Gemens Überraschungscoup trotz Unruhe
Von Mario Lacroix
(04.03.18) Als Außenstehender könnte man auf die Idee kommen, dass da bei Westfalia Gemen eine Truppe in sich zusammenbricht. Etliche Leistungsträger werden den Klub nach Saisonende verlassen und Spielertrainer Georg Geers, der im Sommer beim TuS Gahlen anheuert, liest in der örtlichen Presse Dinge, die kein Mensch über sich lesen will. Trotzdem gewinnt die Westfalia derzeit ihre Spiele. Nach dem 3:2 gegen den designierten Absteiger Coesfeld siegte Gemen beim sonst so heimstarken VfL Senden mit 2:1 (0:0).
"Das spricht für den Charakter der Mannschaft", sagte Geers auf dem Weg zurück nach Gemen. "Ich und die Spieler, wir alle wollen uns hier vernünftig verabschieden."
In Senden wird sich im Sommer Rainer Leifken verabschieden. Der Trainer sprach nach Abpfiff gegenüber den Westfälischen Nachrichten von einem "Kollektivversagen" seiner Mannschaft. Weite Teile der Partie fehlten drei Stammspieler aus der etatmäßigen Viererkette. Offensiv blieben Rabah Abed und Co. vieles schuldig. Geers: "Wir haben ihnen viele Spielanteile überlassen und konnten deren lange Bälle gut verteidigen."
In der Schlussphase schnappte Gemen dann in der Offensive zu wie sonst nur Reiner Calmund am Buffet. Nach Vorarbeit von Oliver Dings traf Christoph Blanke zum wegweisenden 1:0 (83.), ehe zwei Minuten später Tim Bröcking eine Freistoßflanke von Merlin Feldhaus einnickte. Wiederum 120 Sekunden später verkürzte Joshua Dabrowski für Senden. Der VfL hätte kurz vor Abpfiff gerne einen Elfer bekommen, den gab es nach einem vermeintlichen Foul an Abed jedoch nicht.
VfL Senden - Westfalia Gemen 1:2 (0:0)
0:1 Blanke (83.), 0:2 Bröcking (85.),
1:2 Dabrowski (87.)