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Landesliga 4 - Doppelpass

Gibt nur noch bis zum Saisonende die Richtung bei Borussia Münster vor: Julian Wiedenhöft. Dann übernimmt sein jetziger Trainerkollege Janis Kraus, der mit Henrik Wegener und Jannick Wischmeier zwei weitere Coaches zur Seite gestellt bekommt. Foto: Greshake

"Es ist schwierig, alle zufriedenzustellen"


von Malte Greshake

(31.01.25) Das kam schon ein wenig unerwartet. Nur noch bis zum kommenden Sommer wird Julian Wiedenhöft Trainer bei Borussia Münster sein. Aus privaten Gründen zieht er nach nur einer Saison an der Grevingstraße schon einen Schlussstrich. Private Umstände wären laut des Vereins für seinen Abschied verantwortlich. "Julian hat uns vor Weihnachten mitgeteilt, dass er den Aufwand, den es für die Landesliga benötigt, nicht mehr leisten kann", verkündete da Borussias Sportvorstand Jochen Klosa. Doch Wiedenhöft, zuvor unter anderem beim SC Münster 08 und auch SV Herbern als Coach tätig, kam seitdem selbst noch nicht zu Wort.

Für uns nimmt sich der 34-Jährige noch einmal Zeit, ausführlicher über seine Beweggründe zu sprechen. Aber nicht nur das ist Thema. Auch geht es darum, was er in den verbleibenden Monaten seiner Amtszeit für Ziele mit seiner Mannschaft und Trainerkollege Janis Kraus verfolgt. Und was Wiedenhöft nach seiner Zeit bei Borussia Münster überhaupt für Schandtaten plant.

Julian, wir waren Dir noch einen Anruf schuldig. Wieso hörst Du auf bei Borussia Münster?

Wiedenhöft: Jochen hat es bei Euch im Artikel schon richtig gesagt. Der Aufwand, der seitens des Verein und der Mannschaft gefordert ist, wird für mich zu groß. Mein Job, mit dem mein täglich Brot verdiene, ist mit der Anforderung des Landesliga-Fußballs sehr schwer zu vereinen. Da kommen 40 plus x Stunden in der Woche zusammen. Henry Hupe und Thomas Klimka haben vor mir zudem einen hohen Maßstab gesetzt. Es ist einfach schwierig, alle zufriedenzustellen. Etwas dann halbgar weiterzumachen, wäre für sämtliche Seiten nicht zielführend. Deswegen sind wir zusammen zu dem Schluss gekommen, dass ein Verbleib für mich nicht Sinn macht. 

War der Aufwand also am Ende höher, als Du ihn Dir vorher vorgestellt hast, oder sind bei Dir noch einmal berufliche Veränderungen dazukommen?

Wiedenhöft: Berufliche Veränderungen gab es bei mir nicht, aber die Arbeit ist auch nicht weniger geworden (lacht). Alles zusammen in der Kombinationen war dann einfach zu viel. Wir machen regelmäßig Video-Analysen, dazu kommt dann noch die Vor- und Nachbereitung von Trainingseinheiten sowie Spielen. Für die Landesliga ist das bei Borussia noch einmal ein Ansatz, den ich bisher in dem Maß noch nicht kannte. Klar, den SV Herbern habe ich auch in der Landesliga trainiert. Da war das Thema der Video-Analysen aber noch gar nicht so ausgeprägt. Wenn man sich damit mal intensiv auseinandersetzt, sind schnell auch mal mehrere Stunden weg. Auf Dauer ist das für mich nicht zu stemmen.

Bevor wir aber zu viel vom Abschied sprechen: Noch bist Du aber ein halbes Jahr Coach.

Wiedenhöft: Das stand auch ganz klar vorher fest. Es sollte definitiv so in der Konstellation weitergehen. Ich hatte kein Interesse zum Winter hin aufzuhören. Wir wollten einen sauberen Übergang gewährleisten. Und wenn man für eine solche Aufgabe zusagt, will man selbst die Zusage auch halten. Der zeitliche Aufwand ist natürlich trotzdem da. Durch ein gutes Strukturieren kann man es sich bis zum Sommer jedoch gut einteilen.

Dann kommen wir mal zum Sportlichen. Wie läuft die Wintervorbereitung?

Wiedenhöft: Was Trainingseinheiten angeht, haben wir bisher tatsächlich für eine Wintervorbereitung wenig Ausfälle. Nur an den ersten beiden Einheiten, als ich selbst noch im Urlaub war, hat es sich platztechnisch schwierig gestaltet. Aktuell - das nasskalte Scheißwetter mal ausgenommen - läuft es. Zwei Testspiele haben wir gemacht und die auch ordentlich absolviert. 2:2 hieß es gegen den 1. FC Gievenbeck. Davor haben wir 2:1 gegen den Borghorster FC gewonnen. Das ist solide. Am kommenden Samstag wird es noch einen schönen Test gegen den TuS Hiltrup geben. Und dann sind wir gut vorbereitet auf ein straffes Auftaktprogramm.

Ihr habt wahrscheinlich die abgelaufene Hinrunde analysiert. Woran habt Ihr zuletzt noch gearbeitet?

Wiedenhöft: Nach vorne hin sind wir immer für ein Tor gut. Das hat die bisherige Saison auch gezeigt. Worauf wir jetzt noch den Fokus legen, ist das Umschalten nach Ballverlust. Es geht darum, schnellstmöglich hinter den Ball zu kommen, um das eine oder andere Gegentor zu verhindern, das wir in der Hinrunde noch kassiert haben. In der Hinsicht müssen wir stabiler auftreten. 

Was ist dann noch drin für Euch in dieser Saison?

Wiedenhöft: Die ersten vier Spiele sind echt schon knackig. Die Hammer SpVg, Dorsten-Hardt, die TSG Dülmen und der VfL Senden warten da. In der Hinrunde sind wir aus der Phase mit neun Punkten noch gut rausgekommen. Ich sag mal so: Holen wir die Anzahl jetzt auch wieder, würde ich das sofort und blind unterschreiben. Ansonsten ist es in der Liga schwer zu prognostizieren, was noch möglich sein kann. Bis auf Tabellenführer FC Nordkirchen, der zugegebenermaßen auch verwundbar ist, ist jede Mannschaft schlagbar. An einem guten Tag kannst du jeden schlagen, an einem schlechten bist du aber auch ganz schnell unterlegen. Wir tun also gut daran, schnell ein paar Punkte zu holen, um Druck vom Kessel zu nehmen. Fußballerisch sind wir sicherlich eine der besseren Mannschaften der Liga. Deshalb hoffe ich, dass wir über die Komponente den einen oder anderen Punkt noch holen. So schaffen wir uns eine noch bessere Ausgangslage.  

Gleichwohl es nur mit dem Spielerischen gegen einige Gegner schwer werden wird...

Wiedenhöft: Absolut. Das haben wir allerdings auch schon in der Hinrunde gemerkt. In der Rückrunde sind wir bemüht, das Kämpferische noch weiter in die Waagschale zu werden. Gegen die letzten drei der Tabelle haben wir schließlich bisher nur einen Punkt geholt. Es wäre dennoch vermessen zu sagen, dass wir aus den verbleibenden 16 Spielen zehn Siege holen. Dafür ist die Liga zu ausgeglichen. Natürlich würden wir uns nicht gegen eine solche Ausbeute wehren, um Gottes Willen. Wenn wir genug arbeiten, sind wir dazu in der Lage. Meiner Meinung nach kann in der Liga aber keine Mannschaft ein solches  Selbstverständnis mitbringen.

Und zuletzt noch einmal zu Deiner Zukunft. Was machst Du dann überhaupt bald sonntags ohne den Fußball? Oder wirst Du sogar woanders Trainer sein?

Wiedenhöft: Erst einmal mache ich nach der Saison eine Woche Urlaub (lacht). Ansonsten ist bisher noch nichts spruchreif. Ich werde genau abwägen, was und wo es für mich Sinn macht. Ich würde nicht ausschließen, nichts zu machen. Es muss allerdings von den Anforderungen passen. Ich würde mich unglaubwürdig machen, wenn ich bei Borussia wegen zeitlichen Aspekten aufhöre, dann aber in einer ähnlichen Position doch weitermache. Wenn überhaupt wird es in einer reduzierten Form weitergehen. Vielleicht auch auf einer Funktionärsebene. Ich bin da ganz entspannt und habe keinen Druck, etwas machen zu müssen. Gut Ding will Weile haben. Ich höre mir alles an, aber es muss zu den Rahmenbedingungen und Anforderungen beider Seiten passe. Am Ende sollte es schließlich auch das Ziel sein, über einen längeren Zeitraum ein Traineramt auszuführen. 



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2    Germ. Hauenhorst 20    61:14 51  
3    TuS Altenberge 21    67:21 51  
4    SV Bösensell 21    50:21 50  
5    Cher. Laggenbeck 20    60:21 47  

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