Landesliga 4
Eigentore, die keine waren
Von Fabian Renger
(06.09.20) Zwei Eigentore? Nur eines? Nur ein halbes? Gar keines? Wie auch immer. Das Spiel zwischen dem SV Drensteinfurt und dem TuS Altenberge endete 1:1 (1:1). An diesem Ergebnis gab's keine Zweifel. An allem anderen dann doch irgendwie schon.
Ob Alexander Schulze-Geisthövel nach einem Standard von Jakob Schlatt den Ball ins eigene Netz beförderte oder doch Altenberges Felix Kemper selbst (5.)? Pah. Marcel Bonnekoh, Co-Trainer und an diesem Nachmittag Cheftrainer des SVD, hatte da keine konkrete Meinung zu. So ging's auch Altenberges Cheftrainer André Rodine. Laut fussball.de war's ein Eigentor, laut Rodine eine Kemper-Hütte. Wir bleiben bei Letzterem.
Und dann war da ja noch der Ausgleich. Der wurde Kemper gutgeschrieben. Martin Lambert hatte mal wieder einen seiner Einwurf-Torpedos ins Land gefeuert, Falk Bußmann per Kopf verlängert und Kemper ging genauso zum Ball wie Diogo Castro. Laut Referee Mehmet Ercan war's wieder ein Eigentor. Laut den beiden Coaches eher nicht. In jedem Fall war die Kugel nach 47 Minuten drin.
SVD fing sich später
Was sehr blöd war für die Altenberger. Die ihre Chancen hatten. "Wir waren tatsächlich gut dabei", sah Rodine einen sauberen Auftritt seiner Mannschaft. Griffig wirkte der TuS, zweikampfstark. Finn Köhler köpfte einmal an die Latte (16.), da brannte es noch am meisten beim Hausherr.
Der fing sich aber alsbald und groovte sich mehr und mehr ein. "Wir waren am Drücker", meinte Bonnekoh. Die Stewwerter machten ordentlich Dampf, besonders zwischen Bußmann und Jan Fabian Winter, Altenberges hervorragend aufgelegten Schlussmann, entwickelte sich eine kleine Privat-Fehde. Doch es dauerte halt bis zur Nachspielzeit, bis es im Altenberger Kasten mal klingelte.
Und danach? Hängende Schultern? War der TuS ein Fall für den Psychologen bei so einem ärgerlichen Zeitpunkt? Nö! "Die Herangehensweise war in Ordnung, da brauchte es nur ein bis zwei Wörter", erzählte Rodine von keiner fehlenden Moral. Allerdings nahm die Spielqualität deutlich ab. Drensteinfurt blieb zwar mit Standards - vor allem mit seinen Einwürfen - gefährlich, aber alles in allem war dann doch sehr viel Mann-gegen-Mann angesagt, sehr viel Mittelfeldgedöns und wenig Action. So blieb's bei dem Remis.
SV Drensteinfurt - TuS Altenberge 1:1 (1:1)
0:1 Kemper (5.), 1:1 Castro (45+2.)*
*beide ohne Gewähr.