"... dann ist das schon geil gemacht"

Von Malte Greshake

(13.11.22) Zuvor seit bereits sechs Spielen ohne einen eigenen Sieg und dann nach 15 Spielminuten bereits mit 0:2 in Rückstand: "Ich denke, da hätten dann nicht mehr viele auf uns gewettet", kommentierte es Neuenkirchens Trainer Tobias Wehmschulte hinterher. Es hätte sich aber eben gelohnt. Mit Willen, Einsatz und Moral kämpfte sich der SuS dann in die Begegnung zurück, drehte das Ding und nahm an Ende tatsächlich einen 4:2 (2:2)-Sieg mit nach Hause.

Nicht einmal eine Minute war nämlich erst in der Partie gespielt gewesen, als SuS-Keeper Lukas Greiwe schon den Ball aus dem eigenen Tor holen musste. Die Gäste aus Neuenkirchen hatten nach dem Anpfiff direkt früh pressen wollen, die Nordkirchener überspielten die ganze Geschichte aber eben mit einem langen Ball und Rene Nemitz traf zum 1:0 (1.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Wehmschulte neben Trainerkollege Thorsten Schmidt sicher noch nicht einmal auf seinem Trainerstuhl Platz genommen.

Auch von Außen wird gespusht

Das Unheil setzte sich im Anschluss dann auch für die Gäste fort. Wieder spielte Nordkirchen einen langen Ball, die SuS-Hintermannschaft zeigte kein cleveres Stellungsspiel und Simon Mors erhöhte auf 2:0 (15.). "Das war schon ein echt ungünstiger Start", meinte Wehmschulte. Kann man so sagen. Aber: Seine Jungs ließen sich dieses Mal eben nicht hängen, pushten sich alle zusammen - die Ersatzbank inbegriffen - hoch und rackerten sich in die Begegnung zurück.

Sicherlich glänzten die Neuenkirchener fortan noch nicht in spielerischer Hinsicht. Die Wucht, die Marco Diekmann und seine Mitspieler nun auf den Platz brachten, war aber beeindruckend. Lucas Bahlmann marschierte dann über den Flügel und brachte eine Flanke vor den gegnerischen Kasten, die Jan Raußen zum 1:2-Anschlusstreffer verwertete (21.). Und wenig später war es dann Linus Gröger, der nach einer Balleroberung den Ausgleich erzielte (33.). Im Anschluss gab es dann Chancen auf beiden Seiten. Mit dem leistungsgerechten Unentschieden ging's dann in die Pause.

Pöhlker dreht das Spiel

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste in der eigenen Defensive noch griffiger. Nordkirchen fehlten zu diesem Zeitpunkt die Mittel, bei Neuenkirchen sah es hingegen nun nach vorne auch richtig gut aus: Im Zentrum wurde der Ball klatschen gelassen, Gröger schickte Rene Pöhlker in die Gasse und der drehte mit seinem Tor die Partie (57.). Und in der Schlussphase war es dann der eingewechselte Henning Hils, der nach Vorarbeit von Malte Nieweler den Sack zumachte (88.).

"Auch wenn wir noch einige Fehler drin hatten, haben wir eine überragende mannschaftliche Geschlossenheit und Moral gezeigt", resümierte ein zufriedener Wehmschulte schließlich. "Wenn du in unserer jetzigen Situation bei einem formstarken Gegner wie Nordkirchen mit 0:2 zurückliegst und so wiederkommst, dann ist das schon geil gemacht."

FC Nordkirchen - SuS Neuenkirchen     2:4 (2:2)
1:0 Nemitz (1.), 2:0 Mors (15.),
2:1 Rauße (21.), 2:2 Gröger (33.),
2:3 Pöhler (57.), 2:4 Hils (88.)