Sabe gibt Hackengas
Von Fabian Renger
(17.03.19) Acht Monate hatte Eric Sabe pausiert, das Kreuzband war durch. Das ist 'ne lange Zeit. Und plötzlich stand er da, im Auswärtsspiel bei einer der derzeit formstärksten Mannschaften der Liga, im Aufgebot. Und nicht nur im Aufgebot: Auf einmal stand Eric Sabe sogar wieder in der Startaufstellung des SV Herbern. Deswegen alleine hat Westfalia Kinderhaus aber wohl keine zwei Zähler hergeschenkt und 1:1 (1:1) gespielt. Aber: Vielleicht hatte Kinderhaus es deswegen zumindest ein bisschen schwerer.
"Eric hat richtig Dampf gemacht", lobte Holger Möllers, Coach des SVH, seinen Schützling. Nach 80 Minuten nahm er Sabe, der im rechten Mittelfeld agiert hatte, herunter. Sicherheitshalber. "Wann soll ich einen meiner besten Spieler bitte besser bringen als gegen das vielleicht beste Team der Liga zurzeit?", erklärte Möllers den klugen Schachzug, ihn von Beginn auflaufen zu lassen. Es war aber nicht sein einzig gut durchdachter. "Wir haben versucht, Kinderhaus zu spiegeln", berichtete der Übungsleiter weiter. So kickten die Herberner in einem 3-5-2-System. Kinderhaus war komplett entgeistert.
'Gebrauchter Tag"
"Das war so ein typisch gebrauchter Tag", kommentierte ein leicht gefrusteter Kinderhaus-Coach Marcel Pielage das Geschehen. Bereits nach wenigen Minuten war ihm anzumerken: Da ist jemand nicht mit dem einverstanden, was seine Farben abliefern. Er forderte seine Jungs in der Frühphase des Spiels schon auf, ruhiger am Ball zu sein. Klappte nicht. Das wurde nicht besser. "Ein Rädchen lief nicht so richtig in das andere", so Pielage weiter. Möllers' Analyse, die besagte, dass Kinderhaus nur in der Schlussphase besser war, stimmte er zu. "Nur in den letzten 20, 25 Minuten haben wir sie dominiert." Gerrit Göcking sowie Jonas Kreutzer vergaben in dem Zeitraum bessere Gelegenheiten.
Die sah auch Möllers mit an. "Kinderhaus hat einfach eine gewisse Qualität", wollte er aber gar nichts von einer ausgehenden Puste wissen, sondern sah da einen sich etwas mehr eingroovenden Kontrahenten. Vorher hätten seine Jungs aber beinahe alles richtig gemacht: Sie liefen die Westfalia konsequent an, holten sich früh die Bälle und hatten sogar massig Gelegenheiten. Simon Mors und Whitson Fereira Dos Santos Filho vor der Pause, der Letztgenannte im zweiten Abschnitt nochmal. Da setzte er einen Freistoß nur ans Quergestänge.
Zwei Elfmeter-Tore
Tore fielen derweil auch: Beide per Strafstoß nach einem Foulspiel. Corvin Behrens brachte Kinderhaus in Front (17.), Philipp Dubicki glich für Herbern aus (34.). Und einen Platzverweis gab's ebenfalls noch: Dennis Idzak flog wegen einer Unsportlichkeit mit Gelb-Rot (90.).
Westf. Kinderhaus - SV Herbern 1:1 (1:1)
1:0 Behrens (17./FE), 1:1 Dubicki (34./FE)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Herberns Dennis Idzak wegen einer unsportlichen Geste.