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„Wir haben uns als Mannschaft noch nicht gefunden", sagt Wernes Co-Trainer Joel Simon über den bisherigen Katastrophen-Start.

Auf der Suche nach sich selbst


Von Jakob Schulze Pals

(14.10.22) Der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Diese Floskel ist nicht neu, sie wird eher inflationär bemüht und doch steckt in ihr wohl eine gewisse Wahrheit. Ein passendes Beispiel liefert dafür derzeit der Werner SC in der Landesliga 4. Die Spielzeit 2020/21 – wenn auch durch die Corona-Pandemie nur bedingt rechtskräftig - schloss der WSC auf Rang zwei ab. Die vergangene Saison wurde auf Tabellenplatz drei beendet. Kurzum, der Werner SC gehörte in den vergangenen Jahren zweifellos zum vorzeigbaren Inventar der Liga.

Umso überraschender mutet da der aktuelle Gesundheitszustand der Mannschaft von Trainer Lars Müller an. Nach neun Spieltagen ist der WSC als einziges Team noch sieglos. Erst zwei Punkte hat die Truppe des ehemaligen Bundesligaspielers gesammelt. Sieben erzielte Treffer bedeuten die schlechteste Offensive, 24 Gegentore die zweitschlechteste Defensive der Liga. Macht Rang 18 und einen Rückstand aufs rettende Ufer, der bereits acht Zähler beträgt.

Wie konnte das passieren? „Wir haben uns als Mannschaft noch nicht gefunden,“ sagt Co-Trainer Joel Simon. Wie noch nicht gefunden? „Naja, es gibt nicht die eine Erklärung. Wir haben im Sommer eigentlich wenige Spieler verloren, dafür einige gute Neuzugänge dazubekommen. Der Kader hat eigentlich eine hohe Qualität.“ Aber? „Aber wir sind offensichtlich noch nicht da, wo wir gerne wären. Es fehlt die spielerische Leichtigkeit, die Konstanz, die Sicherheit. Wenn man sich die Gegentore anschaut, sinf da auch viele unglückliche Dinger dabei. Dazu treffen wir häufig die falsche Entscheidung. Legen rüber, wenn wir lieber abschließen sollten und andersherum,“ so Simon. 

„Jetzt kommen die perfekten Spiele“

Okay, aber reicht das als Begründung für eine derartige Situation aus? „Ich glaube schon, dass es auch durchaus Partien gab, in denen wir Pech hatten. In denen es uns dann in einzelnen Momenten entgleitet. Sicherlich ist es dann auch eine Spirale, in die man hineingerät. Wo soll das Selbstbewusstsein schließlich herkommen? Ich bin davon überzeugt, dass wir nur mal ein Erfolgserlebnis brauchen, um den Bock umzustoßen,“ führt Simon aus. „Jetzt kommen die perfekten Spiele. Heimspiel gegen Neuenkirchen, die für mich eine kleine Wundertüte sind. Danach das Derby gegen Herbern. Wer da nicht motiviert ist, dem kann ich auch nicht helfen.“   

Anschwitzen, der 10. Spieltag

SC Altenrheine – SG Bockum-Hövel (Sa., 15 Uhr)
Von der Anfangseuphorie nach dem verheißungsvollen Saisonstart mit sieben Zählern aus den ersten drei Partien ist beim SC Altenrheine nicht mehr viel übrig. Kein Wunder, in den folgenden sechs Spielen kamen nur noch drei weitere Pünktchen dazu. Der SCA wartet seit Ende August auf einen Dreier. Trainer Marc Wiethölter rief nach der jüngsten 2:3-Niederlage in Herbern gar den Abstiegskampf aus. Dass am Samstag mit Bockum-Hövel der Spitzenreiter zu Gast ist, mutet erstmal ungünstig an, hat allerdings auch Potenzial für den ultimativen Brustlöser.   
Simon: 0:3
Heimspiel-Tipp: 1:1. Ein Punkt des Willens.

VfL Senden – Viktoria Heiden (So., 15 Uhr)
Dass Bockum-Hövel mit ordentlich Selbstvertrauen nach Altenrheine reisen wird, liegt auch daran, dass die SG zuletzt den VfL aus Senden mit 7:0 vermöbelte. Auch in Senden haben sie bisher wenig Spaß an dieser Spielzeit. Mit 28 Gegentoren ist die Mannschaft um Trainerduo Abed/Morzonek die Schießbude der Liga. Das kommende Heimspiel gegen Heiden, das auf Rang 15 und damit zwei Plätze vor dem VfL liegt, ist daher schon früh in der Saison von extremer Wichtigkeit. Verlassen kann man sich dabei zumindest auf die Offensivabteilung. 17 Treffer in neun Spielen sind ein hervorragender Wert.   
Simon: 2:2
Heimspiel-Tipp: 4:3

SpVg Beckum – FC Epe (So., 15 Uhr)
Erst zehn Treffer hat der FC Epe nach neun Spieltagen vorzuweisen. Allerdings haben die Eper auch nur sieben Tore kassiert, stellt die beste Abwehr der Liga. Ergibt in der Summe 14 Punkte und einen komfortablen achten Rang. In Beckum steht für die Defensivkönige nun aber eine echte Aufgabe auf dem Programm. Und diese trägt den Namen Ogün Gümüstas. Elf der 15 Saisontreffer seiner SpVg hat der beim BVB ausgebildete Stürmer erzielt. Die fleischgewordene Lebensversicherung also. Überflüssig zu erwähnen, dass er damit auch die Torschützenliste anführt.   
Simon: 1:2
Heimspiel-Tipp: 0:0

Vorwärts Wettringen – BSV Roxel (So., 15 Uhr)
In Wettringen dürften sie ganz froh sein, dass am Wochenende ein Heimspiel auf dem Programm steht. 14 ihrer 15 Punkte hat die Mannschaft von Trainer Patrick Wensing daheim geholt und führt damit die Heimtabelle an. Okay, auswärts mussten die Wettringer bislang nur halb so häufig ran, gewonnen haben sie in der Fremde trotzdem noch nicht. Das Volksbankstadion ist eben ‘ne echte Festung. Das Duell mit dem BSV Roxel gab’s seit dem Aufstieg der Wettringer 2020 übrigens erst zweimal. Vorwärts gewann beide Partien. 
Simon: 3:2
Heimspiel-Tipp: 2:2

SV Dorsten-Hardt – SG Borken (So., 15 Uhr)
Nasskalt. Ich bleib‘ zu Hause und dreh‘ die Heizung voll auf. Die Energiekosten, sie können mir gar nix.
Simon: 3:1
Heimspiel-Tipp: 3:1

TSG Dülmen – Concordia Albachten (So., 15 Uhr)
Aufeinandertreffen zweier Aufsteiger, die sich auf ihre eigene Art schon in der Liga eingelebt haben. Dülmen ist in herausragender Form und hat zuletzt drei Siege aneinandergereiht. Eine Serie, von der Albachten trotz fünf ungeschlagener Spiele in Folge derzeit nur träumen kann. Zwar sind die Concorden nur schwer zu schlagen, haben ihrerseits aber auch Probleme mit dem Siegen. So steht in der Vereinshistorie weiterhin erst ein Landesliga-Dreier zu Buche. Am Sonntag ist die TSG Favorit. 
Simon: 3:0
Heimspiel-Tipp: 0:2

Westfalia Gemen – FC Nordkirchen (So., 15 Uhr)
Huch! Dass das Spiel zwischen dem letztjährigen Fast-Absteiger Westfalia Gemen und dem Aufsteiger FC Nordkirchen das Top-Duell des zehnten Spieltages sein würde, hätten selbst die Sachkundigsten der Landesliga 4 nicht für möglich gehalten. Doch, dass es nun so ist, ist folgerichtig. Erstmal, weil die Punkteausbeute (je 15 Zähler) und Platzierungen – Gemen ist Vierter, der FCN Dritter – es erlauben. Zweitens, weil auch der Fußball der beiden Spaß macht. Der Trend spricht derweil klar für die Gäste. Gemen wartet seit vier Partien auf einen Sieg, Nordkirchen holte in der Zeit zehn Punkte.   
Simon: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:4

Werner SC – SuS Neuenkirchen (So., 15 Uhr)
Neuenkirchen ist für Joel Simon eine Unbekannte: „Ich kann zum Gegner nicht viel sagen.“ Im Derby gegen Nordkirchen (1:4) war man zuletzt in recht defensiver Formation in die Partie gegangen. Zu taktischen Überlegungen möchte Simon selbstredend nichts sagen, verrät aber: „Ich denke, jeder kann sich ausmalen, dass wird da nicht voller Selbstvertrauen vorne draufgehen werden.“ Dann wissen wir Bescheid.
Simon: 2:1
Heimspiel-Tipp: Okay, geh‘ ich mit.

Eintracht Ahaus – SV Herbern (So., 15 Uhr)
Drei Niederlagen in Serie hatte der SV Herbern zuletzt hinnehmen müssen. Die schreibende Presse, also ich, hatte bereits eine handfeste Krise ausgerufen. Alles okay, hatte hingegen Herberns Abwehrmann Luca Dombrowski versichert. Der muss es wissen. Tja, er weiß es auch. 3:2 gewann der SVH sein Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen Altenrheine. Da war sie wieder, die Schnelllebigkeit des Fußballs.
Simon: 3:1
Heimspiel-Tipp: 1:3



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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