Gucken die Nottulner ein bisschen zu viel BVB?
Von Jakob Schulze-Pals
(05.05.19) "Den Gegner dominieren, in Führung gehen. Im Anschluss daran hundertprozentige Torchancen ungenutzt lassen und am Ende durch eigene Fehler und glückliche Fügungen für den Gegner noch verlieren. Klingt irgendwie ein bisschen nach Borussia Dortmund im Endspurt um die Deutsche Meisterschat, ist aber die Kurzzusammenfassung der 3:2 (0:1)-Auswärtsniederlage von Grün-Weiß Nottuln bei Viktoria Heiden. Um sich mal einer Floskel zu bedienen: Erst hast du kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu.
„Dieses Ergebnis ist ein Witz. Wir hatten speziell in der ersten Halbzeit unglaublich viele Tormöglichkeiten. Dass wir dieses Spiel nicht gewinnen, ist einfach unfassbar“, zeigte sich GW-Trainer Oliver Glaser nach Schlusspfiff konsterniert. Denn seine Grün-Weißen spielten von Beginn weg ganz nach dem Geschmack ihres Trainers. Der Spitzenreiter erspielte sich eine Tormöglichkeit nach der nächsten und scheiterte alleine dreimal am Aluminium. Felix Hesker, Fabian Schöne und Christian Messing setzten das Leder jeweils an den Pfosten. Oliver Leifken sowie erneut Hesker und Messing ließen zudem freistehend beste Chancen aus. So ging Nottuln nur mit einem Tor Vorsprung in die Pause. Immerhin: Fabian Schöne blieb nach wunderbarem Steilpass eiskalt und netzte zur überfälligen 0:1-Gästeführung (24.).
Nottuln entgleitet das Spiel
Und so kam es, wie es kommen musste. Heiden tauchte nach einem Nottulner Ballverlust im Spielaufbau in des Gegners Strafraum auf und traf sofort zum mehr als schmeichelhaften 1:1-Ausgleich (46.). Nur sechs Zeigerumdrehungen später war der Spielverlauf dann komplett auf den Kopf gestellt. Guido Vierhaus hatte abgezogen, der Ball wurde noch abgefälscht und fiel in hohem Bogen über Freund und Feind hinweg ins lange Eck, 2:1 (52.). Viktoria ging nun aufs Ganze. Wieder verlor Grün-Weiß das Leder im Zentrum, erneut konterte Heiden und Jan Möllmann stellte auf 3:1 (69.).
Unfassbar, wie diese Partie den Gästen so aus der Hand gleiten konnte. Doch Nottuln steckte nicht auf. Clemens Donner konnte kurz vor Schluss noch für den Anschluss sorgen (87.). Doch der Treffer kam zu spät. Christian Warnat, Maximilian Wenning oder der eingewechselte Aaron Schölling besaßen bereits vorher weitere gute Einschussmöglichkeiten für den Tabellenführer. Mehr als zwei Tore brachten die Nottulner aber heute nicht mehr zustande. Nervosität kommt bei Trainer Oliver Glaser trotz nun drei sieglosen Spielen in Folge und dem geschrumpften Rückstand auf Rang zwei, aber nicht auf: „Wir werden nicht nervös. Unsere heutige Leistung, gerade in Halbzeit eins, gibt uns ja auch gar keinen Grund dazu. Wir glauben weiter an uns und werden das auch nächste Woche gegen Senden zeigen.“
Viktoria Heiden – Grün-Weiß Nottuln 3:2 (0:1)
0:1 Schöne (24.), 1:1 Schinke (46./ET),
2:1 Vierhaus (52.), 3:1 Möllmann (69.),
3:2 Donner (87.)