Brückner ist Sendens bester Mann
Von Fabian Renger
(24.02.19) Bei einem 4:0 (2:0)-Auswärtserfolg hätte man von André Bertelsbeck völligen Enthusiasmus erwarten können. Zumindest dezente Freude. Oder irgendetwas anderes an positiven Gefühlen. Für den Trainer des VfL Senden reichte es nach dem Sieg beim VfB Hüls aber letztlich bloß zu abwehrenden Sätzen. "Das war kein gutes Spiel." Was? "Unser Torwart Johannes Brückner war der beste Mann." Okay... "Drei Punkte, Mund abwischen, weiter- und nächstes Mal bessermachen." Na immerhin.
Statt 2:0 zur Pause für seinen VfL hätte der beinahe-Namensvetter zur Halbzeit zwei oder drei Tore schießen und in Führung liegen können. Doch Senden-Schnapper Brückner hielt, was das Zeug hält. Relativieren musste Bertelsbeck allerdings die defensive Anfälligkeit an diesem Tag: Mit Patrick Reckmann und Jan Reickert fehlte einfach mal die gesamte Stamm-Innenverteidigung, die sonst ordentlich was wegputzt.
Otto mal uneigennützig - zur Freude des Coaches
Das hob Bertelsbeck noch einmal hervor. War also nicht alles so schlecht. Und immerhin: Adrian Keßlers Kopfball zum 1:0 für die Gäste (4.) war hübsch anzusehen, das 2:0 durch Florian Kaling kam zum perfekten Zeitpunkt (43.).
Das galt auch für Dennis Ottos 3:0, das nach 56 Minuten fiel. Auch das einer der Aspekte, die Bertelsbeck dann doch einigermaßen happy stimmten: Denn Otto ist sonst ein ganz schwerer Fall, laut Bertelsbeck habe bereits sein Vorgänger auf dem Trainerstuhl, Rainer Laifken, erfolglos probiert, Otto das Querlegen abzugewöhnen. "Er ist ja ein richtig Teamplayer, aber legt zu oft ab, wenn er es mal selbst machen könnte", erklärte Bertelsbeck. In Hüls war's anders, Otto zog von außen rein in die Box und butzte. Geht doch!
Und dann war die Sache doch wohl gelaufen? Nicht für Bertelsbeck. "Ich bin ja immer skeptisch", meinte der Coach, der zu größe Löcher erkannt und auch nachlassende Kräfte bei den Seinen ausgemacht hatte. Trotzdem brannte da nicht mehr so viel an. Den Schlusspunkt setzte schließlich Joshua Dabrowski nach schöner Vorarbeit von Rabah Abed aus rund 14 Metern (67.). Dann war selbst Bertelsbeck wohl nicht mehr skeptisch, der Dreier eingetütet und auch der Trainer dürfte sich gefreut haben. Muss ja nicht immer schön aussehen und wenn der Torwart doch sich mal auch auszeichnen darf, ist das doch auch ganz nett.
VfB Hüls - VfL Senden 0:4 (0:2)
0:1 Keßler (4.), 0:2 Kaling (43.),
0:3 Otto (56.), 0:4 Dabrowski (67.)