Die Leiden einer jungen Mannschaft
Von Jakob Schulze Pals
(05.12.21) Keine Mannschaft in der Landesliga 4, außer vielleicht Spitzenreiter IG Bönen, bietet beständig so viel Unterhaltung wie der VfL Senden. Zugleich gibt es allerdings wohl auch keine Mannschaft in dieser Liga, die Woche für Woche weniger Ertrag erzielt, als möglich drin gewesen wäre. Die 2:4 (1:0)-Auswärtsniederlage des VfL bei der SG Borken war dafür ein guter Beleg.
Der VfL legte in der NETGO Arena los wie die Feuerwehr. Von Beginn an zogen die Gäste ihr überfallartiges Offensivspiel auf und ließen die Hausherren mal so gar nicht zur Entfaltung kommen. Immer wieder schaffte es die Mannschaft der beiden Trainer Rabah Abed und Thomas Morzonek sich gefällig durch die Borkener Defensive zu kombinieren. Das Problem wie so häufig: die Chancenverwertung. Tim Castelle, Bruno Geister und allen voran Niklas Castelle ließen beste Möglichkeiten liegen. Erst schloss Letzterer überhastet, dann küsste sein Versuch nur die Latte.
Die überfällige Führung war dem VfL dann aber doch noch vergönnt. Hendrik Heubrock steckte fein durch für Niklas Castelle, der diesmal vor SG-Schlussmann Jason Rudolph cool blieb und zu Geister rüberlegte. Der musste nur noch ins verwaiste Tor einschieben (41.). "Trotzdem war dieses 1:0 einfach zu wenig. Das Ergebnis hat nicht ansatzweise die Kräfteverhältnisse im ersten Durchgang widergespiegelt," ärgerte sich Abed.
Giesen & Bone machen kurzen Prozess
Und das sollte sich noch rächen. Denn Abed hatte sich nach dem Pausentee noch gar nicht wieder hingesetzt, da war die Führung schon wieder dahin. Bei einer war Senden unsortiert und Kevin Giesen staubte am zweiten Pfosten zum Ausgleich ab (47.). Doch damit nicht genug. Nur zwei Minuten später ging der Ball im Aufbauspiel des VfL verloren, Giesen wurde sofort steil geschickt und schob zur Borkener Führung ein (50.). Rumms, so ist Fußball. "Die zwei Nackenschläge haben uns merklich zugesetzt. Wir waren danach vollkommen von der Rolle", erzählte Abed.
Borken dagegen, eine routinierte Landesliga-Truppe wie sie im Buche steht, wusste nun genau was zu tun ist. Nämlich dranbleiben! Bastian Bone, ein geographisch gut geschulter Stürmer, nutzte die Sendener Verunsicherung und setzte der Sause mit seinen Treffern zum 3:1 und 4:1 endgültig ein Ende (59./64.). "Danach war das Ding durch. In der zweiten Hälfte ging bei uns gar nichts zusammen", räumte Abed ein. Niklas Castelle machte selbstredend trotzdem noch sein Tor, das 19. in dieser Spielzeit (90.). Allein, Relevanz besaß es keine mehr.
SG Borken – VfL Senden 4:2 (0:1)
0:1 Geister (41.), 1:1 Giesen (47.),
2:1 Giesen (50.), 3:1 Bone (59.),
4:1 Bone (64.), 4:2 N. Castelle (90.)