Auch Landesliga-Meister sind nicht perfekt
Von Jakob Schulze-Pals
(26.05.19) Der bereits feststehende Landesliga-Meister Grün-Weiß Nottuln hat sich mit einer abermals starken Leistung aus der Liga verabschiedet. Beim 3:3 (1:2)-Unentschieden gegen den SV Dorsten-Hardt vergaben die Nottulner nur mal wieder unzählige Torchancen und brachten sich so um die verdienten drei Punkte. Eine Schwäche, die man sich in der Westfalenliga wohl nicht erlauben darf.
Dorsten-Hardt hatte sich am vergangenen Spieltag den Klassenerhalt gesichert, Nottuln die Meisterschaft gefeiert. Es ging also um die berühmte goldene Ananas. Doch gerade die grün-weißen Gäste zeigten, dass sie die vergangene Woche nicht nur mit einem Bier in der Hand verbracht hatten. Die Nottulner zogen ihren gewohnten Offensivfußball auf und bestimmten die Geschicke.
Schröder mit einigen Großtaten
Der Ligaprimus erspielte sich eine Vielzahl an Torchancen und zwang SV-Keeper Stefan Schröder immer wieder zu Großtaten. Damit wären wir auch schon beim entscheidenden Punkt: die Chancenverwertung. Ein leidiges Thema bei den Nottulnern und vielleicht der einzige Makel dieser so famosen Spielzeit. Dabei kann es doch so einfach sein. Dorsten-Hardts Daniel Moritz taucht einmal vor dem Kasten auf und legte das Leder prompt zur überraschenden 1:0-Führung für die Hausherren ins Netz (21.). Immerhin einer hatte bei Nottuln vor der Partie Zielwasser getrunken. Andre Kreuz drehte das Spiel per Doppelschlag und schoss die 1:2-Halbzeitführung für die Gäste heraus.
Die Führung war im zweiten Durchgang allerdings nur von kurzer Dauer. Denn die Hausherren drehten den Rückstand wiederum in ein 3:2. Dominik Königshausen und Tobias Urban per Elfmeter stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Die Grün-Weißen ließen die Partie aber nicht austrudeln, sondern blieben am Drücker – der Aufwand lohnte sich. Andre Kreuz schnürte per indirektem Freistoßtreffer den Hattrick und sicherte so immerhin noch einen Zähler zum Abschluss der Saison.
"Eine gute Leistung gezeigt"
In der 90. Minute hatten die Gäste allerdings noch Riesenglück, als die Hausherren eine Mega-Chance vergaben. Trainer Oliver Glaser wollte dem Spiel nach Abpfiff keine allzu große Bedeutung zusprechen: „Wir haben hier eine gute Leistung gezeigt. Natürlich wäre mehr drin gewesen, am Ende hatten wir aber auch Glück. Die Jungs freuen sich jetzt auf die Sommerpause und dürfen sie sich in der Westfalenliga beweisen.“
SV Dorsten-Hardt – Grün-Weiß Nottuln 3:3 (1:2)
1:0 Moritz (21.), 1:1 Kreuz (26.),
1:2 Kreuz (29.), 2:2 Königshausen (52.),
3:2 Urban (62./FE), 3:3 Kreuz (82.)