Herbern bricht nach der Pause komplett ein
Von Fabian Renger
(07.11.21) 2:1 zur Pause geführt - 2:5 verloren. Die letzten drei Gegentore ab Minute 70 und später kassiert. Eigentlich ist dieser Spielverlauf ja selbsterklärend. "Ich bin enttäuscht von der gesamten Mannschaft, wir sind in der zweiten Halbzeit komplett zusammengebrochen", ging SV Herberns Coach Benjamin Siegert nach der derben Pleite bei Eintracht Ahaus hart mit seinem Team ins Gericht. Dabei hatte der Tag für den SVH alles andere als enttäuschend begonnen...
Auf Lennart Varwicks 1:0 für die Eintracht (6.) antwortete der Gast mit einem zackigen Doppelschlag. Luis Krampe (10.) und Sebastian Schütte (11.) bogen den Spielstand um. "Die Führung war nicht unverdient, Herbern war in den ersten 20 Minuten klar besser", berichtete Eintrachts Coach Frank Wegener. Siegert sah seine Elf sogar noch stärker: "Wir müssen die Führung in der ersten Halbzeit ausbauen. Wir hatten das Spiel und den Gegner gut im Griff und haben vielleicht eine Chance zugelassen."
Ein bisschen was war los
Na ja. Es waren wohl (mindestens) zwei. Doch Herberns Goalie Philipp Sandhowe parierte sowohl gegen Varwick als auch gegen Simon Lovermann herausragend. Herbern wiederum, das stimmte auch, scheiterte ebenfalls mindestens einmal an Eintrachts Schlussmann Jonas Averesch. Es war auf jeden Fall was los in der Augenklinik Arena zu Ahaus.
Zur zweiten Hälfte tauschte Wegener einen Sechser aus. Und ehe er sich versah, durfte er schon jubeln. Einwurf, Flanke Lovermann, Abnehmer Varwick - 1:1 (46.). Ein optimaler Zeitpunkt für Ahaus, ein bescheidener für Herbern. Dort setzte nun das Kopfkino ein. Die Gästen haderten zu sehr mit der Umwelt, mit dem Schiedsrichter, der Fokus aufs Spiel entglitt vollständig. Und mit fortwährender Spieldauer entwickelte sich mehr oder minder "ein Spiel auf ein Tor" (Wegener).
"Müssen den Wurm nur noch finden"
Dass da noch Tore fallen, war irgendwie eine Frage der Zeit. Wie die fallen, war aber teilweise eine wahre Wonne. Lovermanns Bude zum 3:2 bezeichnete Wegener gar als "Monstertor". Aus spitzem Winkel knallte Lovermann die Kugel mit "gefühlt 160 km/h" (Wegener) in die lange Ecke (71.). Sechs Minuten drauf profitierte Justus Schücker von einem zu kurzen Rückpass der Gäste - 4:2. Den Schlusspunkt zum 5:2 setzte Cihan Bolat (87.).
"Die Tore fallen blöd. So darf man sich den Schneid abkaufen lassen. Wir haben wieder was gut zu machen in der nächsten Woche. Irgendwie ist der Wurm drin. Wir müssen den Wurm nur noch finden...", so Siegert.
Eintracht Ahaus - SV Herbern 5:2 (1:2)
1:0 Varwick (6.), 1:1 Krampe (10.)
1:2 Schütte (11.), 2:2 Varwick (46.)
3:2 Lovermann (71.), 4:2 Schücker (77.)
5:2 Bolat (87.)