Borussia lässt Viktoria abblitzen

Von Jakob Schulze Pals

(06.09.20) Von Akklimatisierungs-Problemen in der neuen Liga ist bei Aufsteiger Borussia Münster wirklich absolut nichts zu sehen. Beim 3:1(1:0)-Auftaktsieg über Viktoria Heiden, einer überaus landesligaerfahrenen Truppe, ließen die Borussen den Gästen kaum Luft zum Atmen. Die Mannschaft von Trainer Yannick Bauer sprühte nach der monatelangen, pflichtspielfreien Zeit nur so vor Spielwitz und hatte eigentlich nur mit einer Heidener Spezialität ihre Probleme: Ecken.

„Die Stimmung vor der Partie war so gut, die Jungs waren so heiß. Ich hatte das Gefühl, ich müsste die Mannschaft vor dem Spiel gar ein bisschen bremsen“, gibt Bauer ein wenig vom Kabinenleben preis. Doch seine Mannschaft sollte ihn nicht enttäuschen. Borussia spielte von Beginn an temporeichen Fußball und hatte auf Anhieb viel Ballbesitz, was bei traditionell tief stehenden Heidenern allerdings nicht so selten vorkommt. Doch der Gastgeber schaffte es auch, den Ballbesitz in Torchancen umzumünzen und musste nicht lange auf den ersten Jubelschrei warten.

Eine schnell ausgeführte Ecke verlängerte Theo Töller an den zweiten Pfosten, wo Manoel Schug bereits lauerte und zur Führung einnickte (8.). Danach lief Hannes John gleich zweimal nach tollen Einzelaktionen auf Heidens Keeper Tobias Terlau zu. Chippte das Leder aber entweder an den Pfosten oder legte uneigennützig quer und die Defensive der Gäste funkte noch dazwischen. Von Heiden kam dagegen herzlich wenig. Doch kurz vor der Pause ging’s los. Das Ecken-Thema. Vor der Pause kamen die Gäste damit noch zweimal gefährlich vors Tor, ehe im zweiten Abschnitt gar sieben Ecken in Serie folgen sollten. Man konnte es gar eine kleine Druckphase nennen.

Strübig trifft ins Heidener Herz

Die der Aufsteiger allerdings nicht nur überstand, sondern genau in diese hinein traf. Wieder führte Borussia einen Freistoß aus dem Halbfeld schnell aus, diesmal verlängerte Schug und der eingewechselte Marcel Strübig ließ den Ball über sein Schienbein ins Tor rollen (71.). Nur acht Zeigerumdrehungen später fiel dann die Entscheidung. Pascal Koopmann führte einen Freistoß natürlich schnell aus und fand mit einem schönen Diagonalpass Tim Hermann, der Tobias Terlau das Leder zum 3:0 durch die Hosenträger einschenkte (79.).

Doch auch die Gäste wollten sich nicht ohne ein fußballerisches Schmankerl verabschieden. In der vierten Minute der Nachspielzeit pfefferte Tobias Baumeister einen satten Strahl ins Gehäuse von Borussia-Keeper Philipp Oluts (90+4.) und sorgte somit noch für ein bisschen Ergebniskosmetik. Ein Umstand, der Bauer nach dem Spiel nicht mehr wirklich störte: „Wir sind nach dieser langen Pause in erster Linie froh, dass es endlich wieder losgeht. Dass es dann auch noch sofort so laufen würde, war jedoch nicht abzusehen und freut uns natürlich ohne Ende.“

Borussia Münster – Viktoria Heiden     3:1 (1:0)
1:0 Schug (8.), 2:0 Strübig (71.),
3:0 Hermann (79.), 3:1 Baumeister (90+4.)