbysieg.“  

Während Gemen durch Florian Hahm, der alleine vor Keeper Sebastian Treppe scheiterte, die einzige Chance vergab, sah es auf der anderen Seite nicht viel besser aus: alleine vor dem Keeper scheiterte ein Werner Spieler im Eins-gegen-eins an Schlussmann Sven Schneider. Weitere Flachpässe kamen nicht bis zum letzten Mann (33./40.) und so ging es torlos in die Halbzeit. „In der zweiten Hälfte hatten wir viele Räume und haben die auch gut genutzt“, lobte Müller, von Gemen kam nun gar nichts mehr nach vorne. 

Prinz sofort auf Temperatur

Bevor das Spiel zu einer Nullnummer verkam, hatte Müller einen letzten Pfeil im Köcher: Jannik Prinz. Nur eine Minute brauchte der linke Mittelfeldspieler für das 1:0 (71.), wurde zuvor für Lukas Manka eingewechselt. Nach einem Laufduell von rechts dribbelte er drei Spieler aus und schlenzte den Ball unhaltbar in die lange Ecke.  

Nachwehen hatte das Gegentor auch bei Paul Demming. Er wurde zwar erst in der 37. Minute eingewechselt, entschied sich nach 75 Minuten und zwei groben Fouls dennoch für den frühen Abgang. Besser eingewechselt hatte dann wohl doch Müller. Prinz traf in der Nachspielzeit noch zum 2:0 und avancierte mit seinem Flachschuss aus sechs Metern nach Vorlage von Daniel Durkalic zum 'Man of the Match'.  

Westfalia Gemen – Werner SC           0:2 (0:0)
0:1 Prinz (71.), 0:2 Prinz (90.+3.)
Bes. Vorkommniss: Gelb-Rot für Gemens Paul Demming (75.)