Landesliga 4
Keine Spur von Langeweile
von Fabian Renger
(11.12.24) Eigentlich könnten wir diesen Text auch von ChatGPT verfassen lassen. Oder allmählich den Text vom Vorjahr kopieren, ein paar Ziffern austauschen und gib ihm. Schließlich bleibt bei Eintracht Ahaus auch in 2025/26 alles so, wie es ist, gefühlt immer schon war und wohl auch auf immer und ewig so bleiben wird: Frank Wegener ist auch in der neuen Saison Cheftrainer. Daniel Tatti (Co-Trainer) und Timo Brillert (Spielender Co-Trainer) werden ihm weiterhin assistieren. Wegener startet ins siebte Jahr als Cheftrainer von Eintracht I. Die Eintracht geht im Sommer in die 16. (!) Saison als Landesligist.
"Wir sind der Landesliga-Dino", sagt der Coach nicht ohne Stolz. 2010 stieg die Eintracht auf und blieb seither in der Spielklasse. Wegener kam dann irgendwann von der Zweiten zur Ersten und hat die Truppe nicht verschlechtert. Zuletzt war es zweimal Platz vier. Aktuell sogar Platz drei. "Eine klare Tendenz ist zu erkennen", findet der Trainer. "Wir haben uns in der Spitzengruppe etabliert." Stimmt. Pokalfinalist war Ahaus auch, aktuell ist wieder das Semifinale erreicht. "Das kann dann alles nicht nur Zufall sein", streicht Wegener hervor. True story. Im Kalenderjahr 2024 holte Ahaus 64 Punkte.
Hackenfort: "Frank lebt den Verein"
"Da hätte man aktuell keine Gründe, was zu ändern. Das waren schnelle und einfache Gespräche. Die Entwicklung, die der Verein und die Mannschaft genommen hat, ist echt bemerkenswert", so Rainer Hackenfort, neuerdings ja sportlicher Leiter der Eintracht. "Frank lebt den Verein. Er ist da richtig mit Herzblut hinter und möchte unbedingt was aufbauen bei seinem Heimatverein."
Der Aufbau läuft aber ohne verrückte Transfers ab. Frisch durchgelüftet wird zwar mal, jedoch merkt Wegener an: "Seitdem ich im Amt bin, haben wir nicht einen Spieler aus einer höheren Liga geholt." Cihan Bolat kam vom einst vom damaligen Westfalenligisten aus Vreden, war aber spielender Co-Trainer. Janis Noack im Sommer stand voriges Jahr im Vredener Oberliga-Kader, spielte jedoch dort keine Rolle. Durch eine gesunde Fluktuation bleiben offensichtlich Abnutzungserscheinungen aus. Und es ist ja auch spannend, Leistungsträger wie Bolat, Jens Büsker, Lars Sparwel oder Jonas Averesch zu ersetzen.
Auch die Trainer-Konstellation passt
Doch, lieber Frank Wegener, wird das nicht trotzdem irgendwann langweilig? Immer der selbe Verein, immer die selbe Liga? Der Coach lacht. Und verneint das vehement. "Langweilig wird mir nicht, weil ich einfach Bock auf Fußball habe. Hier kenne ich die sicheren Wege. Und es kommen ja immer drei neue Aufsteiger und ein paar Absteiger und somit auch auch ein neuer Sportplatz dazu. Es ist nach wie vor eine Win-Win-Situation", sagt der ewige Trainer, der auch nochmal die Rückendeckung seiner Frau und Familie betont. Ansonsten kann er weiter mit dem Rad zum Platz fahren, sukzessive am Kader schrauben und sich im Zweifelsfall auch blind auf seine Kompagnons verlassen.
Über Tatti sagt Hackenfort: "Er richtig gut und richtig wichtig. Er kann dir nach zehn Minuten im Spiel sagen, wo es Probleme gibt. Er hat ein unheimlich gutes Auge." Und Brillert, der im Sommer von der Rolle des Spielers in die Rolle des spielenden Co-Trainers schlüpfte? "Er macht es klasse und wird von der Mannschaft voll akzeptiert! Diese Dreier-Kombination funktioniert sehr gut", so der sportliche Leiter. "Die Konstellation passt", bestätigt auch Wegener.
Hackenfort hat ansonsten schonmal gute Nachrichten aus dem Kader parat. "Wir haben bis jetzt 13 Zusagen, die kompletten Leistungsträger haben verlängert." Wer, das bleibt erstmal ein Betriebsgeheimnis. Bis Weihnachten wolle man aber von jedem Kadermitglied ein 'Ja' oder 'Nein' haben.