Kinderhaus nur unbefriedigend
Von Jakob Schulze Pals
(28.10.18) Die Atmosphäre in der Kinderhäuser Kabine mochte man nach dieser Partie sicherlich nicht erleben. Nach wiederholter Zwei-Tore-Führung schafften es die Gäste nicht, den Sieg über die Zeit zu bringen. Stattdessen wurde man in den Schlussminuten zweimal eiskalt erwischt und musste am Ende mit einem unbefriedigenden 3:3 (0:1)-Unentschieden die Heimreise antreten.
Kinderhaus kam recht gut aus den Startlöchern und erspielte sich in den Anfangsminuten ein optisches Übergewicht. Nach knapp 20 Minuten wurden die Gäste dann auch schon belohnt. Bei einem Eckball stieg Moritz Knemeyer am höchsten und nickte zur verdienten 1:0-Führung ein (19.). Westfalia hatte auch in der Folge im Grunde alles im Griff und legte einen souveränen Auftritt hin. Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, welche Dramatik diese Partie noch in sich trug.
Kurz nach der Pause sorgte die schillerndste Figur der Gäste nämlich schon für die kleine Vorentscheidung. Bei einem Konter wurde das Leder hinter die Abwehr gespielt, Corvin Behrens lief durch und erzielte das 2:0 (49.). Ahaus war bis hierhin nicht wirklich in Erscheinung getreten. Ein Umstand, der Westfalias Trainer Pielage nach Spielschluss bitter aufstieß: „Ahaus war nach dem 2:0 quasi tot. Mit unserer Passivität haben wir sie nur unnötig stark gemacht.“ Denn nur sieben Minuten nach Behrens‘ vermeintlicher Vorentscheidung schlugen die Gastgeber zurück.
Freistoß zum Anschluss
Andre Hippers setzte einen Freistoß aus 30 Metern direkt auf das Kinderhäuser Tor und traf zum glücklichen 1:2-Anschlusstreffer (56.). In der Folge ließ sich Kinderhaus immer weiter zurückfallen und lief dem Gegner nur noch hinterher. Doch wieder war es Behrens, der die Gäste vermeintlich erlöste. Nach einer Balleroberung im Zentrum spielte die Pielage-Elf einen Konter blitzgescheit aus, an dessen Ende wieder Behrens zum 3:1 traf (79.).
Mit dem erneuten Zwei-Tore-Vorsprung sollte die Ergebnissicherung doch kein Problem mehr darstellen – Denkste! Kinderhaus machte in der Schlussphase gar nichts mehr und bekam verdientermaßen die Quittung. Durch zwei Ecken in der 89. und 91. Spielminute kassierten die Gäste erst das 2:3 durch Maximilian Hinkelmann und zwei Minuten später dann den Last-Minute-Ausgleich durch Tobias Hemling. Damit hält der Negativtrend der Kinderhauser an. Seit fünf Spielen ist man nun schon sieglos.
„Sowas darf niemals passieren“
Westfalia-Coach Marcel Pielage war nach Spielschluss dementsprechend sauer: „Wer zweimal mit zwei Toren führt, darf niemals 3:3 spielen. Das darf uns absolut niemals passieren. Aber wer in der zweiten Hälfte so einen Auftritt hinlegt, der braucht sich nicht zu wundern.“
Eintracht Ahaus – Westfalia Kinderhaus 3:3 (0:1)
0:1 Moritz Knemeyer (19.), 0:2 Corvin Behrens (49.),
1:2 Andre Hippers (56.), 1:3 Corvin Behrens (79.),
2:3 Maximilian Hinkelmann (89.), Tobias Hemling (90+1.)