Landesliga 4
Drensteinfurt leidet gegen erleichterte Borussen
Von Fabian Renger
(25.10.20) SV Drensteinfurts Trainer Oliver Logermann geriet ins Grübeln. "Ich weiß nicht, was in der Quarantäne passiert ist", sagte er nach der 0:1 (0:0)-Heimpleite gegen Borussia Münster. An fußballerischen Glanzmomenten fehlte es seiner Truppe auch gegen die zuletzt ebenfalls vom Pech geplagten Gäste. "Das fühlt sich extrem schei*e an", ärgerte sich Logermann. Erleichterung herrschte dagegen beim Gast. Das Tor des Tages fiel schließlich sehr, sehr spät. Gerechnet hatte bei den Borussen kaum jemand mehr damit.
Wiederholt, gerade zum Spielschluss hin, parierte SVD-Schnapper Steffen Scharbaum glänzend. Diesmal wehrte er mit einem unglaublichen Reflex einen Versuch von Leonard Mikowsky aus fünf Metern ab. "Da habe ich gedacht: Jetzt ist's vorbei", freundete sich Gäste-Coach Yannick Bauer innerlich bereits mit einem torlosen Remis an. Doch er hatte die Rechnung ohne Pascal Koopmann und Manoel Schug gemacht. Der eine, Koopmann, schlug den folgenden Eckstoß in die Box; der andere, Schug, köpfte die Kugel ins Netz - der Siegtreffer für die Münsteraner in Minute 88.
"Für uns hammergeil", kommentierte Bauer, der aber ausdrücklich Mitgefühl für die Gastgeber zeigte. "So wie Drensteinfurt verloren hat, so haben wir die letzten Spiele auch verloren." Konnte sich Logermann logischerweise nicht viel für kaufen. "Vielleicht muss man die Qualitätsfrage stellen...", wollte der Stewwerter Seitenlinien-Chef keine Ausreden gelten lassen. Personalmangel? Ja, vorhanden. Logermann selbst spielte die zweiten 45 Minuten durch. Ein durch die zwischenzeitliche Corona-Pause bedingter Fitnessmangel? Auch das, ja, vielleicht. Aber unterm Strich war er das alles satt.
Umkämpftes Match
Zumal ein Sieg nicht im Bereich des Unmöglichen gewesen wäre. In einem relativ umkämpften Spiel kamen die Hausherren etwas besser rein und hatten durch Diogo Castro und Leon van Elten gleich zu Beginn zwei dicke Dinger. Beide blieben unbenutzt, in der Folge entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe.
Beide Teams schenkten sich kaum etwas, es ging rauf und runter. Der Unterschied: Drensteinfurt hatte beispielsweise im zweiten Abschnitt eine Flut an Eckstößen, aber kreierte daraus und auch allgemein betrachtet relativ wenig Zwingendes. Da waren die Borussen vorm gegnerischen Gehäuse zielstrebiger und gefährlicher unterwegs. "Wir müssen vorne effektiver werden", monierte dementsprechend Logermann. Der sich zumindest für den Gegner freute, wenn's denn sowas gibt als Trainer der Unterlegenen:"Wenn ich jemanden den Sieg gönne, dann Borussia." Besser machte das die Pleite für ihn aber ganz sicher nicht. Seine Mannschaft bleibt damit sieglos...
SV Drensteinfurt - Borussia Münster 0:1 (0:0)
0:1 Schug (88.)