Als alles begann...

Von Mario Lacroix

(29.11.17) Nein, sie haben nicht gerade die Sterne vom Himmel gespielt, aber sie haben gewonnen. Am ersten Spieltag legten die Fußballer Borussia Emsdettens mit einem mühsamen 2:1-Sieg bei Preußen Lengerich den Grundstein für eine atemberaubende Hinrunde. Gute Erinnerungen an den 13. August hat auch der TuS Altenberge, der beim 4:1 gegen Heiden mehr als andeuten konnte, dass er als Aufsteiger nicht zwangsläufig gegen den Abstieg spielen würde. Eine Geschichte des ersten Spieltages der Landesliga-Saison 2017/18 war sicher der lupenreine Hattrick von Dennis Hamsen. Der Stürmer des SC Münster nutzte die Naivität des Werner SC damals schamlos aus. Nun ist am kommenden Sonntag Zeit, die Geschichte neu zu schreiben: Der erste Rückrundenspieltag steht an.

SV Mesum - VfL Senden     (So., 14.15 Uhr)
Auch der aktuell beste Torjäger der Liga hat zumindest aus persönlicher Sicht gute Erinnerungen an den ersten Spieltag. Bei der 2:4-Niederlage in Senden lochte Michael Egbers zweimal ein - es sollte der erste von fünf Doppelpacks nacheinander sein. Bei 18 Treffern ist 'Egge' inzwischen angekommen. Sendens bester Knipser heißt Rabah Abed, er kommt auf zehn Buden. Während Mesum am spielfreien Wochenende ein Testspiel gegen Emsdetten 05 gewann, flog der VfL aus dem Münsteraner Kreispokal. Oben drauf kassierte Lucas Morzonek die glatt Rote Karte, er fehlt also sicher in Mesum.
Heimspiel-Tipp: Ohne Morzonek fehlt Senden die Durchschlagskraft - vor allem auswärts. 3:1 für Mesum, wenn denn die Partie nicht ausfällt.

Westfalia Gemen - SV Burgsteinfurt     (So., 14.15 Uhr)
Seit dem 6. Spieltag belegt der SV Burgsteinfurt einen Abstiegsplatz. Damit könnte es vorbei sein, wenn Christoph Klein-Reesinks Truppe den wichtigen Dreier in Gemen holt. Im Hinspiel sah der SVB wie der sichere Sieger aus, als Lucas Bahlmann in der Nachspielzeit zum 2:1 traf. Per Foulelfmeter rettete Westfalias Spielertrainer Dennis Seeger einen Punkt.
Heimspiel-Tipp: Es bleibt eng im Keller - 1:1.

Viktoria Heiden - TuS Altenberge     (So., 14.15 Uhr)
Wenn der Westfalenliga-Absteiger die Landesliga halten will, dann muss Thomas Bennings Team in der Rückrunde offensiv zulegen. In acht Heimspielen brachten Markus Seyer und Co. ganze acht Tore zustande. Allerdings präsentiert sich der TuS auf fremden Platz auch gerne mal von seiner harmlosen Seite. 6 von 29 Treffer erzielte die Reckels-Elf als Gastmannschaft. Breit genug sollte die Brust eigentlich sein, zumal Altenberge per 1:0 gegen Werne das Ticket für das Pokal-Halbfinale löste.
Heimspiel-Tipp: Die beiden Hölkers, Greshake und Thomassen schießen ein 4:1 für Altenberge heraus.

Borussia Emsdetten - Preußen Lengerich     (So., 14.15 Uhr)
Auf dem Sportgelände am Teekotten gibt es eigentlich alles, was das Fußballherz begehrt - nur ein Kunstrasen fehlt Borussia Emsdetten. Deshalb könnte es durchaus sein, dass die Partie gegen Lengerich ins Wasser fällt. Beste Erfahrungen mit Spielausfällen haben die Lengericher Preußen, die sich vergebens auf das Tecklenburger Pokal-Halbfinale gegen Arminia Ibbenbüren vorbereitet haben. Wenn denn gekickt wird, ist großes Spektakel zu erwarten. Das Team von Sebastian Ullrich lässt nach Schlusslicht Coesfeld gemeinsam mit Heiden die meisten Gegentore zu. 
Heimspiel-Tipp: Borussia knüpft an die starke Hinrunde an und gewinnt erneut mit 2:1.

SV Dorsten-Hardt - GW Nottuln     (So., 14.15 Uhr)
Beide Mannschaften haben eine solide erste Saisonhälfte gespielt, was jeweils auch im ausgeglichenen Torverhältnis dokumentiert ist. Bei sieben (Dorsten) respektive acht (Nottuln) Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze kann ein Blick in den Rückspiegel nicht schaden. Noch besser: Ein Sieg zum Auftakt der zweiten Serie. Ob Nottuln diesen mit Essad Terziqi angeht, ist fraglich. Der Stürmer will so schnell wie möglich für Eintracht Coesfeld spielen.
Heimspiel-Tipp: Ein friedliches 2:2.

Eintracht Coesfeld - SV Herbern     (So., 14.15 Uhr)
Blasen die Coesfelder noch einmal zur Aufholjagd? Fraglich, zumal auch die Entscheider im eigenen Vereine keine große Zuversicht ausstrahlen. Trainer Sebastian Scheinig hat mehrmals während der Hinrunde die eigene Konkurrenzfähigkeit in Frage gestellt und verabschiedet sich am Saisonende. Obmann Johannes Emrich sprach im Gespräch mit Heimspiel-online davon, "in der Bezirksliga einen neuen Anlauf zu nehmen". Bei zwölf Punkten Rückstand auf die Abstiegszone hilft dem Team nur eine Siegesserie. Als erster Sparringspartner bietet sich der SV Herbern an. Auswärts gelingt der Mannschaft von Holger Möllers fast gar nichts. Bitter für ihn: Neun der 15 Rückrunden-Spiele gilt es auf fremden Plätzen zu bestreiten.
Heimspiel-Tipp: Nach dem bitteren Pokalaus gegen Gievenbeck zeigt Herbern diesmal eine schlechte Leistung und gewinnt trotzdem mit 2:1.

Eintracht Ahaus - SG Borken     (So., 15 Uhr)
Pünktlich zum Heimspiel wird Eintracht-Coach Jens Niehues aus seinem Ägypten-Urlaub zurückkehren. Vielleicht hat er ja in der Sonne Nordafrikas ein Rezept gegen die Harmlosigkeit im Angriff seiner Truppe gefunden. Nur wenn offensiv der Knoten platzt, ist der in dieser Saison wohl äußerst attraktive Rang zwei möglich. Borken kann mit dem Erreichten der Hinrunde zufrieden sein und sehnt wegen anhaltender Personalnot die Winterpause herbei. Vielleicht kann Jason Rudolph wieder das Tor hüten.
Heimspiel-Tipp: Ahaus schießt endlich mal mehr als zwei Tore. 3:1-Heimsieg.

SC Münster 08 - Werner SC     (So., 15.30 Uhr)
Wenn auf sechs anderen Plätzen längst die zweite Hälfte läuft, wird bei Nullacht überhaupt erst angepfiffen. Beide Teams waren am vergangenen Wochenende im Pokal gefordert. Während Werne gegen Altenberge den Kürzeren zog, kam Nullacht eine Runde weiter. Beim 4:0 als Gast des Kreisligisten FC Münster 05 war Mirsad Celebic' Team allerdings nicht groß gefordert. Genau wie Lengerich gehen die Münsteraner an diesem Sonntag vorzeitig in die Winterpause.
Heimspiel-Tipp: Nullacht beendet das Draußen-Jahr 2017 mit einem 3:0-Heimsieg.