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Auf Pflug-Modus
Von Fabian Renger
(13.10.19) Es war das Spiel der Diagonalen. Und der ganz einfachen Tore. Aber auch kein Feuerwerk an Torchancen. Der BSV Roxel empfing den SV Mesum, am Ende hieß es 1:1 (0:0). Langweilig war's nicht. Eher was fürs Malocherherz.
Das war nötig. Der Platz an der Tilbecker Straße glich einem Acker. Zuvor rackerte Roxels Zweite auf dem Geläuf. Gepflegte Bälle? Auf diesem Untergrund? Nun gut. Statt feinem Werkzeug war eher der Pflug-Modus dran. Da schenkten sich beide Teams wenig. Der arme Roxeler Platzwart!
Lehrbuch-Spielzug
Wie dem auch sei: Kommen wir zuerst zum wichtigsten Tagesordnungspunkt - zu den Toren nämlich. Das erste fiel auf Roxeler Seite. Nach 55 Minuten. Ein Spielzug wie aus dem Lehrbuch. BSV-Schnapper Christoph Hunnewinkel hat die Murmel und schlägt sie genau rechts raus ins Füßchen von Leon Willich, der macht keine Faxen und leitet den Ball umgehend perfekt diagonal in den Lauf von Aljoscha Kottenstede. Der bleibt cool vor Mesum-Torhüter Max Schmalz - 1:0.
Eigentlich stand Mesums Viererkette ziemlich sicher. In diesem Fall war Milan Hartke allerdings nicht ganz so optimal postiert. SVM-Coach Marcel "Cello" Langenstroer war verwundert, aber nicht empört:"Normalerweise ist er ein Mister 100 Prozent. Aber viel wichtiger war mir, wie wir zurück gekommen sind."
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Es war auch ein gutes Händchen des Trainers. Ugur Birdir und Dominic Schmidt hatte Langenstroer aus taktischen Gründen zunächst einmal draußen gelassen, er brachte beide auf einen Schlag (60.). Das belebte das Offensivspiel der Gäste. Auch weil sich bei den bis dato stark auftretenden Gastgebern der Schlendrian breit machte. "Ich hatte das Gefühl, dass wir nach dem 1:0 zwei, drei Schritte weniger machen", erzählte Roxel-Trainer Sebastian Hänsel.
Ja, ein kleiner Bruch war zu spüren. Irgendwann fiel auch Mesums Hütte. Milan Hartke bringt den Ball auf den Elfmeterpunkt, Kopfballungeheuer Ugur Birdir verlängert, Christopher Strotmann steht richtig und nickt ein - und rennt freudestrahlend, lauthals jubelnd davon - 1:1 (76.). Möglicherweise dezent abseitsverdächtig. Aber: Schnurzpiepegal.
Ein Punkt in Roxel? "Ist in Ordnung"
Denn dieses Resultat passte. "Die erste Halbzeit gehörte uns, die zweite Mesum, es war ein insgesamt gerechtes Ergebnis", resümierte Hänsel. Kann man so sagen. Mesum stand vor dem Pausentee noch relativ tief, ließ Roxel erstmal machen. Das war so geplant. Was Langenstroer nicht passte, vor allem zu Spielbeginn, war etwas anderes: "Gerade in den entscheidenden Zweikämpfen waren wir da zu passiv." Mit dem Ergebnis konnte "Cello" aber leben:"Einen Punkt hier in Roxel mitzunehmen, das ist in Ordnung."
Wermutstropfen für die Hausherren: Nico Haverkamp musste bereits nach neun Minuten runter vom Platz. Wenn's doof kommt, hat's ihn am Meniskus erwischt. Ersatzmann Daniel Lahav überzeugte aber. "Daniel hat das hervorragend gemacht", so Hänsel. Noch so'n 100 Mister 100 Prozent. Mindestens an diesem Sonntagnachmittag.
BSV Roxel - SV Mesum 1:1 (0:0)
1:0 Kottenstede (55.), 1:1 Strotmann (76.)
