Roxels feine Aufholjagd
Von Paula Mertens
(30.10.21) Erst pfui, dann hui - um Roxels Duell gegen den Werner SC mal kurz und knackig zu beschreiben. Die Bedingungen für eine heiße Partie waren am Samstagnachmittag perfekt: Regen, Rasen, Dritter gegen Vierter. Am Ende sicherten sich die Kleeblätter mit einem 2:1 (0:1)-Erfolg den sechsten Dreier aus neun Spielen. Die heisere Stimme von BSV-Coach Oliver Logermann ließ nach dem Abpfiff aber schon vermuten, was für ein Duell die Mannschaften hinter sich gebracht hatten.
In den ersten 25 Minuten hatte Logermann an der Seitenlinie nämlich so einiges zutun. Seine Truppe startete ganz schön holprig in die Partie. "Da waren wir einfach nicht gut, wir haben so gespielt wie letzte Woche gegen Borken und die wichtigen Zweikämpfe verloren", so Logermann. Und so kam's, wie es kommen musste: Der Werner SC eroberte im Mittelfeld den Ball und schaltete schnell um. Mirac Kavakbasi jagte einen Querpass ins Zentrum, Roxels Thorben Schaefer rutschte beim Klären weg und die Pille landete bei Yannick Lachowicz, der schließlich zum 1:0 einnetzte (23.). Zu dem Zeitpunkt durchaus verdient. Bis zu dem Gegentreffer gelang es den Kleeblättern kaum, sich nach vorne zu kombinieren. Das frühe Pressing von Werne zwang sie immer wieder zu Fehlern.
Hochkaräter im Überschuss
Von dem Rückstand ließen sich die Roxeler allerdings nicht lange beeindrucken. Eher ganz im Gegenteil: Nach dem Gegentreffer legten sie los wie die Feuerwehr, denn innerhalb der nächsten fünf Minuten hagelte es Hochkaräter im Überschuss auf den Werner Kasten. Diogo Castro hob den Ball vom rechten Sechzehner-Eck im Eins-gegen-Eins über Wernes Keeper, verfehlte den Querpfosten aber um Zentimeter. Mit der nächsten Spielsituation gab's die nächste Chance: So kamen die Roxeler mit Überzahl nach vorne, Kai Kleine-Wilke schob die Murmel aber knapp am Gehäuse vorbei. "In der ersten Halbzeit hätte es von den Chancen her auch 3:1 für uns stehen können", fasste Logermann zusammen.
Nach Wiederanpfiff knüpfte die Truppe an die Leistung an - und wie: Die Heimherren legten sogar noch eine motivierte Schippe drauf. So belohnten sie sich für ihren Kampfgeist schließlich auch. Nach einem Pass aus dem Zentrum hatte Aljoscha Kottenstede auf der rechten Seite Platz, zog Richtung Tor und feuerte die Kugel in den Werne-Kasten (47.). Keine fünf Minuten später fand eine Flanke von Kottenstede Kleine-Wilke im Zentrum und auf spektakuläre Weise bugsierte er die Pille mit einem direkten Heber ins linke Eck (51.).
Damit drehte der BSV das Spiel nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel. Chancen gab es im Anschluss für die spielbestimmenden Roxeler aber trotzdem noch: "Wir hätten unsere Konter definitiv besser ausspielen müssen. Wir hatten sechs Überzahlsituationen, die wir nicht ausnutzen", berichtete Logermann. Ob Werne noch gefährlich wurde? Fehlanzeige. "Das schnelle Gegentor nach der Halbzeit hat uns aus dem Konzept gebracht. Wir standen danach zu offen. Nach den Toren sind wir nicht mehr reingekommen, der Spielfluss hat gefehlt", musste Wernes Torschütze Lachowicz feststellen. Umso zufriedener sind die Kleeblätter, dass sie auch weiterhin auf heimischem Rasen ungeschlagen sind. Jetzt gilt es, das auch Auswärts umzusetzen.
BSV Roxel - Werner SC 2:1 (0:1)
0:1 Lachowicz (23.), 1:1 Kottenstede (47.),
2:1 Kleine-Wilke