SV Herbern

Fazit Hinrunde: "So schwierig hätte ich es mir nicht vorgestellt", zeigt sich SV-Coach Benjamin Siegert von anfänglichen Widrigkeiten beeindruckt. Mit dezimiertem Kader traf Herbern direkt auf Teams, die sich momentan ganz oben einreihen. Viel war da nicht zu holen. "Da waren wir noch nicht wettbewerbsfähig", legt der Coach offen und fügt hinzu: "Dass unser Kader Qualität hat, wissen aber auch unsere Mitkonkurrenten." Bewiesen hat es sein Team dann mit einem Pflichtsieg über Wiescherhöfen. Beim 5:0 (2:0) wurde der Knoten gelockert. Fortan verbuchte die Truppe nun regelmäßig was fürs Konto. Zwanzig Punkte häufte Herbern bis dato an. Langsam aber sicher gilt es nun, sich von einem weiterhin nicht ganz ungefährdeten elften Rang zu entfernen. Der Trend zeigt dafür schon mal nach oben.

Vorbereitung: Die Sinne wurden in Herbern für etwas Bestimmtes geschärft, wie Siegert verrät: "Die Vorbereitung war ganz auf Altenberge ausgelegt. Wir haben nur darauf geguckt und das ist aufgegangen." Hierbei hat sich seine Mannschaft auch nicht davon aus der Bahn werfen lassen, dass zwei ihrer Tests coronabedingt ins Wasser fielen. Nur dreimal wurde sie deshalb geprüft. Erfolgreich ging der SV hierbei nur aus der Partie mit der SpVg Emsdetten (0:1) hervor. Noch unterlegen zeigte er sich gegen Westfalia Kinderhaus (0:2) und Germania Lohauserholz-Daberg (1:3). Letztlich wumpe, wie geplant hat es schließlich für Altenberge (3:0) gelangt.

Personal: Mit Spielführer Philipp Dubicki ist in dieser Spielzeit nicht mehr zu rechnen. Der Innenverteidiger unterzieht sich einer OP und fällt für mindestens drei Monate aus. Ungewiss bleibt weiter ein Einsatz von Julius Höring, der sich mit einer Schambeinverletzung abmüht. Die Saison über blieben Siegert mit Luca Dombrowski und Michael Schulte daher bloß noch zwei für die Defensivzentrale. Dementsprechend glücklich war er darüber, dass er mit Jonas Richter einen alten Freund reaktivieren konnte, als es brenzlig wurde. "Absteigen dürfe ich nicht, meinte er zu mir und sprang ein, als es eng würde. Jetzt, wo wir wieder 18, 20 Mann haben, darf er sich wieder zurücknehmen", entlässt ihn Siegert zurück in den Ruhestand. Ausgenommen von Thomas Eroglu hat er gerade auch fast alle Optionen, um es in seiner finalen Rückserie als Herbern-Coach in die richtige Bahn zu lenken.

Das wollen wir in der Rückrunde besser machen: Das unbehütete Geheimnis des SV Herbern liegt nicht zuletzt auf der Hand, weil er selber keins daraus machte. Eigenständig deckte Siegerts Truppe auf, dass es bei ihr vorne durchaus mal hapert. Schlichtweg zu viele Hochkaräter ließ der Elfte auf der Strecke und tut nun gut daran, genau dort anzupacken. "Viele Spiele haben wir vorne verloren. Da müssen wir den Hunger reinpacken", sagt der Übungsleiter.

Das wollen wir in der Rückrunde beibehalten: Was die Geschlossenheit angeht, darf alles so bleiben wie es ist. Jeder Einzelne gebe alles fürs Team. Am Zusammenhalt gibt's demnach nichts zu rütteln. Ein Tool, das Herbern sicherlich noch nützlich werden dürfte.

Saisonziel: Sich nicht verstecken und natürlich drin bleiben, sei das Ziel. Aber auch persönlich hat sich Siegert eins gesteckt: "Es wäre schön, wenn nachher der eine oder andere sagt, bei mir habe er was gelernt. Als Trainer ist das die beste Bestätigung."

Heimspiel-Prognose: Einen guten Start hat Herbern schon mal erwischt und dabei gleich aufgezeigt, in welche Richtung es gehen soll. Das Team ist heiß, seinem Coach einen gebührenden Abschied zu bereiten und bleibt dabei über dem Strich.