Landesliga 4
Die Wiederkehr des Allrounders
Von Malte Greshake
(29.07.21) Irgendwie passt es ins Bild, dass wir Hendrik Heubrock in der Mittagspause während des Homeoffice erwischen. "Ich wollte mir gerade etwas kochen", sagt er uns am Telefonapparat. Das muss jetzt allerdings erstmal warten - es gibt wichtigere Dinge zu besprechen als die kulinarischen Gegebenheiten im Hause Heubrock. Zum Start dieser Saison kehrte der 27-Jährige nämlich nach einem einjährigen Intermezzo bei seinem Heimatverein TuS Ascheberg zum VfL Senden zurück. Eigentlich hätte man schon erwartet, Heubrock länger in der A-Liga kicken zu sehen...
"Das Homeoffice ist ja auch einer der Gründe, wieso ich mir meine Zeit jetzt wieder besser einteilen kann", meint er. Anfang Juli schloss Heubrock zudem sein berufsbegleitendes Studium im Fach Business Administration erfolgreich ab. Eigentlich hatte er ja erst aus Zeitmangel den Schritt zurück zum TuS Ascheberg gewagt. Jetzt bleibt wieder mehr Muße zum Kicken. "Dazu kommt, dass ich in der langen Corona-Pause noch einmal richtig Bock bekommen habe, auch wieder anspruchsvolleren Fußball zu spielen." Das Feuer hatte Heubrock also gepackt und ließ ihn nicht wieder los.
Mit 27 Jahren schon fast steinalt, aber fit wie nie!
Womit aber auch nicht gemeint ist, dass er das bei seinen Kumpels in Ascheberg nicht auch hätte tun können. Aber die Landesliga ist nun einmal doch etwas anderes. "Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich vor der letzten Saison auch nicht gedacht, dass ich nach einem Jahr wieder gehe", fügt Heubrock noch hinzu. "Und hätten wir eine ganz normale Saison gespielt, wäre es wahrscheinlich auch nicht so gekommen." In der monatelangen Fußballunterbrechung hatte wahrscheinlich nicht nur Heubrock genügend Zeit, sich ausführliche Gedanken über die Zukunft zu machen.
Also brachte sich der Kicker in dieser Zeit noch einmal richtig in Form und betrat im Juni nach langer Zeit wieder den Platz in Senden. "Am Anfang haben wir nur einmal die Woche locker gekickt, aber seit Anfang Juli sind wir schon wieder intensiver dabei", berichtet er. Mit seinen 27 Lenzen ist Heubrock zudem mittlerweile einer der ältesten Spieler in Senden. Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verändert. "Da sind jetzt viele gute junge Zocker dabei", freut er sich auf eine spannende Saison.
"Die Offensive war wohl nie das Problem..."
Auch wenn Heubrock die wenigen Sendener Spiele der vergangenen Spielzeit nur in der Zeitung verfolgte, konnte er sich schon ein gutes Bild von seiner neuen, alten Truppe machen. "Die Offensive war wohl nie das Problem", analysiert er. "Sondern eher, dass man die Spiele hintenheraus nicht gewinnen konnte." Solche Ergebnisse wie die 4:5-Niederlagen gegen Viktoria Heiden und auch TuS Altenberge lassen diese Schlussfolgerung wohl zu. Nach sechs Spielen hatte der VfL deswegen auch nur vier Punkte auf dem Konto. "Deswegen sollte wohl jedem klar sein, woran wir arbeiten müssen."
Aus diesem Grund soll Heubrock jetzt auch ein Stabilisator in der Defensive des VfL sein. Obwohl er mittlerweile selber nicht mehr richtig weiß, auf welcher Position er am liebsten spielt. "Ich glaube, ich habe in Senden fast auf jeder Position irgendwann mal gespielt", schmunzeln er. Nur für das Toreschießen wird er nicht unbedingt immer zu haben sein: "Meine eigenen erzielten Tore kann ich bei mir an beiden Händen abzählen. Dafür werden wohl eher Niklas oder Tim Castelle zuständig sein." Ein Platz im zentralen Mittelfeld soll es wohl werden.
Sowieso sei in der Landesliga für ihn und sein Team immer viel möglich. "Da kann jeder jeden schlagen und die Tagesform entscheidet", sagt er. "Aber noch ist für mich schwierig einzuschätzen, was mit der Truppe geht und was nicht." Da stellt sich also zum Schluss nur noch die Frage, was Heubrock sich nach unserem Gespräch in die Pfanne haut: "Ich mache mir eine Bowl mit Reis und Hähnchen." Vorbildlich! Bei einem solchen Essen reicht es dann in der bevorstehenden Spielzeit bestimmt auch für ein paar mehr Tore...