Ahauser Achterbahnfahrt

Von Jakob Schulze Pals

(05.09.21) Das 3:2 (2:2) zwischen Eintracht Ahaus und dem VfL Senden machte so richtig Spaß. Adrenalinjunkies kamen speziell in der ersten Halbzeit voll auf ihre Kosten. Und das schönste, beide Seiten bewerteten das zuvor gesehene im Nachgang vollkommen unterschiedlich. Doch Ahaus dürfte das herzlich egal sein, sie haben drei Punkte sicher.

Schon nach 120 Sekunden ging in der Augenklinik Ahaus Arena die Luzi ab. Sendens Niklas Castelle setzte sich auf der linken Seite gegen mehrere Gegenspieler durch und legte ins Zentrum zu Bruno Geister, der zur Führung des VfL traf. „Da haben wir gepennt“, räumte Eintracht-Trainer Frank Wegener ein. Nur fünf Minuten später waren seine Jungs dann aber hellwach und Lennart Varwick traf nach einer Ecke zum Ausgleich (7.).

Bolat macht den Unterschied

Okay, fast alle Ahauser waren aufgewacht. Kapitän Timo Brillert schlummerte immer noch ein wenig. Denn nur kurz nach dem Ausgleich geriet sein Rückpass zu Keeper Jona Averesch viel zu kurz. Geister spritzte dazwischen, umkurvte Averesch und schob zur erneuten Führung der Gäste ein (13.). In der Folge blieb Senden am Drücker und war nun die klar bessere Mannschaft. „Wir haben Ahaus an die Wand gespielt. Die hatten eigentlich gar keine Chance“, resümierte VfL-Trainer Rabah Abed. Aber während Ali Shinawi und zweimal der überragende Geister das Leder einfach nicht über die Linie bekamen, reichte den Hausherren mal wieder eine Standardsituation. Till Dresemann, ausgewiesener Freistoßexperte, setzte einen ruhenden Ball an die Latte. Der Abpraller fiel Varwick vor die Nase, der zum erneuten Ausgleich einköpfte (40.). 

Mit dem 2:2 ging’s auch in die Kabinen. Im zweiten Durchgang bekam Ahaus das Geschehen dann besser in den Griff. Senden hatte nicht mehr viele Möglichkeiten und das Gute aus Sicht der Ahäuser: Vorne drin steht bei ihnen ein Phantom. Das ganze Spiel war von ihm eigentlich nichts zu sehen gewesen, doch urplötzlich, nach einem Einwurf, war er da. Cihan Bolat kam unverhofft an den Ball und schob cool zum 3:2 ein (74.). Es war sein fünfter Saisontreffer. Eine ganz kurze Sendener Unachtsamkeit hatte ausgereicht. Ahaus behielt alle drei Zähler zu Hause.

Wegener findet’s verdient, Abed überhaupt nicht

„Ich denke, Senden war in der ersten Halbzeit durchaus besser. Aber aufgrund unseres Auftrittes im zweiten Durchgang haben wir uns die drei Punkte durchaus verdient“, fasste Wegener zusammen. Ganz anders sah das Abed: „Ich hätte letzte Woche lieber nur einen Punkt bekommen und dafür heute drei. Dass wir dieses Spiel verlieren, ist unglaublich. Das Ergebnis ist ungerecht, wir hätten drei Punkte verdient.“  

Eintracht Ahaus - VfL Senden     3:2 (2:2)
0:1 Geister (2.), 1:1 Varwick (7.),
1:2 Geister (13.), 2:2 Varwick (40.),
3:2 Bolat (74.)