Roxel betreibt Chancenwucher

Von Jakob Schulze-Pals

(17.03.19) Auswärts bei Viktoria Heiden anzutreten, ist in der Landesliga 4 nicht unbedingt eine spaßige Aufgabe. Die Heidener spielen einen traditionellen, eigentlich längst totgesagten, „Kick and Rush“-Fußball. Wichtig ist es dabei, die zweiten Bälle zu gewinnen. „Das haben wir in der zweiten Halbzeit zu selten geschafft“, so Roxels Trainer Sebastian Hänsel, der damit den Hauptgrund für die 1:2 (1:0)-Auswärtsniederlage ausgemacht hat.

Die Gäste aus Roxel bestimmten das Spielgeschehen im ersten Abschnitt und waren die klar bessere Mannschaft. „Die erste Hälfte war richtig stark von uns, das hat mir super gefallen. Wir hatten eine gute Passhärte und –schärfe in unserem Spiel“, so Hänsel.

Und vor allem hatten die Kleeblätter Chancen. Alleine drei gute Einschussmöglichkeiten in den ersten 20 Minuten. Doch der gut aufgelegte Heidener Schlussmann Tobias Terlau stemmte sich erfolgreich gegen die drohende Gästeführung. Hendrik Flasshars Schuss kurz vor der Pause musste er dann allerdings passieren lassen. Der BSV baute über die linke Seite auf, Steffen Hunnewinkel flankte das Leder ins Zentrum und von Thomas Kroker gelangte der Ball eben zu jenem Flasshar, der überlegt zum 1:0 einschoss (45.). Wie sagt man da so schön: Ein psychologisch perfekter Zeitpunkt.

Heiden zeigt sich brutal effektiv

Nach dem Pausentee ging den Gästen jedoch zusehends die Dominanz ab und Heiden kam immer besser in die Partie. „Im zweiten Abschnitt waren wir nicht mehr so griffig in den Zweikämpfen und zu fahrig im Ballbesitz. Wir sind in viele unnötige Dribblings gegangen, anstatt den freien Mitspieler zu suchen“, haderte Trainer Hänsel nach Spielschluss mit der Spielentwicklung in Hälfte zwei.

Denn die Gastgeber zeigten sich brutal effektiv. Heidens Torjäger und Kapitän Marcel Seyer jagte das Leder, nach einem tödlichen Ballverlust der Roxeler im Spielaufbau, aus 20 Metern Torentfernung in den linken oberen Giebel (55.). Erster Schuss, erstes Tor. Und nur neun Minuten später, war das Ding gedreht. Nach einem Freistoß bekam der BSV die Situation nicht geklärt und Simon Gravermann drückte den Ball schließlich über die Linie (64.). Es stank wohl nach Abseits.

Genügend Chancen für den Ausgleich

Nach dem Rückstand hatten die Gäste noch genügend Chancen auf den Ausgleichstreffer, ließen aber selbst beste Gelegenheiten aus. „Heiden war heute abgezockter als wir. Uns fehlte die letzte Effektivität“, gab Hänsel zu. So steht am Ende diese mehr als unnötige Niederlage, auch wenn man in Heiden wirklich mal verlieren kann.

FC Viktoria Heiden – BSV Roxel      2:1 (0:1)
0:1 Flasshar (45.), 1:1 Seyer (55.),
2:1 Gravermann (64.)