Da war mehr drin - für beide Seiten

Von Malte Greshake

(27.11.22) "Für mich waren es zwei verlorene Punkte." Mit diesen Worten begann Florian Quabeck, Co-Trainer des BSV Roxel, seine Analyse nach dieser Begegnung. Gegen den Werner SC hatten sich die Roxeler nämlich an diesem Sonntag mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden begnügen müssen. Doch es wäre eben viel mehr für den BSV drin gewesen. Allerdings durften das eben auch die Gäste aus Werne nachher über das Spiel behaupten.

Im ersten Durchgang hatten die Roxeler bereits schon einen richtig guten Start erwischt. BSV-Kapitän Patrick Gockel und seine Mitspieler ließen den Ball fein durch die eigenen Reihen laufen und versuchten aktiv das Spiel zu gestalten. Jedoch leisteten sich die Hausherren dann eben einen fatalen Ballverlust im Aufbau: Werne schaltete blitzschnell um und Serhad Gün wurde von seiner Mannschaft auf die Reise geschickt, der Roxels Schnapper Joshua Hermes keine Abwehrchance ließ (19.).

Roxel rettet sich in die Kabine

"Das haben sie echt gut gespielt, das konnte man kaum verteidigen", fand Quabeck später lobende Worte für den Gegner. Und irgendwie hatte der Gegentreffer sein Team damit aus dem Konzept gebracht. Denn: "Nach dem Gegentor hatten wir dann aber einen richtigen Bruch im Spiel", meinte Quabeck. Die Roxeler wirkten nun fahrig, ließen sich allzu oft die Bälle wegschnappen und konnten sich vor der Halbzeit noch bei Hermes bedanken, der eine hochkarätige Chance der Gäste so gerade noch vereitelte (40.). 

In der Kabine fand Quabeck, der an diesem Spieltag übrigens den verhinderten Roxeler Chefcoach Oliver Logermann vertrat, dann aber die richtigen Worte. Mit einer besseren Körpersprache rauschten die Roxeler wieder auf dem Platz - und erwischten einen optimalen Start: Nach einer Balleroberung ging es nun ganz schnell und Diogo Casto bediente den schnellen Maximilian Picht, der den 1:1-Ausgleich besorgte (46.). Und danach entwickelte sich schließlich ein ganz wildes Spiel...

Bis zum Schluss gab es nämlich einige Chancen auf beiden Seiten. Zunächst wurde Castros vermeintlicher Treffer wegen einer Abseitsstellung aberkannt (65.). Auf der anderen Seite musste dann Hermes mehrmals rettend eingreifen. Und hätte sich die Roxeler eben in der Schlussphase noch ein wenig präziser vor dem gegnerischen Kasten angestellt, wäre dann eben noch mehr drin gewesen. "So ein Heimspiel kannst du dann auch schon mal gewinnen", sagte Quabeck deswegen. "Aber man darf auch nicht verschweigen, dass Werne auch einige Chancen hatte. Aus diesem Grund war es schon leistungsgerecht und wir müssen mit dem Punkt leben."

BSV Roxel - Werner SC    1:1 (0:1)
0:1 Gün (19.), 1:1 Picht (46.)