Atemnot statt dritter Luft beim VfL
Von Fabian Renger
(01.09.19) Auch wenn allerorts zu lesen ist, dass es vorbei sein soll mit dem Sommer. In Senden ist noch nicht aller Tage Abend! "Ich bin mir sicher, dass die Sonne bald wieder über Senden scheint", bemühte sich André Bertelsbeck, Trainer des heimischen VfL, an einer gesunden Portion Optimismus. 0:7 (0:2) geriet seine Kombo gegen den Werner SC unter die Räder - weil nach 53 Minuten nicht das 1:2, sondern das 0:3 aus Sendener Sicht gefallen war.
"Machen wir da das 1:2, kriegen wir die dritte Luft", schaute er zurück auf diese vermaledeite Minute. Vorne verpuffte eine richtig gute Gelegenheit, im Gegenzug schenkte Nico Holtmann den Hausherren die dritte Kirsche ein. Da haste den Salat. "Danach klappte bei denen alles, bei uns nicht mehr so viel", brachte es Bertelsbeck kurz und knapp auf den Punkt.
"Super deprimierend"
Senden fing sich noch weitere vier Tore. Beim WSC funktionierten Hackentricks und sonstige Sahnetörtchen im Spiel, bei Senden war eher das Gegenteil der Fall. "Das ist super deprimierend", kommentierte Bertelsbeck, der den Charakter seiner Truppe hervor hob. "Es hat sich niemand hängen gelassen!" Dennoch: Zu reden ist über diesen akuten Leistungsabfall. "Wir müssen zusehen, dass wir die Köpfe freikriegen."
Abhaken einerseits, Probleme abstellen und schnell die Kurve kriegen: Positiv gesehen, kann man der Bertelsbeck-Mannschaft nur zurufen, dass sie ja nicht noch tiefer fallen kann. Nach nur einem Zähler und einem Torverhältnis von 2:11 ist sie ganz unten in der Tabelle angekommen. Klar, eine Momentaufnahme. Dennoch: Der Saisonstart ist nicht gerade als gut zu betiteln....
Das erste Gegentor aus dem Nichts
Dabei war es gegen Werne gar nicht so nötig. In einem "Spiel ohne Torchancen" (Bertelsbeck) kamen die Gäste wie aus dem Nichts zum ersten Tor und nach einer Ecke zum zweiten. Was sich danach abspielte: Dritte Luft bei den Gästen und eine derbe Atemnot bei den Hausherren. Bleibt zu hoffen, dass der Sauerstoff bis Dienstag wieder drin ist - dann geht's nach Greven zum Pokalduell.
VfL Senden - Werner SC 0:7 (0:2)
0:1 Saado (29.), 0:2 Saado (38.)
0:3 Holtmann (53.), 0:4 Durkalic (72.)
0:5 Katirci (80.), 0:6 Niewalda (82.)
0:7 Poggenpohl (83.)