SCA verliert und keiner weiß, warum...

Von Jakob Schulze Pals

(05.12.21) Oder etwas doch? Unnötig sind Niederlagen eigentlich immer und ärgerlich auch. Aber diese 3:1 (2:0)-Auswärtspleite des SC Altenrheine beim SV Dorsten-Hardt war es dann doch ganz besonders. Denn warum man dieses Spiel jetzt verloren hatte, wusste auf Seiten der Gäste nach der Partie keiner so recht. Also schon irgendwie, aber irgendwie auch nicht. Hä? 

Der Reihe nach. Altenrheine machte ein gutes Auswärtsspiel in Dorsten-Hardt, also mindestens ein ordentliches. Gegen einen Gegner vor dem die Gäste durchaus Respekt hatten. "Ich wäre heute auch mit einem Punkt zufrieden gewesen. Dorsten-Hardt ist eine starke Truppe“, erklärte SCA-Trainer Marc Wiethölter. Seine Mannschaft trat aber zunächst so auf, als hätte sie auch Lust auf drei Zähler. 

Der Ball und die Spielkontrolle gehörte in Durchgang eins fast ausschließlich dem SCA. Wenn auch die ganz großen Möglichkeiten fehlten – Lennart Theismann scheiterte mit seinem Fernschuss an Dorsten-Hardts Keeper Louis Krietemeyer, Timo Müller per Kopfball an sich selbst – spielte der SCA gefälligen Fußball und stellte die Defensive der Gastgeber stets vor Aufgaben. Nach gut einer halben Stunde traute sich dann auch mal Dorsten-Hardt nach vorne und wurde prompt belohnt. Bei einem Eckball stimmte die Zuordnung bei Altenrheine überhaupt nicht und Alexander Brefort durfte das Leder relativ leicht ins Netz befördern – 1:0 (35.).

Defensivstandards & Spielaufbau – die zwei Achillessehnen des SCA

"Wir waren bei einem defensiven Standard mal wieder schlecht zugeordnet und haben mal wieder keine Verantwortung übernommen. Eine große Schwäche von uns in den vergangenen Spielen", monierte Wiethölter. Tja, und drei Minuten später lag der Ball schon wieder im Tor der Gäste. Jannis Scheuch hatte zugeschlagen (38.)."Da liegen wir zur Halbzeit mit 0:2 hinten und keiner weiß warum", ärgerte sich der SCA-Coach, der zur Pause auf Dreierkette umstellte. Das zahlte sich aus. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff stellte Max Stermann den Anschluss her (48.).

Danach entwickelte sich ein offenes Spiel und der SCA besaß auch durchaus Chancen auf den Ausgleich, doch am Ende war es ein erneuter Fehler, der alle Hoffnungen zunichtemachte. Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel konterten die Hausherren, Scheuch schnürte den Doppelpack und sorgte somit für die Vorentscheidung. "Ich bin nicht enttäuscht. Ich denke, wenn man wie Dorsten-Hardt aus fünf Torschüssen drei Tor erzielt, ist das auch eine Qualität. Aber für uns war heute deutlich mehr drin. Mit unseren Leichtsinnigkeiten im Spielaufbau und dem schwachen Abwehrverhalten bei Standards machen wir es dem Gegner zu einfach", fasste Wiethölter das Geschenen zusammen. Na, da habt ihr sie doch, eure Gründe!

SV Dorsten-Hardt – SC Altenrheine      3:1 (2:0)
1:0 Brefort (35.), 2:0 Scheuch (38.),
2:1 Stermann (48.), 3:1 Scheuch (72.)