Senden erwischt Grusel-Tag
Von Fabian Renger
(27.10.19) "Bis auf Patti Reckmann und Eldin Celebic war keiner in Normalform." André Bertelsbeck sprach Tacheles. Der Trainer des VfL Senden kam mit seiner Mannschaft mit einem deutlichen 0:4 (0:0) im Gepäck von der Auswärtsreise bei Westfalia Gemen zurück. Eine Niederlage, die ihren Lauf erst in Minute 50 nahm.
Da nämlich bekam Fabian Schulte Althoff die Murmel aus acht Metern an die Pfoten. Es war ein strammer Schuss des Gemeners - das Entsetzen war allerdings noch strammer: Da pfiff der Referee Dennis Eicker glatt Elfmeter. Gibt's ja nicht. Tim Bröcking traf, die Führung, sein erster von insgesamt drei Streichen. Ihm gelang ein waschechter Hattrick (75./83.). In der Schlussminute war Necati Güclü mit dem 4:0 zur Stelle. Aber da war das Kind ja eh schon in den Brunnen gefallen.
Castelle vergibt
Nun gut. Lag alles am Handelfmeter? Wohl kaum. Ist eh undankbar. Pfeift man jetzt jegliche Handspiele? Pfeift man nur dann, wenn's ganz eindeutig ist? Wer weiß das schon. Woran lag's dann? Vielleicht ja daran, dass Tim Castelle nach einer Florian Kaling-Flanke die Kugel aus aussichtsreicher Position nicht richtig traf (44.).
Auf den Untergrund wollte es Bertelsbeck nicht schieben: Warm machten sich seine Männer auf Naturrasen, geflemmt wurde auf Kunstrasen. Kann vorkommen. "Es war ein gebrauchter Tag", meinte der Coach noch. Er machte allgemein eine komische Atmosphäre in seiner Truppe aus. Es gibt solche Tage. Und ehrenhaft: Wie er die Niederlage sich in stückweit auch selbst in die Schuhe schob. Er befahl seinem Team nämlich, im zweiten Abschnitt volle Pulle nach vorne weiter zu spielen. War vielleicht nicht die richtige Idee - vor allem, wenn der Gegner einen Bröcking im Team hat und bei einem selbst nur die wenigsten wirklich wach sind...
Westfalia Gemen - VfL Senden 4:0 (0:0)
1:0 Bröcking (50./HE), 2:0 Bröcking (75.)
3:0 Bröcking (83.), 4:0 Güclü (90.)