Landesliga 4
Zwei Transfers, die Sinn ergeben
Von Fabian Renger
(28.01.23) Einer für ganz hinten drin und einer für ganz vorne: Der SC Altenrheine hat sich mit zwei Spielern für die Rückserie eingedeckt. Steffen Söndgen verstärkt ab sofort das Torwartteam der Kicker vom Kanal, Ben-Raphael Budde soll derweil für Torgefahr sorgen. Es sind zwei Verpflichtungen, die durchaus Sinn ergeben.
Steffen Söndgen (zuletzt Emsdetten 05)
Söndgen dürfte vielen ein Begriff sein. Der 29-Jährige hechtete zuletzt für Emsdetten 05 den Bällen hinterher. Im Winter trennten sich die Wege am Wasserturm. Söndgens Telefon soll durchaus oft geklingelt haben in den vergangenen Wochen. Dass er beim Altenrheiner Anruf dran ging und beide Seiten Gefallen aneinander fanden, dürfte auch mit Söndgens Herkunft zusammenhängen. Er lebt mittlerweile in Hopsten, spielte auch dort lange Zeit für die Westfalia - aus Hopsten stammt auch Altenrheines Cheftrainer Marc Wiethölter. Aber das alleine war natürlich nicht entscheidend.
Der SCA benötigte spätestens zum Sommer einen neuen Keeper. André Wiesch ist zwar da und wird auch in der neuen Saison dabei bleiben, aber wird - sorry, André - eben auch nicht jünger. Hier und da zwickt schonmal was. Alexander Noack hat zwar auch zugesagt, ist eigentlich nur als Notnagel eingeplant. Momentan komplettiert Luis Bültel das Torwarttrio des SCA, zur neuen Saison zieht's ihn nach Köln und ist dann weg vom Fenster. Söndgens Verpflichtung war sozusagen ein Vorgriff für den Sommer. Jetzt wurde er eben eher frei. In der Zeit bis dahin wird er vollwertig mit trainieren, dem Verein helfen, vielleicht mal in der Zweiten oder Dritten einspringen, wenn dort wer gebraucht wird. "Im Sommer greift er voll ein", erklärt Wiethölter.
Falls in der Landesligamannschaft in der Rückrunde doch mal ein Keeper fehlt, steht Söndgen natürlich auch schon parat. "Es zeugt von seinem Charakter, dass er jetzt schon dazu kommen möchte und nicht für ein paar Monate irgendwo aushilft, weil's dort ein Torwartproblem gibt. Er sagt ganz einfach: Umso früher ich da bin, umso eher kann ich Druck machen und auch von Wieschi noch lernen. Steffen ist auch ein Typ, der den Mund aufmacht. Und das Alter von 29 tut uns auch noch gut", sagt Altenrheines Übungsleiter. Im Februar wird Söndgen 30. Leute im "Zwischenalter" zwischen alter Routine und jungem Schlag - davon suchte der SCA noch. Und klar: Auch Jannis Meyer, der ebenfalls Hopstener ist und im Sommer von Emsdetten 05 herüber wechselt, spielte eine Rolle, dass Söndgen zusagte.
Ben-Raphael Budde (zuletzt TuS Bersenbrück)
Kommen wir zur zweiten Verpflichtung. Ben-Raphael Budde - ein Name, der einem vielleicht nicht direkt was sagt. Bereits im Winter 2021/22 trainierte der 19-Jährige beim SCA mit. Er entstammt der Jugend des JLZ Emsland, ganz früher kickte er mal beim SC Spelle-Venhaus. Im vorigen Sommer entschied sich Budde allerdings zunächst für den TuS Bersenbrück (Oberliga Niedersachsen). Dort hatte er Pech, eine Schambeinentzündung bremste ihn aus. Vier Kurzeinsätze und mickrige 31 Minuten waren deutlich zu wenig fürs erste Seniorenjahr.
Budde wohnt in Thuine im Emsland und ist ein Offensivspieler. Sowohl als Neuner als auch auf beiden vorderen Flügeln wäre er einsetzbar. Wiethölter schätzt an Budde dessen Tempo und Zug zum Tor. "Er soll jetzt wieder Spaß am Fußball bekommen und in den Rhytmus kommen. Ein Glücksgriff in der Breite und in der Spitze, hoffe ich", sagt der Coach. Zunächst einmal sagte Budde bis zum Sommer zu. Klar ist für Wiethölter: "Es soll eine längere Geschichte werden."
Gerade was die Quantität der Feldspieler angeht, tut Budde der Truppe gut. Arne Ueffing riss sich im Skiurlaub das Kreuzband. Luis Steuter studiert in Erlangen - was will man da eigentlich?! -, Joshua Horstmann arbeitet für die Polizei in Düsseldorf. Tom Conermann spielt aus Aufwandsgründen nur noch in der Zweiten, Jens Loerakker plagt sich seit längerer Zeit oft irgendwas herum und Lasse Twiehaus ist aus Verletzungsgründen auch kein Thema mehr. Es wurde und wird knapp. So steht der SCA nun immerhin bei 24 Leuten - darunter eben vier Keeper und 20 Feldspieler. "Die brauchst du, das ist Fakt", betont Wiethölter.
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