Dülmens Matchwinner heißt Kock
von Jakob Schulze Pals
(05.05.24) „Puuh“, schnaufte Dülmens Trainer Manfred Wölpper nach dem 3:2-Auswärtssieg bei der Spielvereinigung Beckum erstmal durch. „Also viel öfter sollten wir das nicht machen.“ Denn zur Halbzeit hatte sein Team noch mit 0:2 zurückgelegen. „Und das völlig zurecht.“ Komplett neben der Spur war die TSG in den ersten 45 Minuten und ließ sich vom Kellerkind düpieren. Erst ein Kraftakt nach dem Seitenwechsel brachte die so wichtigen Zähler im Aufstiegsrennen. Entscheidend mal wieder: Wölppers glückliches Händchen.
So keine 30 Sekunden waren rum, da tauchten die Hausherren bereits das erste Mal brandgefährlich im Dülmener Strafraum auf. „Gott sei Dank hat der den noch rübergelegt“, so Wölpper. Kein Tor. Dafür klingelte es eine gute Viertelstunde später im Kasten von TSG-Hüter Simon Kraß. Wer hat’s gemacht? Na klar, Ogün Gümüstas. Saisontreffer Nummer 29. Und auch im Nachgang spielten nur die Gastgeber. Aggressivität. Körpersprache, Leistungsbereitschaft – die TSG ließ die Grundtugenden vermissen. „Wie eine Kaffeefahrt war das“, kritisierte der Coach.
So reichte den Beckumern ein langer Befreiungsschlag, um die Dülmener Hintermannschaft zu überrumpeln. Serhad Gümüstas stellte auf 0:2. Aber Wölpper wäre nicht Wölpper, wenn er in der Pause nicht die passende Lösung parat gehabt hätte. „Erst habe ich die Jungs ein bisschen rundgemacht. Dann drei neue Leute gebracht und von 4-4-2 auf 3-6-1 umgestellt“, erzählte er. Wie einfach. Die eingewechselten Calvin Friedag, Alexander Kock und Noah Ivanovic waren zwar allesamt angeschlagen, „aber die mussten jetzt für was gehen.“
Und schwupps war bei der TSG der Schalter umgelegt. Die zweite Halbzeit war noch keine zehn Minuten alt, da war der Anschluss schon hergestellt. Friedag war über rechts durchgebrochen, hatte quergelegt, Kock eingeschoben. Wenig später das gleiche Spiel. Diesmal war es Gerard Lubkoll, der Kock im Zentrum fand – 2:2. Dann musste erst ein Beckumer vorzeitig duschen – wiederholtes Foulspiel – ehe Justin Lubkoll sich einen Abpraller nach einem Eckball schnappte und zum 3:2 verwertete. Kock hatte übrigens noch zwei Latten- und einen Pfostentreffer. „Noch dazu läuft er in der letzten Minute allein aufs leere Tor zu“, so Wölpper. Wurde aber zurückgepfiffen. Trotzdem: Wahnsinn.
SpVg Beckum – TSG Dülmen 2:3 (2:0)
1:0 O. Gümüstas (18.), 2:0 S. Gümüstas (36.),
2:1 Kock (53.), 2:2 Kock (66.),
2:3 J. Lubkoll (87.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für einen Beckumer wegen wiederholten Foulspiels (78.).