Altenberge haut einen raus

Von Fabian Renger

(24.04.22) Donnerwetter! Das kam - zumindest in dieser Höhe - etwas unerwartet. Den letzten Sieg feierte der TuS Altenberge am 5. Dezember. Seitdem herrschte Ebbe. Und dann kam Vorwärts Wettringen vorbei. Endstand: 5:0 (2:0) für den TuS Altenberge. "Das war mal wieder ein schöner Sonntag", freute sich TuS-Coach André Rodine. Zu verdanken hatte er diesen Dreier auch und vor allem seinen älteren Herrschaften.

Bevor wir die Partie gleich von vorne aufrollen, picken wir uns das zwischenzeitliche 4:0 heraus. Beteiligt waren in der Entstehung Luca Jungfermann und Malte Greshake - schlussendlich netzte Jannick Hagedorn ein (63.). Alle drei sind 30 Jahre jung. Heißt: 90 Jahre geballte Erfahrung erzielten diesen Treffer. Rost hat bei dem Trio offenbar noch lange nicht angesetzt.

Die Gäste hatten derweil zwar eine namentlich gute Startelf beisammen, auf der Bank nahmen dann aber zwei A-Jugendliche Platz sowie mit Benedikt Brünen ein Mann ohne viel Einsatzzeit in dieser Saison. Hinten hatte Stabilisator David Ratering gelbgesperrt gefehlt, das merkte man. Vorne fehlte Lyon Meyering verletzungsbedingt. Das merkte man auch.  Wettringens Übungsleiter Patrick Wensing wollte das alles aber nicht als Ausrede gelten lassen. "Die Art und Weise unseres Auftritts haben wir uns schon anders vorgestellt", strich er klar hervor. In der ersten Halbzeit war die Performance seiner Elf auch noch okay. Nur die Tore erzielten halt die Hausherren. Jungfermann traf nach einem guten Steckpass zum 1:0 (14.), Finn Köhler erhöhte auf 2:0 (25.).

Exners Tor ist die Vorentscheidung

Besonders in den zehn Minuten nach dem Seitenwechsel bekam es Rodine kurzzeitig mit der Angst zu tun. "Da haben wir zu wenig investiert", monierte er. Über welches Tor er sich am meisten gefreut hätte, wollten wir von ihm wissen. Rodines Antwort kam schnell: "Das 3:0 hat uns schon gut getan." Steffen Exner, der auf der Sechs ein überragendes Spiel ablieferte, war für die wohl vorentscheidende Hütte verantwortlich und holte den TuS damit zurück aus der kurzen Schlafphase (58.). "Da hatte ich das Gefühl, der Deckel ist jetzt drauf", so Rodine.

Den Eindruck hatte er nicht exklusiv. Kurz darauf waren die drei alten Recken mit dem 4:0 zur Stelle und später krönte Christian Hölker eine Hereingabe von der rechten Seite mit einer technisch starken Aktion mit dem 5:0-Endstand (72.). Bei Wettringen ging im zweiten Abschnitt nicht mehr so viel. Vorsichtig formuliert. "Was wir da abgeliefert haben, war sehr, sehr schwach. Vor allem im Defensivbereich haben wir nicht mehr gut verteidigt", legte Wensing den Finger in die Wunde. In der letzten Reihe kam seine Elf gar nicht mehr hinterher. "Das war meine höchste Niederlage in einem Pflichtspiel mit unserer Mannschaft." Aber Wensing wollte es dann auch irgendwie schnell abhaken.

Für Rodine bleibt unterdessen zu hoffen, dass es jetzt wieder häufiger so schöne Sonntage gibt - denn nochmal so eine Ewigkeit auf Siege warten, kann er nicht. In viereinhalb Monaten ist er nämlich nicht mehr im Amt. Und wenn's jetzt sieglos dem Saisonende entgegen ginge, dann wäre Altenberge nachher wohl abgestiegen...

TuS Altenberge - Vorwärts Wettringen 5:0 (2:0)
1:0 Jungferman (14.), 2:0 Köhler (25.)
3:0 Exner (58.), 4:0 Hagedorn (63.)
5:0 Hölker (72.)