Landesliga 4
Guido Göcke beerbt Wiethölter am Kanal
von Malte Greshake
(17.11.24) Das war naheliegend. Schon unmittelbar nach der Bekanntgabe, dass Marc Wiethölter den SC Altenrheine am Saisonende verlässt, trällerten es die Austernfischer munter von den Dächern am Kanal. Seit diesen Tagen ist es nun offiziell: Guido Göcke, momentan noch Wiethölters Co-Trainer, übernimmt in der kommenden Saison den Chefcoach-Posten beim Landesligisten. Mario Brinkmann wird spielender Co-Trainer beim SCA bleiben und Göcke dann im Trainerteam unterstützen.
Göcke war viele Jahre Leistungsträger und Kapitän des SV Mesum, dem er mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zu Emsdetten 05 lange treu blieb. 2021 wurde Göcke bei Germania Hauenhorst Trainer-Nachfolger von Dino Mattick. Im Sommer 2024 schloss er sich dann genauso wie Brinkmann, der von Greven 09 rüberwechselte, zuvor aber schon drei Jahre beim SCA gekickt hatte, dem Trainerteam von Wiethölter an. Und um den neuen Chefcoach zu finden, hatte Altenrheines Sportlicher Leiter André Wiesch also nicht einmal das Vereinsgelände verlassen müssen. Das nennt man wohl effizientes Arbeiten.
"Guido hat für die nächste Saison zugesagt", bestätigte Wiesch knapp bei der Münsterländischen Volkszeitung. Am vergangenen Donnerstagabend wäre die Mannschaft informiert worden. Neben Brinkmann mache Alex Watta als Athletikcoach weiter. Ein weiterer Co-Trainer - vor allem mit taktischer Expertise - werde noch gesucht. "Guido hat im Umkreis ein sehr gutes Netzwerk, kommt als Typ gut an und bringt viel mit", wird Wiesch weiter zitiert. Nicht nur als reiner Coach nämlich. Göcke halte sich immer noch fit und sei so auch jemand, der dem Team "in der einen oder anderen Trainingsform selbst was zeigen kann".
Auch in die Mannschaft hineingehorcht
Auch wir haben nach Wiethölters Abschiedsbekanntgabe natürlich den Namen Guido Göcke in Raum geworfen. Aber hat überhaupt den 34-Jährigen jemand gefragt, ob er sich zutraut, in die durchaus großen Fußstapfen von Wiethölter zu treten? "Natürlich habe ich mich mit dem Gedanken beschäftigt", berichtet er selbst. Als wir ihn am Sonntagvormittag telefonisch erreichen, läuft bei ihm Hintergrund der Fußballtalk 'Doppelpass' auf dem Fernsehsender SPORT1. "Ich höre gerade Mario Basler zu", meint Göcke mit einem Augenzwinkern. "Da kann ich mir noch einiges abgucken." Akribischer könnte sich der Mann also nicht auf seine neue Rolle in Altenrheine vorbereiten. Aber Spaß beiseite...
Zurück zum eigentlichen Thema. "Als ich die Gespräche vor meine Einstieg in Altenrheine geführt habe, hat die Sportliche Leitung schon angemerkt, dass es denkbar wäre, dass Marc in seine letzte Saison geht", berichtet Göcke. "Wenn mein Aufschlag also gut gelingen sollte und es für alle Seiten passt, stünde dann für mich als eine leicht veränderte Rolle im Raum." Dieser Fall ist nun eben eingetreten. Nach dem zuletzt guten Austausch mit Wiesch hatte sich Göcke zunächst etwas Bedenkzeit genommen. "Eine solche Aufgabe geht schließlich mit viel Verantwortung und zeitlichem Aufwand daher", erläutert er. "Auch haben wir noch die Gelegenheit genutzt, in die Mannschaft hineinzuhorchen, ob das eine coole Lösung für die Jungs wäre. Die Gespräche waren dann außerordentlich gut. Und auch deswegen habe ich zugesagt."
Dass Brinkmann Teil des neuen Trainerteams wird, wäre für Göcke genauso naheliegend wie sein Engagement am Kanal. "Dadurch, dass Mario schon vorher in Altenrheine gespielt hat, hat er einen guten Draht zu Truppe", berichtet Göcke. "Er kennt die Jungs aus seiner Zeit als reiner Spieler. Das hilft. Daneben bringt er viel Erfahrung mit und man kann sich mit ihm auf Augenhöhe austauschen." In der laufenden Saison demonstriere Brinkmann zudem, wie wichtig er für die Mannschaft auf dem Platz ist. "Er zeigt den Jungs, wie man sich zu verhalten hat", fügt Göcke hinzu. "Mittlerweile ist er auch von der Innenverteidigung auf die Sechs aufgerückt. Mario hat einfach ein starkes Raumgefühl und weiß, wann er wo zur Stelle sein muss." Und das soll Brinkmann ab dem kommenden Sommer weiter zeigen.