Altenrheines Leidenschaft wird belohnt
von Fabian Renger
(12.05.24) Das können wir uns zwar nicht so wirklich vorstellen, aber na gut: Marc Wiethölter, Trainer des SC Altenrheine, nahm im Heimspiel gegen Borussia Münster die Rolle des Beobachters ein und auf der Ersatzbank Platz. Sein Co Maik Klostermann übernahm das Coaching. Andere Reize setzen und mal in Ruhe schärfer beobachten, wer wie mitzieht: Wiethölter und sein Staff hatten in den vergangenen Tagen eine Art Schlendrian ausgemacht. Saisonende halt, die Luft ist raus. Kann passieren. Sollte aber natürlich nicht passieren. Die sonntägliche Maßnahme half aber: Die Münsteraner wurden mit 2:0 (1:0) besiegt. Vielleicht sollte Wiethölter jetzt häufiger aus der zweiten Reihe managen...
Anfangs schien es aber eigentlich gar nicht so das Spiel der Altenrheiner zu werden. In den ersten 15 Minuten hatten die Borussen alles im Griff. "Da machen wir ein sehr, sehr gutes Spiel und können sehr, sehr zufrieden sein", so Borussias Coach Henry Hupe. Es gab zumindest ganz gute Offensivaktionen nach vorne. Dann packte allerdings Altenrheines Yannik Langner ein Geschoss aus. Aus etwa 22 Metern nagelte er die Kirsche in den linken Knick - 1:0 (17.). Völlig aus dem Nichts. "Ein megageiles Tor", fand Wiethölter.
Nach dem Gegentor ist Borussia von der Rolle
Das Tor machte etwas aus den Teams. "Wir haben darauf sehr schlecht reagiert", ärgerte sich erstmal Hupe. "Es war nicht so, dass Altenrheine so gut war, wir waren einfach sehr schlecht." Oha! Was war speziell schlecht? So ziemlich alles. Hupe bemängelte viel zu viele Fehler im Ballbesitz, viele Personen hätten nicht den besten Tag erwischt, die Pässe seien ungenau gewesen, vorne hätten sich die Fehlentscheidungen gehäuft - und wenn die Borussen mal durchkamen, dann fehlte es an der der nötigen Aktivität in der Box. Abgesehen von einer größeren Chance durch Hannes John saß nicht sonderlich viel drin für die Gäste in den 90 Minuten.
Altenrheine hingegen überzeugte mit der Mentalität. "Borussia ist fußballerisch sicherlich gehobener Standard in der Landesliga. Wir haben es sehr gut verteidigt. Die Jungs haben 90 Minuten richtig gelitten. Lob an mein Trainerteam und an die Jungs: Die haben richtig Gas gegeben und gezündet, haben sich gewehrt", so Wiethölter lobend. "Das war eine sehr, sehr leidenschaftliche Leistung von meiner Truppe!"
SCA brutal effektiv
Die Truppe war interessant zusammengesetzt - und vor allem jung. Leute wie Henry Südhoff, Fabian Kray oder Noah Saalfeld sind alle noch längst keine 34, sie standen in der Startelf. Und neben der Leidenschaft brachte der SCA auch diesmal eine Spur Effektivität mit. Statt wie so häufig so an die 17 Torchancen für zwei Tore zu benötigen, brauchte es diesmal relativ wenige. Den Deckel drauf machte später Lennart Theismann. Südhoff spielte einen Chipball-Freistoß von der Mittellinie. Joel Flasse verlängerte per Kopf. Theismann lief und schoss ein - 2:0 (83.). Der Schlusspunkt.
SC Altenrheine - Borussia Münster 2:0 (1:0)
1:0 Langner (17.), 2:0 Theismann (83.)