"Alle auf ihre Kosten gekommen"

(02.04.22) Wirklich überrascht waren wir ja wieder mal nicht, dass es in diesem Derby ordentlich zur Sache ging. Denn wenn der SV Herbern und der Werner SC aufeinandertreffen, kann schon einmal ein kleines Drama daraus werden. Und auch am gestrigen Freitagabend wurden die 400 Zuschauer in Herbern keineswegs enttäuscht. Denn die Hausherren mussten in dieser Begegnung lange einem Rückstand hinterherlaufen, drehten dann aber tatsächlich noch das Spiel, nur um sich danach doch noch durch einen späten Gegentreffer mit einem 3:3 (0:2)-Unentschieden zufrieden geben zu müssen. Puh.

Aber fangen wir zunächst ganz von vorne an. Denn schon im ersten Akt dieser Partie bot der SV Herbern keineswegs eine schlechte Leistung. Die Mannschaft von Benjamin Siegert schaffte es immer wieder, sich mit dominierenden Passspiel nach vorne zu kombinieren - aber eben nur bis zum gegnerischen Sechzehner. Denn dann waren Julian Trapp und seine Mitspieler mit dem Latein am Ende. Ganz anders die Gäste: Die schickten Jussef Saado erst einmal in der Anfangsphase und dann nochmal vor dem Pausenpfiff auf die Reise (3./42.), sodass die Gastgeber mit hängenden Köpfen in die Kabine schlichen.

Herbern nun zielstrebiger

Später gab Siegert dann zu, in der Halbzeit ein wenig lauter geworden zu sein. Und das musste seine Jungs wohl so richtig wachgerüttelt haben. Denn nach dem Wiederanpfiff war bei den Hausherren nicht nur der Wille zurückgekehrt, das Spiel zu drehen, sondern kam nun auch die nötige Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Kasten dazu. Erst verkürzte dann nämlich Julian Trapp nach einer Ecke von Marcel Scholtysik (72.), ehe Trapp im Strafraum der Gäste unfair zu Fall gebracht wurde und Daniel Krüger das 2:2 vom Punkt erzielte (77.).

Als dann Luis Krampe wenigen Minuten vor Ende der reguläre das Spiel mit seinem Treffer drehte (82.) und unter den Jubelstürmen seiner Teamkollegen versank, war das für die Gastgeber aber eben nicht der erhoffte Schlusspunkt dieses Dramas. Denn eine Wendung hatte diese wilde Derby für uns noch parat: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld kombinierte sich Werne noch einmal nach vorne und Chris Thannheiser sorgte dann dafür, dass es an diesem Abend dann doch keinen Verlierer gab (90.+2).

"Ich denke, an diesem Abend sind in Herbern alle auf ihre Kosten gekommen", meinte Siegert nach den aufreibenden 90 Minuten. "Wenn man die erste Hälfte betrachtet, können wir am Ende schon zufrieden mit dem Punkt sein. Vor allem nach der Pause war es von beiden Mannschaften ein leidenschaftlich geführtes Derby. Obwohl wir dann noch den späten Treffer kassieren, können wir dennoch mit einem positiven Gefühl in die nächsten Wochen gehen." 

SV Herbern - Werner SC     3:3 (0:2)
0:1 Saado (3.), 0:2 Saado (42.),
1:2 Trapp (72.), 2:2 Krüger (77./FE),
3:2 Krampe (82.), 3:3 Thannheiser (90.+2)