"Mit dem linken muss ich noch besser werden"

Von Fabian Renger

(07.03.19) Bereits in der E-Jugend heißt es gemeinhin: Und jetzt bitte mal das Ganze mit den schwächeren Fuß! Aaron Schölling kennt diesen Spruch wahrscheinlich zur Genüge. Von ihm ist zu lesen, er habe viel Gefühl im Fuß. Das sieht der Außenspieler von GW Nottuln ähnlich. "Ich glaube, ich kann schon gute Standards schießen und habe einen guten ", gibt er freimütig zu. Eine Aussage, die nicht ohne ein großes Aber auskommt. Denn: Diese schlägt er im Normalfall mit dem rechten Schlappen. "Mit dem linken muss ich noch besser werden", gibt Schölling zu und lacht schelmisch.

Einiges gesehen hat er auch schon. Bereits im Alter von zwölf Jahren zog es ihn von seinem Heimatverein Adler Buldern zu den Grün-Weißen, kurzzeitig probierte er sein Glück bei den Preußen in Münster, kehrte aber alsbald wieder zurück zum Baumberge-Stadion. Anschließend führte ihn sein Weg über die DJK Coesfeld, den TuS Hiltrup für ein halbes Jahr zurück zu Adler, ehe er sich im vergangenen Sommer wieder Oliver Glasers Mannschaft anschloss.

08 und Kinderhaus die größte Konkurrenz

Schön fühle es sich an, wieder da zu sein. Alles andere hätte nun auch irritiert zurück gelassen. Schließlich führen die Grün-Weißen die Landesliga mit 40 Zählern an. Wo Schölling seinen Beitrag leistet, ob als Rechts- oder Linksaußen, sei ihm völlig wurscht. Fakt ist:"Wir wollen bis zum Saisonende möglichst als Erster ins Ziel fahren", ist der 25-Jährige fest entschlossen, mit GWN die Westfalenliga in Angriff zu nehmen.

Dort war er mit Nottuln einst unter Coach Marcus Feldkamp bereits aktiv, dort würde er aber auch wieder hin wollen. Den SC Münster 08 und Westfalia Kinderhaus zählt Schölling zu den schärfsten Wiedersachern. In Sicherheit wiegt man sich eh noch lange nicht bei GWN. "Wir stehen nicht zu Unrecht dort oben, aber haben auch noch keine 15 Punkte Vorsprung", weist Schölling auf den engen Tabellenstand hin. Derzeit sind's fünf auf Kinderhaus und Eintracht Ahaus auf den Plätzen zwei und drei.

Vor allem sollten sich die Nottulner nicht zurücklehnen und nicht mehr zu viele SG Bockum-Hövel-Gedächtnisspiele leisten. Die SG, Aufsteiger und Tabellenletzter, vollbrachte das Kunststück, in zwei Matches gegen Nottuln kein Gegentor zu kassieren. 0:1 verlor Nottuln das Hinspiel, vor zwei Wochen fielen keine Hütten. Was war da los? "Wir unterschätzen keine Gegner", stellt Schölling klar. Aber macht das nicht eigentlich einen Unterschied für einen Spieler, ob man gegen den Tabellenletzten spielt oder gegen den direkten Verfolger zum absoluten Spitzenspiel? Nein, sagt Schölling. "Das sind zwar richtige Leckerbissen-Spiele, aber die geben eben auch nur drei Punkte." Und eines sei sowieso klar: Furcht, den Vorsprung zu verspielen, gebe es in den Baumbergen sowieso nicht. "Fürchten ist das falsche Wort", meint Schölling. "Wir treten Wochenende für Wochenende dafür an, den Sieg zu holen und oben zu bleiben."

Hölker schlug Heimspiel

Oben bleiben - ein gutes Stichwort. Christian Hölker holte den Sieg im vergangenen Anschwitzen. Die Partie des SC Münster 08 (1:1) tippten wir beide richtig, ansonsten lag er hauchdünn vorne. Ein Spiel mehr als ich hat er (tendenziell) richtig getippt. Das Kaltgetränk geht auf mich, Glückwunsch. Mal gucken, ob ich im Duell zweier Rechtsfüße mehr Glück habe. Wobei mein rechter wohl mehr zum Gehen und weniger für Standards geeignet ist...

SC Münster 08 -  FC Viktoria Heiden (Sonntag, 15 Uhr)
Dorsten-Hardt parkte den berühmten Bus, Dorsten-Hardt hatte einen super Schnapper und der SC Münster 08 vor zwei Wochen den Salat und schaffte bloß einen Zähler. Es war ein ansprechender Auftritt ohne den nötigen Ertrag für die Münsteraner. Beim Kontrahenten, der immerhin auf Rang sieben steht, herrschen derzeit Frühlingsgefühle, wie die Borkener Zeitung es schön umschreibt. Zwei 4:3-Erfolge in zwei Ligaspielen 2019. Klingt so, als würde sich der Eintritt lohnen.
Heimspiel-Tipp: Ich stehe unter Druck, muss ich doch die Partien die Nullachter richtig tippen. Weil der SCM dann immer so spielt, wie ich es sage, wie es heißt. Also: 3:0! Aber treffen müsst ihr schon selbst.;-)
Schölling: 3:1

GW Nottuln - Westfalia Gemen (Samstag, 15 Uhr)
Schölling weiß, was auf ihn wartet:"Gemen ist eine robuste und zweikampfstarke Mannschaft." Aber die Trainingseinheit am Dienstag war schon "richtig gut", findet der Standardspezialist. Wenn Glasers Truppe genügend Feuer fängt, dann dürfte Westfalia zu schlagen sein. Das Hinspiel gegen den Tabellensechsten entschied GWN glücklich und spät in der Nachspielzeit mit 2:1 für sich - wobei das glücklich gestrichen werden darf, Nottuln war seinerzeit die bessere Mannschaft. Gemen ist in diesem Jahr derweil noch ungeschlagen: Ein 4:2 über Herbern sowie ein 1:1 gegen Stadtlohn stehen auf der Habenseite.
Heimspiel-Tipp: Nottuln haut einen raus. 4:1. Und wer schon immer wissen wollte, was ein Co-Trainer eigentlich so macht, dem sei das lesenswerte Interview mit GWN-Co Dirk Nottebaum der Kollegen ans Herz gelegt.
Schölling: 3:0.

VfL Senden - SG Bockum-Hövel (Sonntag, 15 Uhr)
Späte Tore aus Hinspielen? Davon kann der VfL Senden auch ein Liedchen trällern. Allerdings, im Gegensatz zu den Nottulner Kollegen, kassierte die Sendener im Hinrunden-Spiel gegen Bockum-Hövel den 2:2-Ausgleich erst in der 93. Minute. Das wird André Bertelsbeck wohl bis heute noch ärgern. Motivation dürfte jedenfalls automatisch vorhanden sein. Dass die SG allerdings nicht leicht zu bespielen ist, da muss man ja bloß mal in Nottuln fragen...
Heimspiel-Tipp: 1:1, zwischendurch muss ich ja mal gegen dich tippen.
Schölling: 2:0

BSV Roxel - Werner SC (Sonntag, 15 Uhr)
Das Hinrunden-Match endete 1:1, damals haderte Sebastian Hänsel, Chef vom Dienst in Roxel, mit der Chancenverwertung. Derzeit bleibt diesem allerdings nicht viel mehr übrig, als die Mentalität zu loben. Gegen Kinderhaus stimmte sie zumindest phasenweise, trotz dicker Pleite. Gegen Altenberge dasselbe Spiel. Wenig Ertrag in diesem Kalenderjahr, zudem fehlt mit Lasse Saerbeck kein unwichtiger Spieler dank einer gelb-roten Karte. Beim WSC herrschen derzeit ähnliche Zustände. Gegen Heiden verlor die Mannschaft unglücklich mit 3:4, gegen Kinderhaus mit 0:1. Das Duell zweier Teams, die unbedingt mal wieder dreifach punkten müssen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Schölling: 1:1

SuS Stadtlohn - SC Westfalia Kinderhaus (Sonntag, 15 Uhr)
Hach, Marcel Pielage! "Wie er mit seinen kleinen Beinchen in den Sechzehner reinzieht und querspielt, einfach riesig", Pielages Beschreibung seiner Wühlmaus Dzan Alic im Zuge des Roxel-Spiels, fällt für mich fast schon in eine ähnliche Kategorie wie die seines Bezirksliga-Kollegen Christoph Klein-Reesink aus Burgsteinfurt, der einst über seinen Kicker Lars Bode folgendes zu Protokoll gab:"Eigentlich ist er ja dafür bekannt, dass er eine Kuh tot schießen kann." Bitte mehr von kleinen Beinchen oder toten Kühen, gerne auch am Sonntagabend, we love it! Eher weniger liebenswürdig war das Hinspiel beider Mannschaften. Ich durfte es sehen und war not amused. Kein schöner, sondern ein ekliger Sonntag war's damals. Vielleicht wird's diesmal anders: Kinderhaus darf punkten, Stadtlohn muss.
Heimspiel-Tipp: 2:2, sorry, liebe Westfalia
Schölling: 0:4. Und mein guter Freund Jonas Kreutzer ist ein Torschütze.

TuS Altenberge - SV Herbern (Sonntag, 15 Uhr)
Ja, das Hinspiel endete 2:0 für Herbern. Altenberge ist fünfter und noch ungeschlagen dieses Jahr, Herbern noch sieglos. So viel zur Statistik, viel interessanter ist doch eigentlich folgende News: Es gibt neuerdings ein Stickeralbum des SV Herbern!!! Und diese Idee war eine gute, berichten die Kollegen hier und hier. Gibt's noch welche? Ich brauche noch was für lange, einsame Zugfahrten...
Heimspiel-Tipp: Glaube an ein Torspektakel...1:0 Altenberge.
Schölling: Das wird wirklich ein Torspektakel - 3:3

SV Dorsten-Hardt - Eintracht Ahaus (Sonntag, 15 Uhr)
Wenn der Vorletzte auf den Tabellendritten trifft, sollten die Vorzeichen klar sein. Aber ich sage es immer und immer wieder: Vorsicht vor Dorsten! Der SV spielt entweder Unentschieden oder verliert. Aber definitiv fallen einige Tore in Begegnungen mit Dorstener Beteiligung. Und verblüffend ist tatsächlich ein Blick auf die Tabelle: Achtmal verlor Dorsten "erst", so häufig wie beispielsweise Heiden auf Platz sieben. Aber auch erst ein Saisonsieg sprang dabei heraus. Und sagenhafte zehn (!!!) Remis.
Heimspiel-Tipp: 3:4
Schölling: Da muss ich gegen meinen neuen Trainer Jens Niehues und Eintracht Ahaus tippen. 2:1. Jens ist sehr ehrgeizig und man merkt schon, dass er ein guter Kumpel ist von Olli Glaser und auch schon sein Co-Trainer war. Das färbt ein bisschen ab.

SG Borken - VfB Hüls (Sonntag, 15 Uhr)
Ähm, joar, okay. Was soll ich hier großartig schreiben? Das mieft nach Abstiegskampf. Borken hat als Zwölfter sechs Zähler Vorsprung vor Hüls, dem Drittletzten. Ein Sieg oder wenigstens ein Unentschieden wäre damit wichtig, um nicht mit nach unten hineingezogen zu werden. Die Form stimmt bei beiden nicht: Borkens letzter Sieg datiert vom 28. Oktober, bei Hüls war's der 18. November.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Schölling:  2:1